Investoren machen Rückzieher: Bad Oeynhausener City-Center soll verkauft werden

Bad Oeynhausen. Gut zwei Jahre nach der Übernahme will die Berliner Immobiliengesellschaft Real Estate Asset Kappa (IGREAK) das City-Center in Bad Oeynhausen wieder verkaufen. Das teilte der Geschäftsführer Klaus Keil am Dienstag mit. "Wir führen Verkaufsgespräche", sagte Keil der NW. Zu den Plänen möglicher Interessenten für das Areal in der Innenstadt könne er nichts Näheres sagen, so der Geschäftsführer. Ob sich damit die Pläne, auf dem Grundstück des City-Centers einen "Medicampus" genannten Gebäudekomplex mit Arztpraxen, Geschäften und Seniorenwohnungen zu bauen, erledigt haben, ließ Keil offen. "Es gibt zwei Gruppen von Unternehmern aus der Region, die sich für das City-Center interessieren", sagte Keil. Näheres zu den Interessenten und ihren Plänen wollte er nicht verraten. Auch wann eine Entscheidung fallen soll, könne er nicht sagen. "Das liegt nicht in unserer Hand. Das entscheiden die Interessenten", erklärte Keil. "Angesichts der aktuellen Marktlage haben wir uns entschieden, auf alle Projekte außerhalb Berlins zu verzichten", erläuterte Keil. Es sei für die IGREAK derzeit nicht sinnvoll, Projekte zu realisieren, die nicht vor der Haustür liegen. "Auch, wenn wir solch ein schönes Grundstück wie das City-Center in Bad Oeynhausen nicht noch einmal in unserem Portfolio haben", so Keil. "Ein Eigentümerwechsel könnte auch eine Chance sein" Bürgermeister Lars Bökenkröger bestätigte: "Ich habe kurzfristig von den Verkaufsgesprächen gehört." Nun müsse man sehen, welche Interessenten es gebe und ob es tatsächlich zum Verkauf komme. Grundsätzlich sieht der Bürgermeister in einem Eigentümerwechsel auch "eine Chance, dass sich hier etwas entwickelt. Vielleicht gibt es hier auch einen neuen Ansatz." Wenn sich hier Unternehmer aus der Region engagierten, dann sieht Bökenkröger darin durchaus einen Vorteil für Bad Oeynhausen. "Regionale Unternehmen haben ja auch schon an anderer Stelle gezeigt, dass sie hier etwas entwickeln können und wollen", so der Bürgermeister. "Wir gehören nicht zu den Interessenten" Zu den Unternehmen, die seit Bekanntwerden der Verkaufsgerüchte im Sommer immer wieder als mögliche Kaufinteressenten genannt wurden, gehört Kögel Bau aus Bad Oeynhausen. Dessen Geschäftsführer Frank Kögel aber winkt auf Nachfrage der NW entschieden ab. "Nein, wir gehören nicht zu den Interessenten", versichert er. "Wir haben genug andere Projekte." Als Beispiele nennt er in Bad Oeynhausen die alte Schokoladenfabrik am Alten Rehmer Weg, die Kögel Anfang des Jahres vom Architekten Henning Bökamp gekauft hat. Oder das fast fertiggestellte Bau-Ensemble an der Heinrichstraße. Zudem sei das City-Center ja nicht gerade ein leichtes Objekt, gibt Kögel zu bedenken. 2019 wurde bekannt, dass die Berliner Immobiliengesellschaft das City-Center von den dänischen Eigentümern Jensen kaufen wollte. Im Mai 2020 stellten die Investoren ihre Pläne für ein Gesundheitszentrum auf dem Gelände vor. Da waren die Verträge mit den Mietern des City-Centers bereits gekündigt, bis zum Herbst hatten alle Geschäfte den Standort geräumt. Seitdem steht das Gebäude leer. Zum 1. Januar 2021 wurde dann der Eigentümerwechsel rechtskräftig. Im Februar 2021 konkretisierte die IGREAK ihre Vorstellungen von dem Projekt, das auf 11.000 Quadratmetern Nutzfläche Platz für Arztpraxen, barrierefreie Appartements für betreutes Wohnen sowie Gewerbeflächen zum Beispiel für Apotheken, Drogerien und Gastronomie bieten sollte. 40 Millionen Euro wolle sie hier investieren, kündigte die Immobiliengesellschaft an. 2025 sollte der Medicampus fertig sein Im August 2021 stellte das schwedische Architekturbüro Sweco die Entwürfe für den aus fünf einzelnen Gebäuden sich zusammenfügenden "Medicampus" vor. Der Zeitplan der Investoren sah vor: Abriss ab Oktober 2022. "Bis Weihnachten ist das City-Center weg", versprachen Keil und sein Mit-Geschäftsführer Christian R. Ernst noch im Juni 2022. Der Neubau sollte 2023 beginnen und 2025 fertig sein, so die Pläne damals. Doch im Herbst vergangenen Jahres rollte kein Abrissbagger. Stattdessen gab es Gerüchte, die neuen Eigentümer wollten das City-Center verkaufen. Was die Eigentümer mehrfach dementierten. &bdquo;Wir wollen das City-Center nicht verkaufen“, versicherte Ernst. Seine Einschränkung im vergangenen September: &bdquo;Nicht nach heutigem Stand. Es sei denn, es gäbe ein sensationelles Angebot.“

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