Terrassenstufen an der Weser und ein neuer Kurpark in Bad Oeynhausen

Bad Oeynhausen. Sollte es klappen, könnte das Projekt am Dehmer Weserufer ein neues Aushängeschild für die Stadt werden. Im Zuge der Dorferneuerung sollen in der Nähe des Flößerdenkmals Terrassenstufen als Rastplatz entstehen und der benachbarte Grillplatz mitsamt Anleger aufgewertet werden. Die Politik entschied jüngst, nicht nur diese beiden Projekte ins Rennen zu schicken, sondern noch drei weitere in Dehme und Wulferdingsen. Die Gesamtkosten liegen bei rund 1,2 Millionen Euro. Auch wenn er die Ideen allesamt gut findet - Bürgermeister Lars Bökenkröger warnte aber die Politik vor zu vielen Projekten. Schulteich in Dehme, Grillplatz und Anleger, Terrassenstufen sowie die Aufwertung des ehemaligen Kurparks in Wulferdingsen und die Entstehung eines Dorftreffpunktes mit Modernisierung des Spielplatzes hinter dem Gemeindehaus Bergkirchen - gut dreieinhalb Monate hat die Verwaltung nun Zeit, gleich fünf Förderanträge auf den Weg zu bringen. Mit einer Enthaltung (Ingrid Schley, Grüne) sprachen sich die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung dafür aus, für Dehme drei und für Wulferdingsen zwei Dorferneuerungskonzepte bei der Bezirksregierung in Detmold einzureichen. Wenn alles gut läuft, könnten diese 2025 umgesetzt werden. Ideen der Bürger als Grundlage Häufig haben Frank Bröckling und seine Kollegen vom Münsteraner Büro Planinvent mit den Bürgern zusammengesessen und Ideen entwickelt. Am Ende wurde alles auf mögliche Fördergelder hin überprüft. Übrig geblieben sind letztlich fünf. "Unser Ziel sind lang anhaltende Prozesse und Maßnahmen, die Schwung ins Dorf bringen", erklärt Bröckling. Das würden alle ausgewählten Ideen mit sich bringen. Auch wenn Bad Oeynhausen in den ersten Runden bereits sehr erfolgreich war und mit Rehme, Werste und Volmerdingsen für mehrere Projekte Förderung bekommt, der Bürgermeister hat auch Sorgen: "Wir müssen ehrlich sein und sagen, was wir auch umsetzen können. Vor allem dann, wenn es keine Förderung geben sollte", betonte Bökenkröger im Ausschuss. "Die Bevölkerung hat eine Erwartungshaltung. Alle Dörfer wollen schnell etwas bekommen. Und nicht erst in fünf Jahren." Sollten Projekte keine Förderung bekommen, müsste sich die Politik durchaus Fragen stellen: "Was wollen wir trotzdem umsetzen? Haben wir dafür das städtische Personal? Haben wir dafür das Geld? Alles das sind Fragen, die möglichst jetzt geklärt werden müssen." Und das müsse man auch ehrlich in den Ortsteilen kommunizieren. Die Projekte im Einzelnen: Schulteich an der Grundschule Dehme Der Teich, der in unmittelbarer Nachbarschaft zur Dehmer Grundschule liegt, soll durch gestalterische und ökologische Maßnahmen aufgewertet werden. Zugleich soll ein Treffpunkt sowie ein Lern- und Verweilort für alle Dehmer Generationen geschaffen werden. Die geschätzten Kosten liegen bei 75.000 Euro. Wie berichtet ist der Teich verschlammt, die Stege sind marode und auch das Gelände rundherum bedarf einer Erneuerung. Ein erstes Projekt der Grundschule wurde bereits mit 1.200 Euro gefördert. Die Schüler hatten Blumen gepflanzt, Hochbeete gebaut und den Bauwagen neu gestrichen. Folgen sollen Spielmöglichkeiten aus Naturmaterialien, ein Niedrigseilgarten, ein Holzhaus, Holzliegen und ein Lehmofen. Terrassenstufen am Weserufer Auch wenn der Weserradweg mit zu den meist befahrensten Radwegen Deutschlands gehört - seine Uferbereiche im Bad Oeynhausener Teilstück laden nicht unbedingt zum Verweilen ein. Durch die geplanten terrassenförmigen Sitzstufen soll sowohl ein Treff- und Aussichtspunkt für die Dehmer als auch für die Touristen geschaffen werden. Die geschätzten Kosten liegen bei rund 300.000 Euro. Noch aber ist der Flächenkauf durch die Stadt zu klären, da alle Uferbereiche größtenteils Eigentum von Bundesbehörden sind. Zwei mögliche Standorte haben die Planer aus Münster im Auge. Zum einen direkt am Flussufer, zum anderen an der Böschung oberhalb des Weserradweges und somit an der Weggabelung Am großen Weserbogen/Obere Schlom. Dort ist bereits jetzt ein kleiner Aussichtspunkt mit zwei alten Sitzbänken, der vom Radweg aus aber nur über einen steilen Trampelpfad erreichbar ist. Aufwertung Grillplatz und Anleger Der Grillplatz wird nicht nur für das traditionelle Osterfeuer des Dehmer Vereinsrings genutzt, sondern dient auch als Rastplatz für Radfahrer. Auch er ist in die Jahre gekommen und soll neu gestaltet werden durch neue Möbel, neues Pflaster und Witterungsschutz. Weil er durch die direkte Lage am Weserradweg auch für Radelnde interessant ist, soll er um Fahrradabstellbügel ergänzt werden. Der Platz ist zudem direkt am Bootsanleger, der ebenfalls die besten Jahre hinter sich hat. "Statt der Aufwertung bietet sich eine Verlegung des Anlegers um gut 100 Meter an, so dass er sich direkt im Bereich des Grillplatzes befindet", schlägt Frank Bröckling vor. Zu überlegen sei zudem ein ergänzendes Angebot mit Spiel- und Fitnessgeräten. Weil der gesamte Bereich im Überschwemmungsbereich der Weser liegt, braucht es eine robuste und widerstandsfähige Ausstattung. Geschätzte Kosten: 80.000 Euro. Aufwertung Kurpark Wulferdingsen Er liegt mitten in Wulferdingsens Ortsmitte und hat nur noch mittelgute Sitzmöbel, die zum Verweilen einladen. Einst, in den Hochzeiten des Moorbades Wulferdingsen, als Schwefel- und Moorbäder sehr gefragt waren, wurde das rund 5.650 Quadratmeter große Areal regelmäßig als Park genutzt. Inzwischen sind die Wege kaum zu erkennen, die Bänke sind grün und Beleuchtung gibt es nur punktuell. "Damit entspricht er nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards", so Bröckling. Weshalb er nun aufpoliert und wieder zum Treffpunkt für Bürger werden soll. Vorhandenes soll erneuert und um Spiel- und Fitnessgeräte ergänzt werden. Außerdem soll an die Geschichte der Kurbäder in Wulferdingsen erinnert werden. Die Wegeführung müsste dafür neu überlegt werden und soll barrierefrei ausfallen. Sämtliche Wege sollen beleuchtet werden. Kosten: 385.000 Euro. Dorftreffpunkt Bergkirchen Der Bereich hinter dem Gemeindehaus in Bergkirchen könnte eine Aussichtsplattform und einen modernen Spielplatz bekommen. Zumindest, wenn die Bezirksregierung Detmold den Förderantrag des 380.000 Euro teuren Projektes genehmigt. Vom Plateau hinterm Gemeindehaus gibt es bereits jetzt einen Ausblick auf den Bergkirchener Bach und die Orchideenwiese. Mit Hilfe der Dorferneuerung könnten Sitzmöbel hinzukommen und an der Kante eine Aussichtsplattform gebaut werden - die zugleich eine Fläche für Dorfveranstaltungen sein könnte. Der benachbarte Spielplatz braucht moderne Spielgeräte. Angedacht sind auch hier zusätzliche Fitnessgeräte für Erwachsene.

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