
Von
Tyler Larkin
27.12.2014 | 28.12.2014, 12:44
Hüllhorst
Vor mehr als zwei Jahren verschwand der 47-jährige Hüllhorster unter mysteriösen Umständen / Indizienprozess bringt kaum Greifbares
Möglicher Tatort: Glaubt man den Schilderungen dreier Mithäftlinge von Jörg Z., ist Karl Friedrich Meyer auf der rückwärtigen Seite dieses Verbrauchermarkts im Hüllhorster Ortsteil Schnathorst ums Leben gekommen. Nach seiner Festnahme soll der Angeklagte die Tötung in der Untersuchungshaft gestanden haben. | © Foto: Tyler Larkin
Die Tat in Hüllhorst soll wie folgt geschehen sein: Am Abend des 21. Oktober 2012, einem Sonntag, will Jörg Z. für einen Grillimbiss in Hüllhorst-Schnathorst Bestellungen ausgefahren haben. Während einer Pause trifft er sich mit seiner Geliebten Christiane R. an einem nahen Verbrauchermarkt. Als sie gerade zu ihm ins Auto steigt, erscheint Meyer auf dem ansonsten leeren Parkplatz. Anscheinend war er seiner Lebensgefährtin gefolgt. Mit seinem Jeep blockiert er den Wagen von Jörg Z. und reißt die Beifahrertür an dessen Wagen auf. Nach einem Wortgefecht sei er dann auf die Fahrerseite gewechselt. Die Konfrontation mit Jörg Z. habe mit einem Faustschlag geendet. Meyer sei „unglücklich gestorben“, soll Jörg Z. gesagt haben. Der Jeep samt Leiche liege im blauen See (oder einem unmittelbar daneben befindlichem Gewässer) in Lehrte östlich von Hannover. Doch dort kann die Polizei nichts entdecken. Es gibt jedoch drei Seen rund um Hannover, die als „Blauer See“ bezeichnet werden.
Was ist also mit der Leiche Meyers geschehen? Einige Ermittler glauben, dass Jörg Z. Kontakte in die Unterwelt hat und sich dort Hilfe holte – die aber nur gegen Bargeld zu haben ist. Das könnte erklären, warum die Rolex und kurz darauf drei weitere Luxusuhren hastig versetzt wurden.
Ein Webabo bietet Zugriff auf alle Artikel.
Mit NW+-Updates per Mail - jederzeit kündbar.