Orkantief "Zeynep" fegt durch die Kurstadt: So ist die aktuelle Lage

Bad Oeynhausen. Es ist die zweite Sturmnacht in dieser Woche, die die Feuerwehr beschäftigt. Ein Überblick über die Sturmauswirkungen in Bad Oeynhausen: +++UPDATE: Feuerwehr Bad Oeynhausen rückt zu rund 140 Einsätzen aus+++ Der erste Alarm kam um 17.30 Uhr von der Lohe. "Baum droht zu stürzen", teilte Michael Nolte den Kollegen in der örtlichen Einsatzzentrale mit. Einsätze zwei und drei ließen nicht lange auf sich warten. Doch das war erst der Anfang einer wieder mal stürmischen Nacht. 25 Einsätze für rund 80 Einsatzkräfte standen bis 22 Uhr auf dem Zettel der Wehrleitung. "Zeynep" ("Die Geschmückte") raste mit Orkanböen von bis zu 100 km/h durch den Mühlenkreis und rüttelte an Dächern und Fenstern. Bäume, die bereits in der Nacht zu Donnerstag durch "Ylenia" geschädigt waren, hielten dem neuen Sturm nicht mehr stand und knickten ab."Bäume", fasste Andre Tegeler die ersten Stunden des Einsatzes zusammen. 30 Buchen im Dehmer Mühlensiek, die zu fallen drohten. Ein Baum quer auf der Öringsener Straße. Und ein Baum, der an der Tilsiter Straße auf der Lohe auf ein parkendes Auto gestürzt war. "Zum Glück alles ohne Personenschäden", bilanzierte der Leiter der Feuer- und Rettungswache die erste Hälfte der Nacht. Im Vergleich zur ersten Sturmnacht von Mittwoch auf Donnerstag sprach er von gleichbleibend. Allerdings mit steigender Einsatztendenz. "Donnerstag hatten wir 44 Einsätze - wobei zahlreiche erst morgens als es hell wurde, dazu kamen. Davon gehen wir für den Samstagmorgen auch aus", so Tegeler. Ganz ohne Baum verlief gegen 21.45 Uhr ein Einsatz an der Dreifachhalle der Realschule Nord, an der "Zeynep" eine Lichtkuppel abgerissen und durch die Luft geweht hatte. "Dort sind wir mit der Drehleiter im Einsatz, um die Kuppel und die Halle zu sichern." Das Tagesgeschäft neben dem Sturm Die Bad Oeynhausener Feuerwehr hatte sich wie alle anderen Städte im Mühlenkreis vorbereitet. Ab 16 Uhr war die örtliche Einsatzleitung in den Räumen auf dem Gelände der Feuerwache einsatzbereit. Straßenkarte, Wetterkarte der Feuerwehr (Fewis), Übersicht der Einheiten und diverse Computer waren an diesem Abend die Arbeitsgeräte von Stefan Meier, Nico Czimmernings, Andre Tegeler, Stefan Flaig, André Hartsieker, Lucas Baumann, Michael Nolte, Martina Bents, Dirk Starke und Jennifer Bekemeyer. "Wir wollen damit die Kreisleitstelle entlasten, damit sich die Kollegen dort auf das Wesentliche konzentrieren können", erklärte Stefan Meier, Leiter der Bad Oeynhausener Feuerwehr. Die in Minden den Sturm betreffenden eingehenden Notrufe gingen per Mail nach Bad Oeynhausen, wo sie dann verarbeitet wurden. In der Praxis hieß das: "Die Feuerwache halten wir für den Grundschutz zurück und setzen bei der Beseitigung der Sturmschäden erst einmal auf die Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr", erklärt Andre Tegeler, Leiter der Feuer- und Rettungswache an der Königstraße. Die gemeldeten Einsätze wurden je nach Ortsteil den Wehren zugeordnet. "Wir alarmieren, damit die Leitstelle handlungsfähig bleibt", so Tegeler. Denn neben dem Sturm gab es wie an jedem normalen Freitagabend Unfälle, Herzinfarkte oder Ähnliches, das zeitnah abgearbeitet werden musste. Bei umgestürzten Bäumen dagegen kam es nicht unbedingt auf Minuten an. "Wir haben unsere Kollegen erneut sensibilisiert, sich nicht für Lappalien in Gefahr zu begeben", betont Stefan Meier."Es bricht alles und überall" Mindestens bis Mitternacht sollte die örtliche Einsatzleitung in Bad Oeynhausen aufrechterhalten bleiben. Weitere Einsätze sollen dann wieder von Minden aus koordiniert werden. Auch die Polizei hatte im Kreis Minden-Lübbecke von &bdquo;Zeynep" alle Händen voll zu tun. Das erklärte ein Polizist in der Leitstelle der Kreispolizeibehörde an der Marienstraße am späten Freitagabend. "Es bricht gerade alles und überall", lautete sein Fazit um kurz vor 22 Uhr. Das Telefon stehe nicht still. Es seien bereits diverse Bäume umgestürzt - zum Beispiel gegen 21.15 Uhr auf der Freiherr-vom-Stein-Straße zwischen Bad Oeynhausen und Porta Westfalica - was einen größeren Einsatz von Polizei und Portaner Feuerwehr erfordert hätte.

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