Kreis Minden-Lübbecke. Opfer von Trickbetrügern wurde eine Frau ausBad Oeynhausen am Mittwochnachmittag. Bisher Unbekannte gaben sich alsangebliche Wasserwerker aus und gelangten so in die Wohnung der Seniorin.
Die zwei männlichen, dunkel gekleideten, hellhaarigen, etwa 35 Jahre alten undcirca 1,80 -1,85 Meter großen Kriminellen sprachen ihr Opfer gegen 15 Uhr voreinem Mehrfamilienhaus an der Brunnenstraße an. Dabei gaben sie vor, für einBauunternehmen zu arbeiten und eine Kontrolle an den Wasserleitungen vornehmenzu müssen. Daraufhin ließ die Seniorin das Duo in das Haus. Einem von ihnengewährte sie Zutritt in ihre Wohnung, während sie den anderen Mann in den Kellerbegleitete. Erst nachdem die Unbekannten die Wohnräume verlassen hatten, bemerkte das Opfer schließlich, dass es bestohlen worden war. Offenbar hatten die Täter Schränkeund Schubladen nach Wertgegenständen durchsucht und hochwertigen Schmuckentwendet.Die Polizei fragt: Wem sind im oben genannten Tatzeitraum im Umfeld derBrunnenstraße Personen aufgefallen, auf die die Beschreibung zutrifft? Zeugen,die weitere Angaben dazu oder zu einem verdächtigen Fahrzeug machen können,werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei unter Telefon (0571) 8866-0 zumelden.
Die Masche der Kriminellen variiert
Ferner kommt es gegenwärtig im Mühlenkreis wieder einmal gehäuft zuBetrugsanrufen unterschiedlicher Art. Die Masche der Kriminellen variiert, dochdas Ziel ist immer dasselbe. Die Betrüger versuchen an das Geld ihrer Opfer zugelangen. Aktuell handelt es sich dabei insbesondere um Betrugsdelikte, beidenen zunächst telefonisch Kontakt zu älteren Menschen hergestellt wird.
Schockanrufer gaukeln einen Unfall der Tochter vor
So auch in einem sogenannten „Schockanruf“, bei dem man einer 76-Jährigen ausMinden am Telefon vorgaukelte, dass ihre Tochter angeblich einen Verkehrsunfallmit Todesfolge verursacht habe. Nur durch die Zahlung eines hohen Geldbetrageskönne deren Inhaftierung abgewendet werden. Dass sie Opfer eines Betruges wurde,bemerkte die Frau erst nachdem sie einen Bargeldbetrag an die Betrügerausgehändigt hatte.
In einem unvollendeten weiteren Betrugsfall in Rahden stellte sich einemännliche Person gegenüber einer lebensälteren Frau (92) telefonisch alsvermeintlicher Mitarbeiter der regionalen Hausbank vor. Der Anrufer gab vor,dass möglicherweise eine unautorisierte Abbuchung von einem höherenBargeldbetrag bevorstehen würde. Die Bank wolle nun die Richtigkeit desZahlungsverkehrs überprüfen, um die Abbuchung noch rechtzeitig abwenden zukönnen. Dazu forderte er von der gutgläubigen Frau Kontostand und PIN-Nummerein. Ihre EC-Karte würde ein Mitarbeiter persönlich abholen und nach Überprüfungzurückbringen. Dies sei eine Serviceleistung der Bank. Als es wenige Minutenspäter an ihrer Haustür klingelte, wurde die Seniorin misstrauisch. Nichtzuletzt, weil ihr die Bekleidung des Mannes untypisch für einen Bankmitarbeitenden erschien. Als sie in der Folge einen weiteren Familienangehörigen im Haus informierte, verschwand der Unbekannte ohne die Frau geschädigt zu haben.
Tipp der Polizei:
Generell warnt die Polizei davor, unbekannten Personen Zugang in die privatenRäumlichkeiten zu gewähren, Wertgegenstände auszuhändigen oder Auskünfte zuVermögensverhältnissen zu erteilen. „Bitte treten Sie Fremden gegenübergrundsätzlich misstrauisch und eher abweisend auf.“Insbesondere ältere Menschen sind dazu aufgerufen, bei derartigen Anrufenhellhörig zu werden und die Telefonate eigenständig zu beenden. Erscheinenmutmaßliche Betrüger an der Haustür, sollte die Polizei per Notruf in Kenntnisgesetzt werden. Dies gilt auch dann, wenn ein Schaden bereits eingetreten ist.Darüber hinaus rät die Polizei jüngeren Familienangehörigen, ihre lebensälterenVerwandten und Bekannten für das Thema zu sensibilisieren.