Mögliches Aus: Grundschule in Hüllhorst steht auf der Kippe

Hüllhorst. Seit fünf Jahren beschäftigt sich die Gemeinde Hüllhorst mit der Frage, wie eine moderne Grundschullandschaft aussehen könnte. Sogar der Neubau einer großen Grundschule war im Gespräch. Im März beschloss dann der Rat eine Reduzierung von fünf auf künftig nur noch zwei oder drei Schulstandorte. Ein Planungsbüro nimmt dafür noch einmal die Standorte unter die Lupe. Doch früher als gedacht, könnte eine Schule aus dem Rennen sein. Mitte Dezember wird die Politik über die Auflösung der Grundschule Büttendorf zum kommenden Schuljahr sprechen. Die Zeit drängt, deshalb wurde die Sitzung des Ausschusses für Bildung, Sport, Familie und Kultur direkt vor die Ratssitzung am 14. Dezember gelegt, da über den gleichen Tagesordnungspunkt gesprochen wird. Bis März kommenden Jahres sollen die Eltern Gewissheit haben, wie es für ihre Kinder in Büttendorf weitergehen wird. In der Vorlage der Verwaltung für die Sitzungen heißt es, dass die Auflösung des Schulstandortes notwendig wird. Diskussionen und eine Petition In den zurückliegenden fünf Jahren war viel diskutiert worden, gründeten sich Arbeitskreise, wurde wie bei den Grünen eine Online-Befragung zum Thema Schullandschaft durchgeführt. Und 2020 hatte die Vereins- und Dorfgemeinschaft Büttendorf eine Petition ins Leben gerufen. In dieser wurde gefordert, in einem zukünftigen Grundschulkonzept alle bestehenden Schul- und Teilstandorte zu erhalten und in ihrer Ausstattung und Konzeption zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Als Reaktion auf die Entscheidung im März, dass es künftig nur noch zwei oder drei Schulstandorte statt fünf geben soll, war sogar ein Bürgerbegehren angestoßen worden. Doch dafür sollten von der Verwaltung erst einmal alle Fakten und Zahlen zusammengetragen werden. Diese würden die Bürger für die Frage benötigen, ob künftig alle fünf Schulstandorte erhalten bleiben sollen, sagte noch im Mai diesen Jahres Bürgermeister Michael Kasche. Dass nun die Entscheidung über den Schulstandort Büttendorf vorweggenommen werden könnte, hängt nach den Ausführungen des Schulträgers für die Sitzungen am 14. Dezember mit den Anmeldezahlen zusammen. 142 i-Dötze wurden für das kommende Schuljahr an den Schulen in der Gemeinde angemeldet. Das Anmeldeverfahren wurde am 15. November 2022 abgeschlossen. Der Schulträger ist dann aufgefordert aufgrund der Zahlen die sogenannte &bdquo;kommunale Klassenrichtzahl“, wie es im Amtsdeutsch heißt, formal festzulegen. Dabei wird die Zahl der einzuschulenden Kinder durch den Divisor 23 geteilt. Für die Gemeinde Hüllhorst ergeben sich nach den Maßgaben des Schulgesetzes und der Sicherstellung der Unterrichtsversorgung durch die untere Schulaufsicht beim Kreis sechs Eingangsklassen. Die Grundschule Oberbauerschaft würde 2023 mit zwei Klassen ins neue Schuljahr starten, der Grundschulverbund am Wiehengebirge mit drei Eingangsklassen – zwei davon am Hauptstandort in Schnathorst, eine am Teilstandort in Ahlsen. Am Schulverbund im Mühlengrund würde nach der Vorlage der Verwaltung eine Eingangsklasse gebildet werden, und zwar am Hauptstandort in Tengern. 34 Anmeldungen für den Schulverbund im Mühlengrund Insgesamt liegen für den Schulverbund im Mühlengrund sogar 34 Anmeldungen vor, was theoretisch zwei Klassen möglich machen würde. Doch im Kern gehe es um die Sicherstellung der Unterrichtsversorgung – sprich die Ausstattung mit Lehrkräften für ein vollständiges Unterrichtsangebot, sagt Fachbereichsleiter Peter Lücking, in der Verwaltung zuständig für die Schulen. Genau zu diesen Punkten würde in der Sitzung auch die Schulleiterin des Schulverbundes im Mühlengrund, Gudrun Upheber, und die für die Grundschulen zuständige Schulrätin des Kreises, Heike Neef, Erläuterungen geben. Wie geht es für die 32 Schüler in Büttendorf weiter? Da bereits zum laufenden Schuljahr in Büttendorf keine Eingangsklasse gebildet werden konnte, würde mit dann noch 32 Kindern in Klasse drei und vier im kommenden Schuljahr die laut Schulgesetz erforderliche Mindestzahl von 46 Kindern unterschritten. &bdquo;Damit wird die Auflösung des Teilstandortes Büttendorf notwendig“ heißt es in der Verwaltungsvorlage. Wie Peter Lücking sagt, stehe der Beschluss über das endgültige &bdquo;Aus“ der Schule aber erst zum Frühjahr 2023 an. Denn so einfach ist die Schließung nicht. Der Teilstandort Büttendorf ist nicht nur dem Offenen Ganztag in Tengern angeschlossen, sondern nicht wenige Büttendorfer Grundschüler nutzen auch das Angebot der Über-Mittag-Betreuung vor Ort. Wie Peter Lücking sagt, müssen erst noch die sachlichen und formellen Voraussetzungen beschlossen werden. Oder anders gesprochen: Es bleibt die Frage, wie es dann mit den 32 Schülern in Büttendorf weitergeht. Ob beispielsweise die Möglichkeit besteht, dass die Kinder, die noch auf der Schule sind, dort vorerst weiter unterrichtet werden können.

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