Immer mehr Erstklässler: Bad Oeynhausener Grundschüler müssen weitere Wege in Kauf nehmen

Bad Oeynhausen. Noch ist die Anmeldewoche für die Grundschulen nicht gestartet, trotzdem ahnt die Stadtverwaltung, dass an vielen Schulen die Plätze nicht ausreichen werden. So soll zum Beispiel die Altstadtgrundschule auf 50 Erstklässler beschränkt werden. Die Folge: Mindestens noch mal genau so viele müssen weitere Wege in Kauf nehmen. Das trifft nicht nur I-Dötze in der Stadt, sondern auch in den Außenbezirken. Ein Thema, das in der kommenden Woche im Schulausschuss (Mittwoch, 13. September, 18 Uhr) diskutiert werden soll. Die Stadt möchte ab sofort neue Wege gehen. Noch bevor überhaupt die Anmeldungen an den Grundschulen eingehen, soll bereits im Vorfeld durch die Politik festgelegt werden, wie viele Klassen gebildet werden und wie sie auf die einzelnen Schulen verteilt werden. Der Nachteil: Viele Kinder werden damit nicht mehr wohnortnah zur Grundschule gehen können. Sie sollen zum Beispiel in Rehme-Oberbecksen, Eidinghausen oder auch Werste aufgenommen werden. Außerdem soll zusätzlich die Größe der Eingangsklassen im Einzelfall begrenzt werden, um für eine ausgewogene Klassenbildung innerhalb der Stadt zu sorgen und um besonderen Lernbedingungen oder baulichen Gegebenheiten Rechnung zu tragen, heißt es seitens der Verwaltung. 485 Kinder in 19 Klassen Waren es im laufenden Schuljahr noch 499 Erstklässlerinnen und Erstklässler, verteilt auf 26 erste Klassen, sollen im kommenden Schuljahr laut Beschlussvorschlag der Verwaltung für die zu erwartenden 485 Schüler nur noch 19 Klassen gebildet werden. Die kommunale Klassenrichtzahl, bei der mit 23 Kindern pro Klasse gerechnet wird, ergäbe allerdings 21 Klassen. Darauf möchte die Stadt verzichten und die Anzahl der Schüler pro Klasse erhöhen. Von folgenden Anmeldezahlen geht die Verwaltung für die Schulen aus: Grundschule Altstadt 106; Grundschule Rehme-Oberbecksen 56; Grundschule Wichern (Hauptstandort) 83; Grundschule Lohe (Teilstandort) 25; Grundschule Eidinghausen 57; Grundschule Dehme (Hauptstandort) 56; Grundschule Volmerdingsen (Teilstandort) 24; Grundschule Werste (Hauptstandort) 42; Grundschule Wulferdingsen (Teilstandort) 36. Die neue Grundschule braucht Schüler Zahlen, die zeigen, dass die Verwaltung davon ausgeht, dass vor allem die Grundschulen Eidinghausen und Werste sowie Rehme-Oberbecksen weniger Schüler verzeichnen als in den Vorjahren, die Grundschule Altstadt und der der Grundschulstandort Dehme dagegen erneut noch einmal mehr als sonst und Wichern gleichbleibend viel. Sollten sich an der Grundschule Altstadt tatsächlich wie prognostiziert 106 Schülerinnen und Schüler für die nächsten ersten Klassen anmelden, würde das fünf Eingangsklassen nach sich ziehen. Zu viel, wie die Stadtverwaltung urteilt. Nach Rücksprache mit der Schulaufsicht will die Stadt in der Altstadt perspektivisch die Zahlen aufgrund der Sozialstruktur der Schule auf 50 I-Dötze begrenzen. Nach heutigem Stand müssten demnach 56 Schüler abgelehnt werden. Sie müssten dann zu einer der nächstgelegenen Schulen: Eidinghausen oder Rehme-Oberbecksen. Beide Schulen grenzen, so die Verwaltung, an den Bezirk der Grundschule Altstadt. Vor allem die neue Grundschule in Eidinghausen braucht für ihre angelegte Vierzügigkeit Schüler - die nun aus anderen Bereichen der Stadt kommen sollen. Denn alleine mit den zu erwartenden Zahlen ließe sich die teuerste Schule der Kurstadt nicht füllen. Eidinghausen hat die kleinsten Klassen Auch der Grundschulverbund Wichern-Lohe soll auf vier Klassen (drei in Wichern, eine auf der Lohe) begrenzt werden. Wer hier abgelehnt wird, soll ebenfalls nach Rehme-Oberbecksen ausweichen, wo rein rechnerisch, so die Stadt, noch Platz sei. In Werste-Wulferdingsen ist die Lage umgekehrt. Dort erwartet die Stadt mehr Anmeldungen für den Wulferdingsener Teilstandort und weniger für den Werster Hauptstandort. Hier sollen Schülerinnen und Schüler aus Wulferdingsen und Bergkirchen am Hauptstandort Werste angemeldet werden. Zugleich soll die Grundschule Eidinghausen "aufgrund des dort beschulten Förderschwerpunktes" auf 23 Schülerinnen und Schüler pro Klasse begrenzt werden.

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