So erlebte eine Espelkamperin die Queen und ihre Familie

Espelkamp. Es war Donnerstagnachmittag. Die Uhrzeit weiß Beate Henke auswendig zu der sie diese Nachricht erhielt. Absender war ihr Cousin Christian Möhring. Möhring lebt seit vielen Jahren in London. Beate Henke war erst vor knapp zwei Wochen in der britischen Hauptstadt. Die Queen soll tot sein? Die Nachricht ihres Cousins schockte Beate Henke, Anhängerin des englischen Königshauses. Im Gespräch mit nw.de berichtet Royalty-Expertin Beate Henke über ihre ersten Gedanken – und was sie nun in der &bdquo;Firma“ erwartet, im englischen Königshaus erwartet. Unzählige Male war Beate Henke in London. Sie trauerte mit den Briten um Lady Di, sie reiste im April 2011 zur Hochzeit von William und Kate und im Oktober 2018 zur Hochzeit von Prinzessin Eugenie. &bdquo;Wenn man die Atmosphäre erleben möchte, muss man vor Ort sein“, sagt Henke. Vor fünf Jahren traf sie William und Kate persönlich in Hamburg – im Hintergrund hielt sich der damalige Bürgermeister Olaf Scholz auf. &bdquo;Dieses Treffen war das schönste.“ Welches Video Henke hütet Im Juli 2004 war sie bei der Einweihung des Lady-Di-Gedächtnis-Brunnens in London dabei – die Queen und Prinz Philip gingen knapp einen Meter an der Espelkamperin vorbei. Henke hütet auch ein Video, als sie anlässlich des 90. Geburtstags der Queen in London war. Die Königin fuhr in einer offenen Kutsche an ihr vorbei. Noch im Juni feierte sie das 70. Thron-Jubiläum in London mit. Christian Möhring ist freier Grafikdesigner in London und in der Hauptstadt bestens vernetzt. &bdquo;Er schickte mir um 15.38 Uhr eine Whatsapp-Nachricht. Es gehe das Gerücht um, dass die Queen gestorben sei“, erinnert sich Beate Henke an jenen Moment. Ungläubig habe sie diese Nachricht gelesen: &bdquo;Ich sagte, das kann nicht sein.“ Schlagzeile sorgte für Schock Noch am Dienstag habe die Queen auf Schloss Balmoral den bisherigen Premierminister Boris Johnson und anschließend dessen Nachfolgerin Liz Truss empfangen. Der Fernseher lief dann im Dauerbetrieb und immer wieder schaute Henke auf den Seiten einer großen britischen Zeitung nach, die für gewöhnlich bestens über das Königshaus informiert ist. Um kurz nach 19.30 Uhr bewahrheitete sich dann die Nachricht, die ihr Cousin schon fast vier Stunden vorher geschickt hatte. &bdquo;The Queen is dead“ (die Königin ist tot), titelte die Daily Mail. &bdquo;Ich war fassungslos“, berichtet Beate Henke. Am Freitag hatten sich die Gedanken der Espelkamper Royalty-Expertin schon geändert: &bdquo;Was für eine Gnade, so schnell und friedlich einschlafen zu dürfen. Viele Menschen vegetieren doch lange in Pflegeheimen vor sich hin. Und sie durfte gehen. Friedlich. Im Beisein von Charles und Anne.“ Die anderen Royals seien ja noch auf dem Weg nach Schottland gewesen. Die Queen liebte Schottland Dass die Queen zunächst in Edinburgh aufgebahrt wird, das hat die Kennerin des Königshauses doch überrascht. &bdquo;Aber sie ist in Schottland gestorben und sie hat sich in Schottland immer gern aufgehalten – inmitten ihrer Hunde und Pferde.“ Henke erinnert sich an die Bilder, die die Queen mit Kopftuch und Trenchcoat im Moor zeigen – oder beim Picknick mit Prinz Philip. Da ist sich Beate Henke sicher: Hätte Elizabeth’ Onkel Edward nicht abgedankt – Elizabeth wäre vielleicht in der zweiten Reihe geblieben und das Leben einer gut situierten Landlady geführt. Aber es kam ja anders, Edward dankte wegen der Heirat mit der geschiedenen US-Amerikanerin Wallis Simpson ab, Elizabeth’ Vater Georg VI wurde König. &bdquo;Aber geschiedene US-Amerikanerinnen haben dem Königshaus noch nie Glück gebracht“, macht Beate Henke deutlich. &bdquo;Das trifft sowohl auf Wallis Simpson zu als auch auf Meghan Markle.“ Wie es im UK nun weitergeht Der Tod von Prinz Philip im April vorigen Jahres habe der Queen wohl doch mehr zugesetzt als gedacht. Immer mehr habe sie sich zurückgezogen, die Kräfte ließen nach. Im Frühjahr habe die Queen schon nicht mehr die Eröffnung des Parlaments vorgenommen, sondern dies Prinz Charles überlassen. Henke: &bdquo;Was muss sie sich wohl am Dienstag zusammengerissen haben, um den Termin mit der neuen Premierministerin absolvieren zu können?“ Die Queen hielt das Land zusammen. Fällt es nun auseinander? Das hänge vom Agieren von König Charles ab. Dessen Frau Camilla habe sich in den vergangenen Jahren den Respekt der Menschen erarbeitet. Dass Charles zugunsten seines Sohnes William eher abdankt, glaubt Henke nicht. &bdquo;Ein normaler englischer König dankt nicht ab.“ Charles und William aber würden gut zusammenarbeiten – und William gehöre die Zukunft. Wer aus dem Königshaus fliegen soll Sie sei gespannt, wie die beiden nun das Königshaus neu aufstellten. Es solle aus Kostengründen weniger arbeitende Royals geben. Wer aus Henkes Sicht auf die Abschussliste gehört? &bdquo;Auf jeden Fall Prinz Andrew.“ Der sei vorher schon kaltgestellt worden und dürfe angesichts der schweren Vorwürfe nicht wieder in die früheren königlichen Ämter zurück. Was aus Harry und Meghan wird? An eine baldige Versöhnung des Paares mit den Royals glaubt Henke nicht. Meghan benutze ihre Stellung, um das für sich auszunutzen und finanzielle Vorteile zu haben. Sie verstehe auch Meghans unterschwellige Attacken gegen das Königshaus nicht. Zudem habe das Paar England verlassen, weil es Privatleben haben wolle – aber das sehe heute anders aus. Das Leben des Paares sei öffentlich und mit Presse. Beate Henke setzt auf William und Kate. Und hat einen Entschluss gefasst. So gern sie nach London reist, um den Royals ganz nah zu sein – das Staatsbegräbnis für die Queen wird sie im Fernsehen anschauen. Von Espelkamp aus.

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