Wie Unternehmenspatriarch Gauselmann zum Schlossbesitzer wurde

Espelkamp-Gestringen. Eine der größten und erfolgreichsten Privatinvestitionen der vergangenen Jahrzehnte, Kauf und Erneuerung von Schloss und Schlossanlage Benkhausen, feiert den ersten runden Geburtstag. Vor genau zehn Jahren setzte einer der bekanntesten Unternehmer der Region, Paul Gauselmann, seine Unterschrift unter einen Vertrag, der eine überaus erfolgreiche und vor allem nachhaltige Erfolgsgeschichte in Bewegung setzte. Von ihr profitiert heute nicht nur die Stadt Espelkamp, sondern auch der Landkreis. Sie hat Auswirkungen auf Ostwestfalen-Lippe und das angrenzende Niedersachsen. &bdquo;Es ist ein Highlight für uns alle geworden“ Jetzt kamen der Eigentümer, Freunde, Politiker und Weggefährten Gauselmanns in der guten Stube im Herrenhaus der elf Gebäude umfassenden Schlossanlage zusammen, um gemeinsam zu feiern und eine einmalige Bilanz zu ziehen. &bdquo;Es ist ein Highlight für uns alle geworden“, freute sich Unternehmer und Visionär Paul Gauselmann über sein Herzensprojekt. Wer die wahre Schlossherrin von Benkhausen ist Als Schlossherr lässt sich der Unternehmer seither eigentlich nicht so sehr bezeichnen, sondern lieber als Schlossbesitzer. Denn inzwischen gibt es eine richtige &bdquo;Schlossherrin“ von Benkhausen, und das ist schon seit einigen Jahren Larissa Mattlage. &bdquo;Sie macht es heute möglich, das gesamte Schloss in einer Hand zu leiten. Und dafür bin ich ihr sehr dankbar“, so Gauselmann. Auch darüber, wie sich die Investition in das seinerzeit fast baufällige Schloss, vor allem das Herrenhaus, nach zehn Jahren entwickelt hat. Dabei sei es eigentlich gar nicht seine Idee oder sein Plan gewesen, einmal ein Schloss zu besitzen. Vielmehr hätten ihn Kirsten Beste und auch Heimatpfleger Friedrich-Wilhelm Hüsemann seinerzeit darauf gebracht, als er vor mehr als zehn Jahren das marode Herrenhaus besichtigte. Der seinerzeitige Besitzer, der Wittekindshof, habe das Haus nicht mehr halten können, weil nicht die notwendigen Mittel zur Renovierung zur Verfügung standen. Dies sei gerade zu der Zeit gewesen, als man im Hause Gauselmann ein Schulungszentrum plante, allerdings an einem anderen Ort. Damit sei jedoch sein Sohn Armin befasst gewesen. "Musste ich erst meinen Sohn überzeugen" Gauselmann hatte sich seinerzeit überzeugen lassen, das marode Schloss zu erwerben, um darin das Schulungszentrum unterzubringen. &bdquo;Doch dazu musste ich erst meinen Sohn überzeugen, der ja mit anderen Plänen schon länger beschäftigt war“, so Gauselmann. Immerhin habe er es in vier Wochen hinbekommen, auch ihn zu überzeugen. Bereits ein Jahr später war der Kaufvertrag unter Dach und Fach. Und so konnte es schließlich losgehen. In den darauf folgenden Jahren habe es dann so manche Überraschungen gegeben, die unter anderem auch mit Hilfe des Leiters der Immobilienabteilung der Gauselmann Gruppe, Richard Grobecker, und dem Architekten Joachim Theißen, gemeistert werden konnten. Zeitweise standen nur die Außenmauern des Herrenhauses. Und so peu à peu sind es elf Gebäude geworden, denen Gauselmann neues Leben einhauchte. Schulungszentrum, exquisites Hotel und Schiffsanleger Mittlerweile erstrahlt alles im neuen Glanz und ist nicht mehr nur Weiterbildungsstätte, sondern auch exquisites Hotel mit 38 Zimmern und 50 Betten, beliebtes Ausflugsziel, Veranstaltungsort vieler kultureller Aktivitäten und begehrte Kulisse zahlreicher Trauungen. Die Rentei bietet gastronomische Höhepunkte und Möglichkeiten für Privatfeiern, es gibt einen Rundwanderweg und Schiffsanleger am Mittellandkanal, die Gäste aus der Region nach Benkhausen locken. Der romantische Trauerhügel, der bereits durch spektakuläre archäologische Grabungen auf sich aufmerksam machte, ist in seinen Urzustand versetzt worden, und das Deutsche Automaten-Museum, Sammlung Gauselmann (DAM), hat seinen Sitz in Benkhausen. Unternehmenspatriarch Paul Gauselmann freut sich auch über seine neue Adresse: &bdquo;Sein“ Schloss hat nunmehr die Anschrift &bdquo;Schlossallee 1“. Und der englische Garten mit seinem Gartenpavillon, der sich an historischen Vorbildern orientiert, zieht Landschaftsgärtner aus ganz Europa an. Tradition und Moderne miteinander verbunden &bdquo;Schlossherrin“ Larissa Mattlage sorgte mit ihrer &bdquo;Liebeserklärung“ an ihre neue Wirkungsstätte für lang anhaltenden Beifall. Darin bezog sie auch ihren Dank an den Architekten Joachim Theißen mit ein, der &bdquo;in hervorragender Weise Tradition und Moderne miteinander verbunden hat“. Sie stellte fest, dass es sich bei ihrem Arbeitsplatz um &bdquo;weitaus mehr als ein historisches Gemäuer handelt“. Es sei zu einem &bdquo;Ankerpunkt ihres Lebens geworden“. An welchem Ort würden sich schon so viele unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse des Menschen unter einem Dach verbinden. Sie nennt in diesem Zusammenhang das seriöse Business, und die Zeugnisvergabe, die standesamtlichen Trauungen, wie auch das winterliche Schlossvergnügen, Spaziergänge oder lukullische Genüsse und Spaß im Automatenmuseum. Dies sei ein Ort, so Mattlage, &bdquo;in dem immer Energie fließt, die sich regelmäßig erneuert“. &bdquo;Mit dem Schloss haben sie nicht nur einen Leuchtturm für den Mühlenkreis geschaffen, sondern für Region“, sagte Bürgermeister Henning Vieker. Als er 2009 gehört hatte, dass sich Familie Gauselmann der Immobilie annahm, sei klar gewesen, &bdquo;dass etwas ganz Tolles entsteht. Sie haben nicht nur ein bedeutendes Kulturgut vor dem Verfall gerettet, sondern es zu einem echten Aushängeschild für die Stadt Espelkamp gemacht“.

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