Planung für Neubau der A2-Brücken in Bad Oeynhausen läuft an

Bad Oeynhausen. Es ist ein Blick in die Zukunft. Doch das Projekt ist so groß, dass es schon jetzt Schatten wirft: Die Autobahngesellschaft in Hamm hat mit ersten Vorbereitungen für den Neubau der Weserbrücken der A2 in Bad Oeynhausen begonnen. Das heißt: Sechs Einzelbauwerke - vier Brücken über die Weser-Flutmulde und zwei über den Fluss selbst - sollen abgerissen und neugebaut werden. Angesichts der Verkehrsbelastung auf der A2, über die täglich mehr als 100.000 Fahrzeuge rollen, droht hier eine womöglich über viele Jahre währende Dauerbaustelle mit hohem Staupotenzial. Die Autobahngesellschaft prüft aber auch die Möglichkeit, die neuen Brücken neben den alten zu bauen. Bis es so weit ist, wird aber noch eine Menge Wasser die Weser runterfließen. Voraussichtlich soll in den 2030er Jahren gebaut werden. Schon vor gut zwei Jahren hatte Jan-Martin Müller vom Infrastrukturmanagement der Stadt im Lärmschutzbeirat über die Pläne der Autobahngesellschaft informiert. Müller sprach davon, dass &bdquo;bis zum Jahr 2039“ gebaut werden solle. Bei der jüngsten Sanierung der Weserflutbrücken 2021 sprach der Brückenverantwortliche davon, dass die Bauwerke &bdquo;in den nächsten 10 bis 15 Jahren“ erneuert werden müssten. Aktuell werden Verkehrszahlen und -ströme untersucht &bdquo;Die Planungen zum Ersatzneubau der A2-Weserflut- und Weserstrombrücke zwischen dem Kreuz Bad Oeynhausen und der Anschlussstelle Porta Westfalica sind noch ganz am Anfang“, erklärt Renée Trippler, Pressesprecherin der Autobahngesellschaft, die seit 2022 für Bau und Erhaltung der Autobahnen verantwortlich ist. Das heiße, dass aktuell Untersuchungen zu Verkehrszahlen- und -strömen sowie &bdquo;faunistische“ Untersuchungen - also zur Tierwelt im Umfeld der möglichen Autobahnbaustelle - beauftragt worden seien. &bdquo;Wenn die Ergebnisse vorliegen, werden verschiedene mögliche Varianten für das Neubauverfahren geprüft“, so die Pressesprecherin. Die Informationen der NW dazu bestätigt sie: &bdquo;Eine Möglichkeit ist ein Neubau zwischen den Bestandsbauwerken.“ Das heißt: Zwischen den Brücken und Fahrbahnen für die beiden Fahrtrichtungen liegt ein etwa 100 Meter breiter unbebauter Streifen. Und hier, so erfuhr die NW, könnten die neuen Brücken gebaut werden. Was den Vorteil hätte, dass während des Brückenbaus der Verkehr unbehelligt weiter über die alte Strecke rollen könnte. Erst wenn dann die neuen Brücken fertig wären, müsste man die Fahrbahnen anschließen. Die Zeit, in der Teile der Strecke gesperrt werden müssten, wäre damit erheblich kürzer. Der Nachteil: Der Grundstücksstreifen zwischen den Autobahnen befindet sich nach Informationen der NW in Privatbesitz. Ob diese Option zum Zuge kommt, dürfte deshalb auch davon abhängen, ob die Autobahngesellschaft Zugriff auf das Grundstück bekommt. Die ältesten Brücken stehen am besten da Die Querung der A2 über die Weser zwischen Bad Oeynhausen und Porta Westfalica ist ein komplexes Bauwerk. Zunächst gibt es zwei Abschnitte, die überbrückt werden: die Weser selbst und ihr Überflutungsbereich. Zwischen der Vlothoer Straße und der Bad Oeynhausener Seite der Weser führen insgesamt vier einzelne Brücken über die dem Fluss vorgelagerte Flutmulde. Zwei der Brücken sind so alt wie die A2 selbst und wurden 1938 von Nazi-Deutschland im Zuge des Reichsautobahnbaus errichtet. Bei ihnen handelt es sich um massive Bogenkonstruktionen aus vermauertem Naturstein. Die aber offenbar weitaus haltbarer sind als modernere Konstruktionen. In den 1970er Jahren wurde die A2 auf sechs Fahrspuren erweitert. Dazu wurden neben die beiden alten Steinbrücken zwei neue Stahlbetonbrücken gestellt. An diesen beiden Brücken, Baujahr 1976, mussten in den vergangenen Jahren mehrfach umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt werden. Vor allem waren es die Brückenübergänge, die Probleme bereiteten. Die letzte Reparatur wurde im Oktober 2021 abgeschlossen. Noch keine Aussagen zu Bauzeit und Kosten Und obwohl für die Bauarbeiten lediglich die Fahrspuren verengt, nicht gesperrt wurden, wurde der Bereich zum Stauschwerpunkt - nur ein sanfter Vorgeschmack auf das, was bei einem Brückenneubau unter Verkehr zu erwarten wäre. Während die beiden Steinbrücken im Zustandsbericht noch die glatte Note 2 erhalten haben, bekamen die modernen Stahlbetonbrücken nur eine 2,9. Zur Einordnung: Die Brückennoten reichen nur von 1 bis 4, 2,9 ist die Grenze, in der der Zustand der Brücke als &bdquo;noch ausreichend“ beurteilt wird. Ab Note 3 gilt: &bdquo;nicht ausreichender Bauwerkszustand“. Und eine 4 entspricht der Schulnote &bdquo;ungenügend“. Nicht viel besser stehen die Weserstrombrücken, die direkt über den Fluss führen, da. Die südliche Brücke für die Fahrtrichtung Hannover stammt auch aus dem Baujahr 1976 und hat ebenfalls die Prüfnote 2,9. Ein bisschen besser schneidet die Schwesterbrücke für die Fahrtrichtung Dortmund (Baujahr 1979) mit der Note 2,5 ab. Wie die Autobahn GmbH bestätigt, sollen alle sechs Bauwerke erneuert werden. Jede einzelne Weserflutbrücke ist knapp 250 Meter lang und gut 10 Meter breit. Die beiden Weserstrombrücken sind jeweils knapp 200 Meter lang und knapp 20 Meter breit. Wann der Neubau konkret beginnen soll, ist noch offen. &bdquo;Das Projekt befindet sich in einer frühen Planungsphase, konkrete Aussagen zur Bauzeit und den Baukosten können derzeit noch nicht gemacht werden“, erklärt Renée Trippler.

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