Schaden im Millionenbereich - Firma für Holz- und Kunststoffbau in Hille abgebrannt

Hille-Holzhausen. In den frühen Morgenstunden des Donnerstags kam es zu einem Großbrand in der Industriehalle eines Betriebs für Holz- und Kunststoffbau im Hiller Ortsteil Holzhausen II. Gegen 2 Uhr wurden die Einsatzkräfte alarmiert, zu diesem Zeitpunkt stand das Gebäude bereits in Vollbrand. Der Schaden dürfte sich laut ersten Schätzungen der Polizei mutmaßlich im Millionenbereich bewegen. Zahlreiche Einsatzkräfte sind wohl noch bis zum Nachmittag an der Lindenstraße vor Ort. Sie sind mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt. Weil das Gebäude einsturzgefährdet ist, hat das Technische Hilfswerk mit den Abrissarbeiten begonnen. Die gesamte Ortsdurchfahrt war im Berufsverkehr für Stunden nicht passierbar. Nach Angaben der Polizei erlitt der Inhaber des Betriebes einen Schock und wurde vom Rettungsdienst betreut. &bdquo;Weitere Personen kamen den Erkenntnissen zufolge nicht zu Schaden“, erklärt Polizeisprecher Nils Schröder. Sechs an der Minderheider Straße wohnhafte Personen und deren Hunde mussten im Rahmen des Einsatzes vorsorglich ihre Häuser verlassen. Rauch ist kilometerweit zu sehen Die Feuerwehr bekämpfte währenddessen die Flammen und konnte ein Übergreifen auf weitere Gebäude verhindern. Der Rauch ist derweil auch am Morgen immer noch kilometerweit zu sehen. Vor Ort schlagen noch vereinzelt Flammen aus den Trümmern. Einige Einsatzkräfte sind inzwischen von Kollegen abgelöst worden. Die Feuerwehrleute waren teilweise unter Atemschutz im Einsatz, die leeren Flaschen liegen zu Dutzenden neben einem Einsatzwagen. Sie müssen für die nächsten Einsätze neu befüllt werden. Feuerwehr-Pressesprecher Lukas Röthemeyer zeigt bei einem Rundgang das gesamte Ausmaß des Brandes. Das Unternehmen an der Lindenstraße besteht aus mehreren Gebäudeteilen. Im vorderen Bereich, der Ausstellung und den Büroräumen, hat sich der Rauch ausgebreitet, größere Schäden durch das Feuer sind von außen nicht erkennbar. Ganz anders der hintere Bereich, in dem sich das Lager und die Produktion befunden haben. Laut Angaben der Feuerwehr ist der hintere Teil der Halle nicht mehr zu retten. &bdquo;Dort ist der Schaden bereits so groß, dass eine Objektrettung aussichtslos erscheint“, sagt Röthemeyer. Es bestünde akute Einsturzgefahr, deshalb könne der Bereich von den Einsatzkräften für weitere Löscharbeiten nicht mehr betreten werden. Scheiben sind geborsten, verkohlte Holzbalken ragen aus den Trümmern und vereinzelt sind noch Schwerlastregale zu erkennen. Ursache für Hiller Großbrand noch unklar Zwar hatte die Feuerwehr den Brand in den Morgenstunden unter Kontrolle, dennoch schlugen im Inneren noch einzelne Flammen aus den Trümmern, die noch abgelöscht werden mussten. Aus diesem Grund war das Technische Hilfswerk (THW) an die Einsatzstelle beordert worden. &bdquo;Sie unterstützen uns mit Baggern und Radladern“, erklärt Röthemeyer. Mit den schweren Maschinen reißt das THW Gebäudeteile ein und schiebt Schutt zur Seite, damit die Feuerwehr auch an die letzten Brandherde kommen kann. Auch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist vor Ort, um mögliche Verletzte zu versorgen. Bislang sei ihm nicht bekannt, dass Personen zu Schaden gekommen seien, sagt Röthemeyer. Zum anderen kümmern sich die Mitarbeiter des DRK um die Versorgung der Einsatzkräfte, die seit der Nacht bis zur Erschöpfung gegen die Flammen angekämpft hatten. In der Halle eines benachbarten Busunternehmens stehen Brötchen, Kaffee und kalte Getränke bereit, damit die Helfer sich stärken können. Am Morgen sind auch Kräfte der Kriminalpolizei vor Ort. Zur Brandursache können sie sich noch nicht äußern. Die Lage sei noch unklar und es werde noch dauern, bis die Brandermittler ihre Arbeit aufnehmen. Dazu müssten sie das Gebäude zunächst einmal gefahrlos betreten können, heißt es vor Ort von der Polizei. Wahrscheinlich sei erst in den nächsten Tagen mit Ergebnissen zu rechnen. Es lägen bislang auch keine verwertbaren Zeugenaussagen vor. Bis zu 200 Einsatzkräfte bei Großbrand in Hille Ob die Ermittler noch am Donnerstag ihre Arbeit aufnehmen können, stand am Morgen noch nicht fest. &bdquo;Wir werden hier mindestens bis in den Nachmittag beschäftigt sein“, sagt Lukas Röthemeyer und macht damit das Ausmaß des Einsatzes klar. Sven Bredebusch, Leiter der Hiller Feuerwehr, und Röthemeyer sind sich einig, dass es sich um den wohl größten Einsatz der vergangenen Jahre handelt. Dabei ist nicht nur die gesamte Feuerwehr Hille im Einsatz, sondern auch die Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr aus Minden sowie Einheiten der Feuerwehren aus Petershagen, Rahden und Espelkamp. Unter anderem haben sie mit einer Drehleiter gegen die Flammen angekämpft. In der Nacht waren acht Hiller Löschgruppen mit maximalem Einsatz tätig. Eine zusätzliche Gruppe wurde als Reserve beziehungsweise zum Grundschutz bereitgehalten, um im Falle weiterer Einsätze reagieren zu können, erklärte Röthemeyer. Sie hätten sich im Gerätehaus Rothenuffeln getroffen, um im Fall einer weiteren Alarmierung direkt ausrücken zu können. In Spitzenzeiten seien sicherlich bis zu 200 Kräfte vor Ort gewesen, schätzt Röthemeyer und nennt damit die größte Herausforderung des Einsatzes - der massive Personaleinsatz. Glücklicherweise sei es dank der zahlreichen Helfer gelungen, angrenzende Gebäude zu schützen. Warn-Apps in Hille ausgelöst Die Ortschaft Holzhausen sowie die angrenzenden Nebenstraßen waren am Donnerstagmorgen noch nicht passierbar, da die Lösch- und Einsatzfahrzeuge die Zugänge blockierten. Einige Absperrungen wurden im Laufe des Vormittags abgebaut, so dass der Verkehr fließen konnte. Der betroffene Bereich an der Lindenstraße ist jedoch nach wie vor für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die Einwohner Holzhausens und der angrenzenden Ortsteile waren in der Nacht über verschiedene Warn-Apps alarmiert worden. Es wurde von der Feuerwehr Hille vor Rauchgasen gewarnt. &bdquo;Gesundheitliche Beeinträchtigungen können nicht ausgeschlossen werden“, hieß es mit Blick auf die Geruchsbelästigung und den Rauchniederschlag. Anwohner sollten sich im betroffenen Bereich in geschlossene Räume begeben und vorsorglich Fenster und Türen schließen. Auch Klima- und Lüftungsanlagen sollen abgeschaltet bleiben. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Minden-Lübbecke

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