„Unvergessen“: Mindener Musiker schreiben Song für getöteten Philipos T.

Minden. Seine Familie und seine Freunde werden nie vergessen, was mit Philipos T. am 25. Juni passiert ist. Und auch in der Gesellschaft hat der Tod des 20-Jährigen, der nach einer brutalen Prügelattacke auf den Kurhausterrassen in Bad Oeynhausen im Rahmen eines Abiballs verstarb, für großes Aufsehen gesorgt und gesellschaftspolitische Debatten im ganzen Land ausgelöst. Damit die Erinnerung an ihn und die Gewalttat aber nicht im Alltag verblasst, ist nun ein Song mit dem Titel &bdquo;Unvergessen“ für und über Philipos entstanden. &bdquo;Alles, was bleibt, sind deine Texte und deine Musik, alles, was bleibt, ist unsere Hoffnung, dass das Gute siegt“ heißt es in dem Lied, das Philipos Vater sich gewünscht hat. &bdquo;Ich war als guter Bekannter seines Vaters auf der Trauerfeier und habe ihn im Gespräch gefragt, ob ich etwas für ihn tun kann“, erzählt Costa Makrogiannis, der neben seiner Tätigkeit als Sozialarbeiter bei der Stadt Petershagen als Musik-Manager arbeitet, davon, wie es zu dem Lied gekommen ist. Philipos Vater habe den Wunsch geäußert, dass etwas von der Leidenschaft, die sein Sohn für Musik gehabt habe, bestehen bleiben solle. Die sei ein großer Teil seines Lebens und sein Ein und Alles gewesen. Lesen Sie auch: &bdquo;All das wurde mir genommen“ – Mutter spricht über getöteten Philipos T. &bdquo;Eine Ehrensache“ für die Macher Für Costa Makrogiannis, der auch als Erfinder des City Talents in Minden und Umgebung bekannt ist, sei sofort klar gewesen, dass er diesen Wunsch erfülle. Gemeinsam mit der Mindener Sängerin Pia Kluge, dem Rapper Julian Ebert und dem Mindener Musikproduzenten Matthias Sargorski, der schon mit großen Künstlern wie Helene Fischer zusammengearbeitet und dafür eine Goldene Schallplatte bekommen hat, ist der Deutsch-Rap-Song schließlich innerhalb von nur etwa drei Wochen entstanden. Herauskommen wird er am 22. September und dann über alle gängigen Streamingdienste und Plattformen zu hören sein. Den Song zu machen, sei eine Ehrensache, sind sich die Macher einig. Und so sei es von Anfang an klar gewesen, dass sie ohne Gage arbeiten und alle Einnahmen, die das Lied erzielen wird, an die Familie des Verstorbenen gehen. &bdquo;Für uns ist ganz wichtig, dass wir aus dem Song keinen Profit schlagen wollen“, macht Makrogiannis deutlich. Wir wollen das Geld auf keinen Fall haben.“ Das naheliegendste sei für sie also gewesen, das Geld der Familie zugutekommen zu lassen. &bdquo;Was die dann damit machen, bleibt ihnen überlassen“, so Sängerin Pia Kluge. Sie hat den Text des Liedes gemeinsam mit Rapper Julian Ebert geschrieben. Anregungen und Stichpunkte seien von Philipos Vater gekommen. &bdquo;Er hat uns mitgeteilt, was ihm besonders wichtig ist und wofür sein Sohn stand“, erzählt Makrogiannis. Der Song solle einerseits die Erinnerung an Philipos aufrecht halten, aber auch die Botschaft haben, dass in der Gesellschaft etwas mächtig schieflaufe. >>> Alle Artikel und Hintergründe zum Fall Philipos T. Lied soll für den Gänsehautmoment sorgen &bdquo;Fehlende Grenzen kosteten schon ein Lebensende“ heißt es in einer Textpassage. &bdquo;Früher haben wir uns auch mal geprügelt, aber es gab Grenzen, an die sich jeder gehalten hat“, meint Costa Makrogiannis. &bdquo;Aber wo sind diese Grenzen heute?“, fragt der Musik-Manager. &bdquo;Selbst der Tod scheint keine mehr zu sein.“ Er und die anderen Künstler wünschen sich, dass ihr Lied, das auch für den Gänsehautmoment sorgen soll, zum Nachdenken anregt. Wenn dadurch nur eine Gewalttat weniger verübt werde, habe es sich schon gelohnt. &bdquo;Wir sind der Bitte der Familie nachgekommen, was nun daraus wird, können wir allerdings nicht beeinflussen.“ Davon, dass der Song eine große Reichweite und Aufmerksamkeit haben wird, gehen die Macher allerdings aus. Philipos Vater habe das fertige Lied bereits gehört und sei gerührt und dankbar. &bdquo;Ohne seine Zustimmung würden wir den Song nicht veröffentlichen“, so Produzent Matthias Sargorski.

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