Espelkamp. Der Weihnachtsmann hatte seinen Spaß. Eine große Anzahl von Kindern umringte den Rauschebart, sobald er den Grünanger unter den großen Kiefern betreten hatte. Der Besuch des heiligen Mannes auf dem Espelkamper Weihnachtsmarkt war Samstagnachmittag der Höhepunkt. Vier Tage erstrahlte Espelkamp im Lichterglanz und die Bilanz der beiden Hauptorganisatoren, Kerstin Kottenbrink und Reinhard Schumacher, fiel bereits am Samstag sehr positiv aus. Das heimelige Hüttendorf unter den festlich angestrahlten Kiefern und rund um den Stadtbrunnen, der wieder im Glanz der vielen geschmückten Weihnachtsbäume leuchtete, erfreute sich großer Beliebtheit.
Verschiedene Köstlichkeiten genossen
Hatte Samstagnachmittag der Weihnachtsmann viele junge Familien angelockt, so trafen sich nach Einbruch der Dämmerung viele Espelkamper auf dem Grünanger und genossen an den Stehtischen die verschiedenen Köstlichkeiten und aromatischen Heißgetränke, die von vielen Vereinen und Privatleuten angeboten wurden, in geselliger Runde.Neben den vielen Genussständen ziehen auch einige Kunsthandwerker die Besucher an. Bereits im sechsten Jahr betreibt Sabine Kroschin ihren Stand.
Handpuppen in allen Größen
Zusammen mit Freundin Ute Fonas, die aber inzwischen auf Mallorca wohnt, bietet sie Gestricktes wie Schals und Socken an. „Zwei, drei Mal kommt Ute nach Espelkamp und bringt ihre fertigen Sachen mit oder schickt sie mit der Post", erzählt Sabine Kroschin. Vor drei Jahren sind Marlies und Ines Kamradt mit ihrer Häkelware dazugestoßen. Handpuppen in allen Größen gehören zu ihren Spezialitäten. In diesem Jahr präsentieren sie erstmals sogar einen gehäkelten Adventskranz.Zu ihren Kunden zählen Wilhelm und Maria Roch, die mit ihren drei Enkeltöchtern Friederike, Vivienne und Mia durch die kleine Budenstadt bummeln. „Der Weihnachtsmarkt wird immer besser", loben sie und schätzen besonders das gemütliche Ambiente. „Handmade with love", steht auf einem Holzbrett mit einem stilisierten Engel aus Draht. Dieser Satz gilt für das gesamte Angebot von Wibke Klockenbrink und Nina Lorenz, dekorative Holzsterne mit einer Lichtkette versehen und leuchtende Engel aus Drei-D-Folie.
Selbstgemachtes in der Söderblom-Hütte
Selbstgemachtes steht auch in der Hütte des Söderblom-Gymnasiums hoch im Kurs, die von Eltern und Schülern gemeinsam betrieben wird. Söderblom-Merchandising wie Hoodies und T-Shirts, Karten für das neue Stück des Theaterkurses, aber vor allem viel Selbstgemachtes, von Vogelhäuschen und Papiersternen bis zu Cremes und Seifen, sind bei den Besuchern begehrt.Eine kleine Menschentraube bildet sich immer wieder an der Bühne. Der Grund: hier werden die Preise der Tagesverlosung präsentiert und die Lose verkauft. „Jedes zweite Los gewinnt", sagt Kerstin Kottenbrink. Für Collin und Giselle ist die Tombola mit das Beste, was der Weihnachtsmarkt zu bieten hat. Ihr Urteil über den Espelkamper Lichtglanz ist kurz und knapp: „Gut, klein aber fein."
Neue Bewerber für die Hütten im kommenden Jahr
Dem konnten sich Reinhard Schumacher und Kerstin Kottenbrink am Sonntagabend nur anschließen. Zwar habe eine Hütte des Lichterglanzes aufgrund einer relativ kurzfristigen Absage gefehlt, doch es gebe für das kommende Jahr bereits neue Bewerber. Am liebsten, so Reinhard Schumacher, wäre ihnen noch ein Kunsthandwerker. Genussstände mit Essen und Trinken gebe es eigentlich genug. Der Besuch sei in diesem Jahr sehr gut gewesen, die Teilnehmer, ob Vereine oder Privatleute, dementsprechend zufrieden.
Luft nach oben
Von Karsten Schulz
Jedes Jahr ein wenig besser, so könnte man das Motto des Espelkamper Lichterglanzes auch formulieren. In der Tat: Die Lichter strahlten noch einmal ein wenig heller und häufiger, sodass das Thema immer besser umgesetzt wird. Es war alles noch ein wenig schöner und stimmungsvoller geschmückt und auch die Stimmung bei Besuchern und Ehrenamtlichen war wesentlich entspannter. Das Stadtmarketingteam war wieder im Dauereinsatz und hat Großes geleistet. Doch bei allen Lobeshymnen gibts immer noch ein paar Kleinigkeiten, die verbesserungswürdig wären. Vor allem die Stromkabel-Übergänge auf den Wegen erwiesen sich für Rollstuhlfahrer, Kinderwagen und Rollatoren-Benutzer wieder einmal als große Hindernisse. Dem ein oder anderen waren die Hütten zu eng gestellt. Warum nicht den Markt ein wenig vergrößern, Platz sei doch vorhanden, so hieß es. Und Reinhard Schumacher sowie Kerstin Kottenbrink haben es bereits bemerkt: Verzehr- und Getränkestände gibt es inzwischen mehr als genug. Was fehlt, sind weitere Kunstgewerbestände mit ungewöhnlichen Geschenkartikeln. Schön wäre auch ein kleines Kulturprogramm mit Musik und Lesungen während der vier Tage, schließlich ist doch eine überdachte Bühne vorhanden. Es ist einfach zu schade, dass sie nur für Losziehungen genutzt wird.