Ehrenamt im Kreis Minden-Lübbecke: Wechsel an der Spitze der Frotheimer Schützen

Espelkamp-Frotheim. Er ist ein Schütze mit Leib und Seele und hat eine Bilderbuchkarriere in Grün und Weiß hingelegt. Gerd Uwe Schmidt gehörte viele Jahre zum Vorstand der Frotheimer Schützen, und brachte den Verein als 1. Vorsitzender in den letzten zwölf Jahren ein gutes Stück nach vorn. Anfang des Jahres trat er nicht mehr zur Wahl an und schied aus dem Vorstandsteam aus. &bdquo;Mit elf Jahren habe ich zum ersten Mal am Kinderkönigsschießen teilgenommen“, erzählt Gerd Uwe Schmidt. 1982 ist er dann Mitglied geworden im Schützenverein Frotheim. Ein, zwei Jahre später gehörte er zu den Ausmarschierern der Frotheimer Grünröcke, die in Gehlenbeck, Eilhausen, Isenstedt, Espelkamp und Tonnenheide die Schützenfeste besuchten, später kam noch Offelten hinzu. Gleich zwei Mal Schützenkönig Bereits 1985 wurde er Jungschützenkönig und Vize-Kreis-Jungschützenkönig. Gerd-Uwe Schmidt ist ein guter Schütze. &bdquo;Der Schießsport hat mir immer viel Spaß gemacht“, sagt er. Gleich zwei Mal war er Frotheimer Schützenkönig, 1998 und noch einmal 2017 zum 90. Geburtstag des Vereins. In diesem Jahr schoss er sich beim Kreiskönigsschießen auf den zweiten Platz. Bereits 1986 wurde er im Verein zum Hauptfeldwebel befördert und war lange Jahre Spieß der Kompanie. 1991 wurde er zum 2. Vorsitzenden. Als der langjährige 1. Vorsitzende Heinrich Bergsieker 2011 verstarb, wurde er dessen Nachfolger. Großer Zusammenhalt Neben dem Schießsport schätzt er vor allem die Kameradschaft und die Teamarbeit bei den Frotheimer Schützen. &bdquo;In Frotheim war der Zusammenhalt immer groß. Wir haben immer viel gemeinsam angepackt, wie bei der Aktion saubere Landschaft. Jung- und Altschützen sind zusammen gewachsen." Hier hat er auch seine Frau Anja kennengelernt. Da gibt es für ihn keine zwei Meinungen &bdquo;Frauen gehören in den Verein. Mit Brigitte Roloff hatten wir auch die erste Kreis-Schützenkönigin“, erzählt er stolz. Frotheim ist ein Familienverein, deswegen sind wir auch gewachsen. &bdquo;Wenn du nicht mit der Zeit gehst, gehst du mit der Zeit.“ Jugend-Vorstand eingeführt Nach und nach gelang es zudem, das Vorstandsteam zu verjüngen. &bdquo;Wir haben auch einen Jugend-Vorstand eingeführt als offizielle Vertretung der Jungschützen “, sagt er. Aber nicht nur der Verein hat sich mit den Jahren modernisiert, viel Geld ist auch in Steine investiert worden. Möglich gemacht haben all dies Sponsoren, viel Eigenarbeit und Förderzuschüsse von der Stadt. Das Sahnehäubchen auf all diese Projekte setzte die letzte große Modernisierungsmaßnahme, die umfassende Sanierung des Schießstands am Sportplatz, die im Herbst letzten Jahres abgeschlossen wurde. Luftgewehrstand digital umgerüstet An der in den 90-er Jahren gebauten Anlage hatte der Zahn der Zeit genagt. &bdquo;Es war uns schon länger bekannt, dass wir etwas tun müssen, um den Schießstand für die Zukunft fit zu machen“, so Gerd-Uwe Schmidt. So wurde in den vergangenen Jahren bereits vieles im Gebäude erneuert. Eine neue Heizungsanlage wurde installiert, ein neuer Waffenschrank und neue Fenster eingebaut und die Technik auf dem Luftgewehrstand auf die neueste digitale Technik umgerüstet. Zudem wurde eine Alarmanlage angeschafft, um auch Kurzwaffen auf dem Stand lagern zu dürfen. Als das Land NRW 2019 das Förderprogramm &bdquo;Moderne Sportstätten 2022“ für die Sanierung von Sportanlagen auflegte, die sich in Vereinseigentum befinden, stellten die Schützen einen Förderantrag. Für das Projekt &bdquo;Außenrenovierung des Schießstandes“ erhielt der Verein im Februar 2021 einen Förderbescheid über 98.225 Euro. Einer der schönsten im Kreisgebiet Der Verein selbst war aber auch gefordert. Er hatte einen Eigenanteil von mindestens 20 Prozent zu tragen, was größtenteils über Eigenleistung geschah. Das Dach wurde erneuert, und da auf der Ostseite der Anlage die Wände durchzufeuchten drohten, wurde viel Erde bewegt, ein Wall angelegt, eine Drainage gelegt und ein Gehweg angelegt. &bdquo;Heute haben wir einen der schönsten Schießstände im ganzen Kreisgebiet“, freut sich Gerd-Uwe Schmidt. Die Arbeit im Schützenverein habe ihm immer viel Spaß bereitet. &bdquo;Ich habe immer für den Verein gebrannt“, sagt er. Stolz ist er darauf, dass sich in den vergangenen Jahren viel zum Positiven verändert hat. Die Mitgliederzahl habe sich verdoppelt, und besonders schön sei es, dass man viele junge Menschen dazugewonnen habe, Auch sei Corona gut überstanden worden: &bdquo;Im Rahmen der Regeln haben wir den Schießsport eingeschränkt weiter betrieben und dadurch sind uns die Leute treu geblieben.“ Im Fackelzug zum Vereinslokal Doch nach zwölf Jahren als 1. Vorsitzender und insgesamt mehr als 30 Jahre im Vorstand sei es an der Zeit gewesen, das Vorstandsamt abzugeben: &bdquo;Wenn man etwas zu lange macht, lässt die Innovationskraft einfach nach“, sagt er und freut sich, dass ein fließender Übergang zu seinem Nachfolger Jens Schnabel gelungen ist. Am Tag der Versammlung sei er bei Sturm und Regen von zu Hause abgeholt worden und mit einem Fackelzug zum Vereinslokal, dem Gasthaus Albersmeyer, begleitet worden. &bdquo;Das war schon ein ganz besonderer Moment für mich“, betont er und freut sich über so viel Wertschätzung. Noch nicht ganz weg Er freut sich, dass er jetzt mehr Zeit hat für seine Frau und den Enkelkindern. Er hat ein Wohnmobil gekauft und möchte mit seiner Frau in Zukunft viel reisen. Doch so ganz weg ist er noch nicht: &bdquo;Drei, vier Jahre möchte ich noch Kommandeur bleiben.“ Zudem gehört er seit Anfang des Jahres als 2. Kreis-Geschäftsführer dem Kreis-Vorstand an und ist im Vorstand des Stadtsportverbands tätig.

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