Großes Lichterspektakel in Espelkamp geht in die Endrunde

Espelkamp-Vehlage. Die ganze Nachbarschaft macht mit. Wenn in der Fritz-Helmut-Allee die Weihnachtszeit anbricht, schalten alle Anwohner die Lichter an. Dann leuchtet es aber nicht nur im Wohnzimmer, sondern vor, an und auf den Häusern und im Garten. Der Höhepunkt dieses Spektakels, das bis zum 6. Januar die Menschen bezaubert, bildet seit vielen Jahren der kleine Weihnachtsmarkt am Vorabend des dritten Advent. Die Illumination lässt keine Wünsche offen. Auch wenn die gut gelaunten rot leuchtenden Weihnachtsmänner, die zusammen mit ihren Kumpels und den hellweiß glänzenden Schneemännern viele Jahre lang fast jeden Vorgarten schmückten, vor einiger Zeit die Luft ausging, lockt das faszinierende Schauspiel mit Anbruch der Dunkelheit immer wieder viele Zuschauer an. Lichtobjekte beschreiben Figuren, ungezählte Lämpchen klettern an den Hausecken bis zum Giebel empor, laufen über den Dachfirst, um an der nächsten Giebelfront wieder hinunter zu steigen. Ein wahres Lichtermeer. Nw.de traf sich jetzt mit Pia und Holger Grewe sowie André Riemer, drei Protagonisten des bezaubernden Weihnachtsspektakels, um einmal Bilanz zu ziehen. &bdquo;Wir haben uns gegenseitig hochgeschaukelt“ Angefangen hatte alles vor gut 20 Jahren zu Beginn des neuen Jahrtausends. Damals holten Marc Hagemeier, glühender Schalke-Fan, und Ralf Kleine-Beek, dessen Herz für den BVB schlägt, das große Ruhrpott-Derby quasi nach Vehlage an die Fritz-Helmut-Allee. Marc Hagemeier hatte sein Haus zur Adventszeit blau illuminiert, Ralf Kleine-Beek konterte mit Lichterglanz in gelb. &bdquo;Man hat sich gegenseitig hochgeschaukelt. Auch die Häuser dazwischen haben dann mitgemacht, sodass jetzt die ganze Straße erstrahlt“, erzählt Pia Grewe. Außerdem hätten es die Kinder &bdquo;so toll gefunden und ihre Eltern motiviert, immer mehr Lichter anzubringen“. Seitdem leuchtet die Fritz-Helmut-Allee immer vom ersten Adventwochenende bis zum Tag der Heiligen Drei Könige am 6. Januar in den schönsten Weihnachtsfarben. Jahr für Jahr hat es eine Steigerung gegeben und die Anwohner überraschten ihre Bewunderer immer wieder mit neuen Ideen. Die leuchtende Straße übt auch deswegen eine große Anziehungskraft aus. Wer auf der Vehlager Straße unterwegs ist, kann das einzigartige Schauspiel schon von Weitem bewundern. So halten selbst Besucher von außerhalb in der Weihnachtszeit an der Fritz-Helmut-Allee, um die Inszenierung aus der Nähe zu bestaunen. Auch ein Fernseh-Team war vor Ort und berichtete in der Aktuellen Stunde von dem tollen Nachbarschaftsprojekt. &bdquo;Das Beste ist, wenn alle mitmachen“ &bdquo;Das Beste ist, alle machen mit“, freuen sich Pia und Holger Grewe und André Riemer. Immer wieder haben sich die Anwohner etwas Neues einfallen lassen. André Riemer hat sogar einen Buzzer installiert. Wer den drückt, schaltet noch zusätzliche Elemente in seinem Garten an. &bdquo;Das kommt vor allem bei den Kindern gut an. Und wenn es gut ankommt, macht es Spaß sich immer wieder etwas Neues einfallen zu lassen“, unterstreicht André Riemer. Der größte Besucherandrang aber ist stets am dritten Adventssamstag der Weihnachtsmarkt auf der &bdquo;Adventsstraße“ in Vehlage. Nachdem 2022 nach der zweijährigen Corona-Pause der Besuch noch etwas zu wünschen übrig ließ, bevölkerten in diesem Jahr rund 350 Besucher de Adventsstraße. Halb Vehlage hatte sich auf den Weg zur Fritz-Helmut-Allee gemacht und einige auswärtige Gäste genossen das außergewöhnliche weihnachtliche Ambiente in der Fritz-Helmut-Alle. &bdquo;Man muss auch sagen, dass wir im Gegensatz zum Jahr zuvor auch Glück mit dem Wetter hatten“, sagt Pia Grewe. Die Idee, sich zusammenzutun und einen kleinen Markt zu organisieren, stammt vom verstorbenen Mark Hagemeier. Das erste Treffen mit warmen Getränken und Bratwurst gab es 2007. In den Anfangsjahren hatten sich die Organisatoren noch einen Glühweinstand von Heiko Spechtmeyer ausgeliehen. Inzwischen ist die Hütte in den Besitz der Vehlager übergegangen. Sie haben die Bude so umgebaut, dass sie nicht mehr abgebaut werden muss und als Ganzes transportiert werden kann. Insgesamt besitzt die Nachbarschaft inzwischen sechs Buden. Ihr großer Vorteil ist, dass sie allesamt so umgebaut sind, dass sie nicht mehr in Einzelteile zerlegt werden müssen, um sie nach Gestringen zu fahren, wo sie in einer Halle lagern. &bdquo;Wir sind ein eingespieltes Team“ Das erleichtert auch das Aufbauen des Weihnachtsmarktes, auch wenn die Vorbereitungen schon etliche Arbeitsstunden in Anspruch nehmen. &bdquo;Zum Glück packen auch hier alle mit an. Wir sind ein eingespieltes Team“, erzählt Pia Grewe. Eine Würstchenbude vom Hof Oevermann aus Oberbauerschaft und ein Zelt vervollständigen die kleine Budengasse am dritten Advent. Wie das Lichtermeer ist auch der Weihnachtsmarkt mit den Jahren gewachsen. Wurde anfangs Speis und Trank den kleinen und großen Besuchern serviert, gab es in diesem Jahr erstmals auch einen kleinen Kunsthandwerkermarkt mit Selbstgestricktem und feinen Gewürzen und Soßen aus eigener Herstellung. Und eine Foto-Box. Der Hit aber war der Backfisch. Nachdem zum großen Bedauern von Holger Grewe die Nackensteaks nicht mehr so ankamen beim Publikum, wechselte man von Fleisch zu Fisch. Hierfür wurde, nach dem Vorbild vom Blasheimer Markt, eigens eine Rutsche gebaut und eine Glocke angeschafft. Von Glockengeläut angekündigt, flutschte der Fisch frisch aus der Fritteuse über den Edelstahl auf den Servierteller. &bdquo;Diese Idee kam bei den Leuten total gut an“, freuen sich die Organisatoren. Bei den kleinen Besuchern ist und bleibt der Besuch des Weihnachtsmanns der Höhepunkt. Das ist auch in Vehlage so. Als der Rauschebart im wallenden roten Mantel auf die Adventsstraße einbog, war er im Nu umlagert. &bdquo;Er hatte noch keine drei Schritte gemacht“, sagt Holger Grewe. Da hatten die Ponys Pause und am Kinderschminkstand herrschte für die nächsten Minuten gähnende Leere. Der Erlös aus dem Weihnachtsmarkt wird zum Teil reinvestiert und kommt zum anderen Teil dem Projekt &bdquo;Ein Lächeln für Dich“ des Pr. Oldendorfers Frank Pape zugute. Auf jeden Fall geht das außergewöhnliche Nachbarschaftsprojekt weiter. In der näheren und weiteren Umgebung haben sich weitere Vehlager damit angesteckt, wie Sven Korten. Und die Bewunderer des Lichterspektakels dürfen sich auf neue Ideen freuen. &bdquo;Wir wollen schließlich interessant bleiben“, betonen die Drei.

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