Bald ist das Bad verschwunden

Lübbecke. Über eine "bemerkenswerte Kulisse von Fördermitteln" freut sich Lübbeckes Baudezernent Ingo Ellerkamp und will bis Ende dieses Monats einen Antrag für die Umgestaltung des ehemaligen Freibadgeländes an der Obernfelder Allee stellen: "Ende des ersten Halbjahres wissen wir dann mehr", sagt Ellerkamp im Gespräch mit der Neuen Westfälischen und ergänzt: "Wir versuchen mit den Arbeiten noch in diesem Jahr zu beginnen." Damit ist allerdings noch nicht der große Umbau zu einem Sport-, Freizeit- und Erholungsgelände für alle Altersgruppen gemeint. Sondern zunächst das Auslichten des wuchernden Grüns, Aufräumarbeiten, möglicherweise auch schon der Rückbau des Schwimmbeckens: Ob und in welcher Reihenfolge das passiert, "das entscheiden die Baufirmen", so der Dezernent. Wie mehrfach berichtet, gliedert sich die vorgesehene Überplanung das Gelände in drei Bereiche: "Ruhe und Erholung", "Aktive Freizeit" und "Sport". Ein weiterer Bestandteil soll eine Art Freizeitzentrum in dem vorhandenen Gebäude werden. Anders als 2017, als im Nutzungskonzept noch der Name "Ein Bürgerpark für Lübbecke" verwendet wurde, tauchte im vergangenen Jahr die Bezeichnung "Stadtpark" in städtischen Sitzungsvorlagen auf. Zuletzt sprach Ellerkamp von "Park Obernfelde". Der Begriff "Bürgerpark" sei auf jeden Fall vom Tisch, weil eine Verwechslungsgefahr mit dem Gastronomiebetrieb "Bürgerpark Schäppchen" in der Bäckerstraße bestehe. 2017 hatte Karl-August Schlingmann (CDU) darauf hingewiesen, dass es bereits 2013 einen Auftrag an die Verwaltung gegeben habe, sich mit dem Thema des ehemaligen Freibades an der Oberfelder Al-lee zu befassen. Ellerkamp hatte daraufhin erklärt, dass man an dem Thema arbeite. Man habe Bürgerinformationsveranstaltungen durchgeführt, die Planungen seien aufgenommen worden. Derzeit befinde man sich in Abstimmung mit der Bezirksregierung zur Förderung der Maßnahmen. »Ohne Förderung müssten wir deutlich abspecken« Dass sich seitdem nichts an der Obernfelder Allee getan hat, hat erneut mit der Aussicht auf Fördermittel zu tun. Wie berichtet, will die Stadt Lübbecke das bislang auf die Kernstadt begrenzte integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) um die Wittekindstraße, die Obernfelder Allee und das ehemalige Freibadgelände erweitern, um die Chance zu verbessern, dafür Landesmittel zu erhalten. Wenn das genehmigt ist und die Fördermittel fließen, geht es richtig los. Und anderenfalls? "Ohne Förderung", sagt Ingo Ellerkamp, "müssten wir deutlich abspecken." Wie auch immer das Gelände in ein, zwei Jahren aussehen wird - nicht alle Bürger Lübbeckes begeistern sich für die geplante Nachnutzung. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat, Herbert Vollmer, beispielsweise findet die Obernfelder Allee als Bäderstandort "ideal". Die Gruppe der Lübbecker Nostalgiker trauert vielen schönen Kindheits- und Jugenderinnerungen im früheren Freibad Obernfelde nach, mancher auch den Schwimmwettbewerben. Anwohner der Allee sind aus anderen Gründen gegen die Nachnutzung: Sie fragen sich angesichts des heute schon zum Teil chaotischen Zustandes: "Wo sollen die Autos parken?" Schon heute beobachten Anlieger immer wieder, dass die Einbahnstraßenregelung missachtet wird, dass wild geparkte Autos ihre Grundstückszufahrten versperren und dass Bäume beschädigt werden.

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