Kita-Teilschließung: Bad Oeynhausener Eltern bekommen Gebühren erstattet

Bad Oeynhausen. Das letzte Wort haben kommende Woche die Ratsmitglieder, doch die Chancen stehen gut, dass einige Eltern von Kindergartenkindern Gelder erstattet bekommen. Dafür machten die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses am Dienstagabend den Weg frei. Sie stimmten einstimmig für den Beschlussvorschlag der Verwaltung, Gebühren zu erstatten, wenn eine Teilschließung länger als vier Wochen dauert. Das ist derzeit in der Kindertagesstätte Dehme der Fall. Dort fehlt Personal, sodass rund ein Viertel der Kinder zuhause bleiben muss - und zwar mindestens bis Ende Januar. Wie die NW exklusiv berichtete, war in der Einrichtung die Stimmung zwischen Mitarbeitern und Leiterin seit Jahren schlecht. Mehr als 20 Erzieherinnen und Erzieher haben in den vergangenen Jahren die städtische Kita verlassen. Derzeit sind noch 13 im Dienst. Die Folge: eine Teilschließung der Einrichtung. Lediglich drei Gruppen haben noch geöffnet. Aufgrund von massiven Personalproblemen werden mindestens bis Ende Januar 24 der 98 Kinder nicht betreut. Trotzdem verlangt die Stadt momentan weiterhin Gebühren von den Eltern. Das führte in den vergangenen Wochen zu Unmut in der Elternschaft – die nicht mit Vorwürfen gegen die Verwaltung hinter dem Berg hielten. Man habe dort das Problem ausgesessen, prangerten sie an. Stellenausschreibung noch diese Woche Mittlerweile hat es einen Personalwechsel an der Kita-Spitze gegeben. Die bisherige Leiterin hat andere Aufgaben bei der Stadt übernommen, Artur Atschkassow führt derzeit kommissarisch die Einrichtung. Noch in dieser Woche soll, so der Beigeordnete für Bürgerdienste Stefan Tödtmann im Ausschuss, die Stelle der Kita-Leitung ausgeschrieben werden. Ist diese besetzt, erfolgt die Ausschreibung der stellvertretenden Leitung. "Wir haben zudem die Dauer-Ausschreibung für weiteres Personal angepasst", so Tödtmann. Auf Nachfrage, wie diese Anpassung aussehe, erklärte er, dass Dinge, die die Stadt biete, aufgenommen worden seien. "Zum Beispiel der Tarif öffentlicher Dienst", so Tödtmann. "Wir wollen zudem auch in der Tageszeitung auf die Ausschreibungen aufmerksam machen." Die Stadt will zudem zwei Ergänzungskräfte mit jeweils einer halben Stelle als Unterstützung einstellen. "Wir haben aber eine angespannte Lage auf dem Erzieher-Markt." Die Erstattung der Gelder sind das eine, eine Perspektive für die Einrichtung das andere: "Wie sieht diese aus?", wollte Dominique Schütte (FDP) wissen. "Sind Projekte geplant, um das Vertrauensverhältnis zu verbessern? Auch das zwischen Stadt und Eltern?" Die Stadt setze alle Hoffnung in das Jahr 2023, betonte Stefan Tödtmann. Der Beigeordnete versprach, Supervision und systemische Beratung für Mitarbeiter und neue Leitung anzubieten, um die Kita wieder in gutes Fahrwasser zu bekommen. "Wir setzen künftig auch auf viel Mitwirkung von Personal und Eltern - das ist ausdrücklich erwünscht, wenn die neue Leitung ihren Dienst antritt." Kommendes Jahr wird die Küche erweitert Während der neue 700.000 Euro teure Anbau für eine fünfte Gruppe bereits fertig und in Betrieb ist, ist sowohl im Flur als auch in einem weiteren Gruppenraum derzeit noch Baustelle. Eine neue Lüftungsanlage sowie die W-Lan-Verkabelung sollen aber noch in 2022 fertig werden. "Für Anfang 2023 ist der Umbau der Küche geplant, um diese der neuen Kinderzahl anzupassen", teilt Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich auf Nachfrage der NW mit. Denn mit der neuen fünften Gruppe werden nicht mehr 80 sondern 98 Kinder betreut - und immer mehr von ihnen bleiben auch zum Mittagessen und darüber hinaus. Für sie köchelt ein dreiköpfiges Küchenteam täglich eine frische Mahlzeit.

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