Großbrand in Bad Oeynhausen: Brandschutzwände verhindern größeren Schaden

Bad Oeynhausen. Die Flammen schlugen bereits aus dem Dach und in der Luft hing ein solch beißender Qualm, das selbst erfahrene Feuerwehrmänner überrascht waren. Mit einem Großaufgebot rückte die Feuerwehr am späten Mittwochabend zu einem Brand im Gewerbegebiet Mönichhusen aus. Bei "Großmann und Stühmeier", einer Fachfirma für Beschichtungstechnik, standen Teile einer Lagerhalle in Flammen. Weil dort auch Chemikalien gelagert waren, alarmierte die Feuerwehr mittels der Warn-App Nina die Bevölkerung, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Dank des schnellen Eintreffens konnte ein Übergreifen des Brandes auf weitere Gebäude verhindert werden. Temperaturen um den Nullpunkt und ein Wasserrohrbruch erschwerten den Einsatz. Lesen Sie auch: Feuer in Lagerhalle mit starker Rauchentwicklung Gegen 21.15 Uhr wurden die Einsatzkräfte über ein Feuer in einer Lagerhalle an der Straße "Moorwiese"/Ecke "von-Puttkammer-Straße" informiert. Schon auf der Anfahrt waren die aus dem Dach der Halle schlagenden Flammen zu sehen. In der rund 30 mal 20 Meter großen Halle der Firma für Beschichtungstechnik wurden verschiedene Gefahrgutstoffe gelagert. Nach Angaben der Polizei seien das Lacke und Farben gewesen, die Feuerwehr vor Ort sprach am Abend außerdem von rund fünf Tonnen Epoxidharz und zehn Gasflaschen. Personen befanden sich nicht mehr im Firmengebäude. Alarm über Nina-App "Die ersten Feuerwehrkräfte waren nach fünf Minuten vor Ort", bilanzierte Einsatzleiter Frank Töbing. Aufgrund des Ausmaßes des Brandes seien weitere Kräfte alarmiert worden, "Wir waren mit rund 75 Mann im Einsatz." Außerdem standen im Hintergrund die Löschgruppen Volmerdingsen und Wulferdingsen bereit. Aufgrund der Chemikalien und des beißenden Qualms entschied der Einsatzleiter, die Bevölkerung per Nina Warn-App zu informieren, ihre Türen und Fenster geschlossen zu halten. Messungen in der Luft und im Löschwasser ergaben aber keine Auffälligkeiten, teilte die Polizei mit. "Es betraf in erster Linie die Akutphase", so Töbing, der zudem den Firmeninhaber schnell informieren konnte und dadurch Schäden an Firmenfahrzeugen verhinderte. "Die Fahrzeuge standen sehr nahe am Gebäude geparkt, wurden dann aber zügig weggefahren." Die Polizei schätzt den entstandenen Sachschaden auf mehrere hunderttausend Euro. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr wurde ein noch größerer Schaden verhindert. "Die Halle ist unterteilt", erklärt Frank Töbing. Durch Brandschutzwänden im Inneren wurde lediglich ein Teil in Mitleidenschaft gezogen. "Der vordere Hallenbereich zur Straße stand im Vollbrand. Den hinteren Teil und das dahinterliegende Wohnhaus konnten wir halten", erklärt Einsatzleiter Töbing. "Den Brand auf den Entstehungsort zu begrenzen war unsere Priorität - und das haben wir geschafft." Stadtwerke brachten Streusalz Hinderlich waren zudem die niedrigen Temperaturen und das dadurch sofort gefrierende Löschwasser. Teilweise war es rund um die Einsatzstelle spiegelglatt. "Das war auch für meine Kollegen eine große Gefahr", betont Frank Töbing, der die Stadtwerke alarmierte, damit Streusalz zum Einsatzort gebracht wurde. "Vorsichtshalber haben wir auch einen Rettungswagen hier behalten." Die anderen konnten abrücken, als feststand, dass keine Personen im Gebäude waren. Die Mitarbeiter der Stadtwerke kümmerten sich aber nicht nur um Salz, sondern auch um einen Rohrbruch: Direkt vor der Einsatzstelle entstand ein regelrechter kleiner See. Erst gegen Mitternacht konnte der Brand in der Lagerhalle gelöscht werden. Bis 2 Uhr am Donnerstagmorgen waren dann noch Mitglieder Löschgruppe Werste für Restarbeiten vor Ort. Die Kriminalpolizei hat noch in der Nacht Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen - sofern das in den verkohlten Resten noch möglich war.

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