18-Jährige sterben bei tödlichem Unfall im Kreis Minden-Lübbecke: Zweites Auto war beteiligt

Hille. Bei einem schweren Verkehrsunfall in Hille-Holzhausen sind am Samstagnachmittag zwei 18-Jährige ums Leben gekommen. Erste Ermittlungen der Polizei haben ergeben, dass auch ein zweites Fahrzeug - zumindest indirekt - am Unfall beteiligt war. Das teilten die Beamten am Montag mit. Es sei allerdings nicht zu einer Berührung der beiden Autos gekommen, womöglich wollten die beiden jungen Erwachsenen ausweichen. Der BMW der 18-Jährigen war laut Polizeiangaben gegen 16 Uhr an der Kreuzung Südfelder Weg/Damm/Detzkämper Straße aus noch ungeklärter Ursache von der Fahrbahn abgekommen, durchfuhr dann einen Graben und prallte schließlich gegen eine Mauer. Die beiden Insassen konnten trotz Reanimationsversuchen nicht mehr gerettet werden. Die Ermittler versuchen nun, den Unfallhergang zu rekonstruieren. Der Fahrer (70) des zweiten Wagens war demnach auf dem Südfelder Weg unterwegs und wollte die Straße Damm zur Detzkämper Straße hin überqueren. Dort waren zeitgleich die beiden 18-Jährigen mit dem BMW unterwegs. Sie kamen aus Hille und fuhren in Fahrtrichtung Mindenerwald. Als der 70-Jährige sich der Kreuzung mit seinem Auto annäherte, geriet der 18-Jährige aus bisher ungeklärter Ursache auf den Gegenfahrstreifen und verlor auf regennasser Fahrbahn die Kontrolle über sein Fahrzeug. Der BMW geriet in der Folge in einen Straßengraben und schleuderte dann gegen ein Mauerelement und einen Baum. Im Garten des zugehörigen Wohnhauses blieb das Auto liegen. Laut Informationen des Mindener Tageblatts soll es an der Kreuzung häufiger zu gefährlichen Situationen kommen. Anwohner berichten davon, dass Fahrzeuge häufig mit überhöhter Geschwindigkeit unterwegs sind. Auf dieser Kreuzung ereignete sich der Unfall Die Helfer vor Ort versuchten alles, um das Leben des 18-Jährigen und seiner gleichaltrigen Beifahrerin aus Bad Oeynhausen zu retten. Als die um kurz nach 16 Uhr alarmierte Feuerwehr am Unfallort eintraf, waren die Verletzten in dem Fahrzeug eingeklemmt. Der Wagen war zwischen einer Hecke und der Hauswand zum Stehen gekommen. Nach Rücksprache mit dem Notarzt hätten sie sich für eine Sofortrettung entschieden, erklärte Feuerwehr-Sprecher Lukas Röthemeyer. Die Besatzung von vier Rettungswagen und zwei Notärzte waren vor Ort, zudem wurde aus Bielefeld der Rettungshubschrauber Christoph 13 angefordert, der vor Ort landete. Die Rettungskräfte versuchten, die 18-Jährigen zu reanimieren. Vergeblich. Beide starben am Unfallort. Der 70-jährige und dessen vier Jahre jüngere Beifahrerin blieben nach Angaben der Polizei offenbar körperlich unversehrt, wurden aber vom Rettungsdienst betreut. Um den Hergang des Unfalls zu rekonstruieren, wurde das Verkehrsunfallaufnahmeteam (VU-Team) der Polizei Paderborn hinzugezogen. Das Team ist bei schweren und tödlichen Unfällen notwendig, weil in modernen Fahrzeugen eine Vielzahl von Fahrerassistenzsystemen verbaut ist. Diese führen auch dazu, dass das klassische Spurenbild wie etwa von Brems- und Blockierspuren am Unfallort teilweise nur noch schwer vorzufinden ist. An dessen Stelle treten vermehrt Informationen, die in den Steuergeräten gespeichert werden und präzise unfallrelevante Daten liefern. Deshalb kommt bei so schwerwiegenden Unfällen wie nun in Holzhausen ein VU-Team mit speziellen Fahrzeugen, 3D-Scannern, Drohnen und Technik zum Auslesen digitaler Daten zum Einsatz. Die Bergungsarbeiten und Ermittlungen der Polizei dauerten bis in den Abend hinein an, die Unfallstelle war bis 20.30 Uhr für den Verkehr gesperrt. Das Fahrzeug wurde bei dem Unfall völlig zerstört und nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft in Bielefeld von der Polizei beschlagnahmt. Das Auto des 70-Jährigen wurde ebenfalls beschlagnahmt. Mehrere Notfallseelsorger-Teams kümmerten sich um Angehörige und Helfer. Im Einsatz waren die Löschgruppen Nordhemmern, Hille und Hartum der Freiwilligen Feuerwehr Hille, der Rettungsdienst und die Polizei. Die weiteren Umstände des Verkehrsunfalls sind Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen. Zeugenhinweise nimmt die Polizei unter Telefon (0571) 88660 entgegen.

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