In Hüllhorst fehlen Kita-Plätze: Könnten zusätzliche Gruppen entstehen?

Hüllhorst. Gute Einkaufsmöglichkeiten, gute ärztliche Versorgung, ein gutes Schulangebot und ein ausreichendes Angebot an Kindergartenplätzen machen eine Kommune für junge Familien attraktiv. Das Angebot an Kita-Plätzen in Hüllhorst ist allerdings derzeit unzureichend. &bdquo;Vier Gruppen mehr würden uns gut stehen“, sagte im jüngsten Hauptausschuss Bürgermeister Michael Kasche auf Nachfrage von Lars Wunderlich. Der Fraktionsvorsitzende der FWG UHu machte das zum Thema, weil ein Vater in einer Mail an die Politik seiner Enttäuschung über die fehlenden Kita-Plätze Luft gemacht hatte, wie Wunderlich erzählte. Jedes Kind hat ab dem ersten Lebensjahr bis zur Einschulung unabhängig von der Beschäftigungssituation oder vom Einkommen der Eltern einen gesetzlichen Anspruch auf einen Kita-Platz. Und der sollte wünschenswerter Weise zumeist wohnortnah sein und nicht etwa in der Nachbarkommune liegen. Wenn Stand heute, vier weitere Gruppen in Hüllhorst nötig wären, würde das je nachdem ob U3-Kinder betreut werden oder es sich um eine Regelgruppe handelt, 80 bis 100 Plätze zusätzlich in der Gemeinde benötigt. Die DRK-Kita &bdquo;Tausendfüßler“ hat bereits zum laufenden Kita-Jahr mit einer mobilen Einrichtung eine zusätzliche vierte Gruppe geschaffen. Ähnliches schwebt auch dem Evangelischen Kirchenkreis Lübbecke vor, der Träger gleich dreier Kitas in Hüllhorst ist. Bauantrag für mobile Einrichtung Wie Carsten Schöneberg, Verwaltungsleiter beim Kirchenkreis, sagt, habe der Trägerverbund bereits einen Bauantrag beim Kreis für eine mobile Einrichtung am evangelischen Kindergarten &bdquo;Huckepack“ in Hüllhorst gestellt. &bdquo;Wenn die Genehmigung vorliegt, können wir innerhalb von drei Monaten durch die mobile Anlage eine zusätzliche Gruppe anbieten.“ Für die Kita-Bedarfsplanung ist das Jugendamt des Kreises zuständig, welches je nach Bedarf an Plätzen auch die Anerkennung erteilt. Die Betriebserlaubnis wiederum werde dann über das Landesjugendamt beantragt, denn die Anerkennung ist relevant, um als Träger einer Einrichtung in die öffentliche Förderung zu kommen. Der Trägeranteil für die Kirche, die nicht zu den sogenannten &bdquo;armen Trägern“ zählt, beträgt 10,3 Prozent wobei die Hälfte davon die Kommune übernehme. Welche Ideen es gibt Der Kirchenkreis befindet sich derzeit im Austausch mit dem Kreisjugendamt, in dessen Verantwortung die Bereitstellung von Kita-Plätzen fällt, da Hüllhorst über kein eigenes Jugendamt verfügt. &bdquo;Wir haben die mündliche Aussage des Kreisjugendamtes, dass aktuell noch für zwei Gruppen in Hüllhorst ein Bedarf besteht.“ Hier versucht die Kirche Abhilfe zu schaffen. In Oberbauerschaft betreibt die Kirche die Kita &bdquo;Arche“. Es gebe die Idee, im Untergeschoss des Gemeindehauses, noch eine zusätzliche Gruppe einzurichten. Bezüglich des Vorhabens gebe es derzeit Gespräche zwischen Kreis-Jugendamt, der Kirchengemeinde Hüllhorst-Oberbauerschaft als Eigentümerin des Gebäudes sowie einem möglichen Investor, der Interesse am Erwerb des Gemeindehaus hat. Eine weitere Idee sei, am Standort Tengern, wo es den evangelischen Kindergarten &bdquo;Unterm Regenbogen“ gibt, eine zusätzliche Gruppe einzurichten. Hier werde aktuell in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Schnathorst über die Raumfrage gesprochen. Entweder beide Gruppen oder keine Es gibt allerdings einen Haken. Wie Carsten Schöneberg sagt, habe das Kreisjugendamt erklärt, dass es Tengern und Oberbauerschaft als &bdquo;Bundle“ sehe, weil zwei zusätzliche Gruppen benötigt würden. Will heißen: Entweder werden beide Gruppen Wirklichkeit oder aber keine. Sollte nur eine zusätzliche Gruppe realisiert werden können, dann müsste der Kreis an anderer Stelle eine Eingruppen-Einrichtung umsetzen. Das sei, was die Wirtschaftlichkeit angehe und den Personaleinsatz, eigentlich kaum machbar. Sollte die Idee des Kirchenkreises auf Erweiterungen nicht umgesetzt werden, blieben dem Kreisjugendamt, das Plätze bereitstellen muss, eigentlich nur drei Möglichkeiten: erstens selber eine kreiseigene Zwei-Gruppen-Kita zu bauen, zweitens die Kommune als Träger zu gewinnen oder aber sich nach einem freien Träger umzuschauen, der das übernimmt. Sollte es auf einen Neubau hinauslaufen, rechnet Schöneberg frühestens 2024/2025 mit der Fertigstellung. Die einfachere Lösung wäre die Umsetzung in Oberbauerschaft und Tengern. Carsten Schöneberg: &bdquo;Wenn die Entscheidung so ausfallen würde, dann ginge das relativ schnell.“

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