So zufrieden sind Eltern mit der Kinderbetreuung in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Doch, im Großen und Ganzen sind die Eltern mit der Betreuung ihrer Kinder zufrieden. Das zumindest ist das Fazit, das der Jugendamtselternbeirat (JAEB) nach einer Umfrage zieht. Im Frühsommer wurden Kindergarten- und Tagespflegeeltern anonym befragt, wie zufrieden sie mit Betreuung, Förderung, Öffnungszeiten oder dem Essen in ihren Einrichtungen und Gruppen sind. "Das Ergebnis ist deutlich besser, als es unsere Erwartungen waren", geben Joana Ulrich und Andreas Krämer vom JAEB zu. Trotzdem gibt es auch Handlungsbedarf. Denn nicht in allen Bereichen schneidet die Kurstadt gut ab. Zwischen 80 und 90 Prozent der befragten Eltern haben genau die Betreuungszeiten bekommen, die sie auch brauchten. "In der Kindertagespflege liegt die Quote etwas höher als in den Kindertagesstätten", bilanziert Joana Ulrich, im JAEB zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Allerdings ist die Zufriedenheit bei den Öffnungszeiten nicht immer gegeben. So nennen die Eltern vor allem fehlende Flexibilität als Mangel, auch eine Überschneidung mit den beruflichen Arbeitszeiten und das Fehlen einer alternativen Betreuung sind Kritikpunkte. Starre Öffnungszeiten sind für viele Eltern ein Problem Vor allem die Kindertagesstätten haben starre Öffnungszeiten, innerhalb derer auch die Betreuungszeiten genau vorgegeben sind. "Die gebuchten 35 Stunden enden immer um 14 Uhr. Da darf ich das Kind auch nicht eine halbe Stunde später abholen", nennt Joana Ulrich einen Grund für die Kritik. Eltern, die mittags länger als bis 12 Uhr arbeiten, dafür morgens später anfangen, haben mit diesen Zeiten in den Kitas oftmals ein Problem. Auch wenn rein rechnerisch 35 Stunden ausreichen würden, um die Arbeitszeiten abzudecken - in der Praxis sind dann 45 Stunden Betreuung notwendig. Für viele ist das auch ein Kostenfaktor. Den Einrichtungen und Trägern ist es egal, ob das Kind morgens um 7 oder erst um 9 Uhr kommt. Die Zeit endet immer zu einem festen Zeitpunkt. "Auch wir mussten 45 Stunden buchen, weil auch ich als Bankangestellte nicht morgens um 7 Uhr meine Kunden berate, sondern später am Tag", erinnert sich Joana Ulrich. Auch sie schafft die Abholzeit um 14 Uhr nicht. Wie ihr geht es vielen anderen. "Den Einrichtungen aber fehlt das Personal und damit es Planungssicherheit gibt, sind feste Zeiten vorgegeben." Flexibilität gebe es in den Einrichtungen daher nicht. Mit dem Essen sind viele Eltern zufrieden, wobei deutlich werde, dass die Eltern Wert auf frisch gekochte Mahlzeiten legen. Das sei vielen wichtiger als der Preis. Mit der Vorbereitung auf die Schule sind 44 Prozent der befragten Eltern zufrieden. "Wobei es immer noch keine einheitlichen Standards gibt", bemängelt Andreas Krämer, beratendes Mitglied des JAEB. Auch wenn in den Einrichtungen ein Drittel der Kinder Schulkinder seien, gebe es keinen Mindeststandard in Bad Oeynhausen. "Die können alles oder auch nichts", laute die Rückmeldung aus den Schulen, die bei Krämer ankämen. Nächstes Jahr neue Umfrage Vor allem aus den drei städtischen Kitas und den Einrichtungen der Kirche seien die meisten Rückmeldungen zur Umfrage gekommen. "Die Abfrage war komplett anonym, aber wir haben durchaus nach dem Träger gefragt", so Ulrich, die auch festgestellt hat, dass es beim Bekanntheitsgrad des Jugendamtselternbeirates Nachholbedarf gibt. Der Name klingt sperrig und abschreckend. &bdquo;Die meisten denken, wir kommen vom Jugendamt“, hat Vorstandsmitglied Joana Ulrich erfahren. Oftmals sei das keine gute Voraussetzung für eine Kontaktaufnahme. Dabei haben die engagierten Eltern mit dem Jugendamt nichts zu tun. Sondern sie sollen und wollen sich um die Belange von Kindern und Eltern in der Kurstadt kümmern. Sie sind die gewählten Elternvertreter aus Kindergärten und Tagespflege und wollen immer ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte in den Einrichtungen haben, damit sie wissen, wo der Schuh drückt und wo es vielleicht Handlungsbedarf gibt. In den kommenden Wochen stehen erst einmal die Neuwahlen für den JAEB an, bevor dann im Frühjahr 2024 eine neue Umfrage auf den Weg gebracht werden soll. "Jedes Jahr neue Eltern, jedes Jahr neue Sichtweisen", bringen es Krämer und Ulrich auf den Punkt. Wer Kontakt zum JAEB aufnehmen möchte, kann das per E-Mail unter kontakt@jaeb-bo.de machen. Weitere Infos gibt es unter www.jaeb-bo.de.

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