Blitzeinschlag und Überflutungen: Zahlreiche Unwetter-Einsätze im Kreis Minden-Lübbecke

Bad Oeynhausen. Die schweren Gewitter mit Starkregen in der Nacht zu Sonntag haben auch über dem Kreis Minden-Lübbecke gewütet. Während Bad Oeynhausen und das Lübbecker Land weitestgehend glimpflich davongekommen sind, hat es vor allem in Porta Westfalica und Hille schlimmer erwischt. Unwetter in Bad Oeynhausen: Überschwemmte Unterführung und Keller Die Feuerwehr Bad Oeynhausen wurde bis Sonntagvormittag zu sieben Einsätzen wegen Unwetterschäden gerufen. Die erste Welle von Blitz und Donner rollte noch weitgehend spurlos vorbei. Doch in den frühen Morgenstunden ab 3.30 Uhr ging’s rund. Um 3.33 Uhr meldeten Anrufer der Feuerwehr, dass die Unterführung der Hermann-Löns-Straße mal wieder vom Regen geflutet worden war. Nach Auskunf von Feuerwehrchef Nico Czimmernings stand ein Auto mitten im Wasser, der Fahrer hatte sich ins Freie retten können. Die Feuerwehrleute zogen den Stöpsel unter der Eisenbahn und machten die Abflüsse frei, damit das Wasser ablaufen konnte. Ein Abschleppdienst kümmerte sich um das Auto. Nur eine Minute später riefen Anwohner aus der Gartenstraße auf der Lohe um Hilfe. Wassermassen flossen offenbar direkt ins Haus. &bdquo;Wir haben Sandsäcke gesetzt“, so Czimmernings und damit wohl weitere Überflutungen verhindert. Dann ließ der Regen glücklicherweise nach. Lesen Sie auch: Buchen suchen, Eichen weichen? So verhält man sich bei Gewitter im Freien Umgestürzte Bäume und verstopfte Gullys Dafür frischte der Wind auf. Um 4.08 Uhr meldeten Anrufer auf der Kirchbreite auf Höhe des Friedhofes einen umgestürzten Bau. Die hauptamtlichen Feuerwehrleute machten binnen einer halben Stunde den Weg frei. Um 5.19 Uhr meldeten Anrufer, dass der Borstenbach in Oberbecksen über die Ufer trat und die Bachstraße flutete. Der Bachlauf war durch Treibgut verstopft. Um 9.35 Uhr riefen Anwohner die Feuerwehr, weil die Fahrbahn der Isernbreede in Rehme überflutet war - und der Straßengraben das viele Wasser nicht mehr aufnahm. Die Feuerwehr verständigte die Stadtwerke. Auch auf der Straße Am Großen Weserbogen in Dehme lief das Wasser nicht mehr ab, weil Gullys verstopft waren. Die Feuerwehrleute entfernten Schlamm. Und um 10.48 Uhr meldeten Anrufer dann einen umgestürzten Baum in der Oeynhauser Schweiz, der quer über den Rad- und Fußweg zum Wildgehege gestürzt war. Die Feuerwehr sperrte den Bereich großflächig ab. Czimmernings: &bdquo;Die Beseitigung ist Sache eines Spezialunternehmens.“ 70 Unwetter-Einsätze bei Gewitter in Porta Westfalica Der Minden-Lübbecker Süden war vom Gewitter noch stärker betroffen. In Hille ist ein Blitz in ein Einfamilienhaus eingeschlagen und sorgtefür einen Großeinsatz der Feuerwehr. Die Freiwillige Feuerwehr Porta Westfalica meldete am Sonntagabend in einer Pressemitteilung insgesamt 70 Unwetter-Einsätze. Mehr Infos und eine Fotostrecke: Dachstuhl im Vollbrand - Blitz schlägt in Hiller Einfamilienhaus ein Zu Bränden durch Blitzeinschläge kam es demnach in Porta Westfalica nicht. Trotzdem war die Feuerwehr von circa 23.30 Uhr am Samstag, 29. Juni, bis in den Sonntagnachmittag bei zahlreichen Überflutungen und vollgelaufenen Kellern im Einsatz. Aufgrund der Vielzahl der Einsätze wurde eine Örtliche Einsatzleitung (ÖEL) in der Feuerwache am Fähranger eingerichtet. Die ÖEL koordinierte die auflaufenden Einsätze und ordnete diese den verfügbaren Einheiten zu. Die ÖEL wurde durch Führungskräfte unter der Leitung von Jens Grabbe (Leiter der Feuerwehr) besetzt. Massive Überflutungen an Gräben und Kanälen Besonders betroffen war der südlichere Teil des Stadtgebietes mit den Ortsteilen Hausberge, Lohfeld, Eisbergen, Veltheim, Möllbergen, Holtrup und Holzhausen. Neben den Einheiten der Feuerwehr waren Mitarbeiter des städtischen Bauhofes im Einsatz und stellten u.a. Sandsäcke bereit. Während der noch laufenden Einsätze überquerte gegen 03:20 Uhr eine erneute Unwetterzelle das Stadtgebiet. Bereits leergepumpte Keller liefen erneut voll, weitere Einsatzstellen kamen hinzu. Im Ortsteil Veltheim kam es in der Siedlung Mühlenbach zu massiven Überflutungen, Gräben und Kanäle konnten die Wassermengen nicht mehr ableiten. Gegen 6 Uhr wurde die ÖEL aufgelöst, die Kreisleitstelle übernahm die Koordination der Einsätze im Regelbetrieb. In der Morgenzeit lag ein Einsatzschwerpunkt in Eisbergen. Bis 16 Uhr waren alle Einsatzstellen abgearbeitet.

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