Espelkamp

Tödliche Schüsse in Espelkamp: Motiv im familiären Bereich vermutet

Mehrere Stunden lang war der 52-Jährige auf der Flucht. Unklar ist noch, ob der Festgenommene sich bereits zu den Vorwürfen geäußert hat.

Die Polizei sichert Spuren am ersten Tatort. | © Karsten Schulz

18.06.2021 | 18.06.2021, 17:27

Espelkamp. Nach den tödlichen Schüssen auf eine Frau und einen Mann in Espelkamp sind am Freitag die Leichen obduziert worden. Ein Ergebnis lag nach Angaben der Bielefelder Polizei bis zum Nachmittag noch nicht vor. Der am Donnerstag rund sechs Stunden nach der Tat in Niedersachsen an seinem Wohnort festgenommene mutmaßliche Täter (52) sollte am Freitag einem Haftrichter vorgeführt werden.

Das mutmaßliche Motiv liegt „im familiären Bereich", wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Nachmittag sagten. Am Morgen war die Polizei in diesem Punkt aus ermittlungstaktischen Gründen noch zurückhaltend. Für den Tagesverlauf kündigte die Polizei weitere Informationen an.

Polizei hält sich noch bedeckt

Offen ist, ob sich der Tatverdächtige aus Diepenau, rund 13 Kilometer von Espelkamp entfernt, zu der Tat geäußert hat. Angaben zur Nationalität von Tätern und Opfern machte die Polizei am Freitag zunächst nicht. Auch in welchem Familienverhältnis die beiden Opfer zueinander und zum Täter standen, wollte die Polizei noch nicht sagen. Das Alter der erschossenen Frau gaben die Ermittler aber an - sie war demnach 51 Jahre alt.

Die Frau und ein 48-jähriger Mann waren am Donnerstag gegen 11.15 Uhr in Espelkamp in einer Reihenhaussiedlung gefunden worden. Die Körper lagen knapp 100 Meter voneinander entfernt. Der Mann war schon tot, die Frau starb nach Wiederbelebungsversuchen der Rettungskräfte vor Ort. Anwohner hatten vier Schüsse gehört.

Der dringend Tatverdächtige war am Abend gegen 17.30 Uhr in Niedersachsen von Spezialkräften der Polizei in seinem Wohnort an einem kleinen See namens Lavelsloh gefasst worden. Dabei war er nach Angaben der Polizei gestürzt und hatte sich Schürfwunden zugezogen. Zuerst war in Medienberichten von einer Amoktat die Rede gewesen - dies dementierte die Polizei aber umgehend.