Neue Kitaplätze: Bauarbeiten starten

Bad Oeynhausen. Als Kai Abruszat am Montag gemeinsam mit Lars Bökenkröger zum Spaten greift, tut er das nicht als Amtskollege. Abruszat, Bürgermeister von Stemwede, ist auch Präsident des DRK-Kreisverbands Minden und deshalb als Gastgeber im Einsatz. Auf dem Grundstück Auf der Horst in Eidinghausen beginnen die Bauarbeiten für eine neue Kindertagesstätte. "Wir engagieren uns erstmals in der Kurstadt", betont Abruszat. Dafür bekommt er nicht nur von seinem Amtskollegen Lob. Auch Abruszat zeigt sich dankbar. Die Finanzierungsprobleme, die zu einer sechsmonatigen Verzögerung führten, sind gelöst.In der Stadt fehlen seit Jahren Betreuungsplätze für Kinder, zum August 2022 sollte dieser Mangel beseitigt sein. Im Februar präsentierten Bürgermeister Lars Bökenkröger und Beigeordneter Stefan Tödtmann nicht nur das Grundstück in Eidinghausen und an der Rolandstraße als neue Standorte, sondern stellten mit dem Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter Unfallhilfe auch zwei neue Träger vor. Auch die Finanzierung der beiden Einrichtungen, in denen jeweils 71 Kinder betreut werden sollen, schien gesichert. Das Land Nordrhein-Westfalen stellte externen Trägern jeweils 2,3 Millionen Euro zur Verfügung. Doch dann stiegen coronabedingt Material- und Handwerkerkosten, außerdem wurden Luftfilteranlagen für den Infektionsschutz kurzfristig gesetzlich vorgeschrieben. "Das Geld reicht nicht aus", mussten Christian Rehberg, Regionalvorstand der Johanniter Unfallhilfe, und Hans-Jürgen Weber vom DRK-Kreisverband feststellen. Der vom DRK für den 1. August geplante Baubeginn wurde verschoben - und nun mit sechsmonatiger Verspätung Auf der Horst nachgeholt. "Hier werden jetzt 2,5 Millionen Euro verbaut", kündigt Abruszat an. "Die Stadt übernimmt die zusätzlichen Baukosten", ergänzt Hans-Jürgen Weber. Beigeordneter Stefan Tödtmann bestätigt die Zusage, hofft aber, dass sich die Investitionssumme für die Stadt noch verringert: "Wir haben beim Land Fördermittel für den Einbau der Luftfilteranlagen beantragt". Bis zu deren Einbau im zweigeschossigen Gebäude werden allerdings noch einige Monate vergehen. "April" kündigt Weber als geplanten Zeitpunkt für die Fertigstellung des Rohbaus an; wenn es dann beim Innenausbau keine größeren Verzögerungen. sei eine Eröffnung der Einrichtung Ende des nächsten Jahres realistisch.Stadt braucht weitere Übergangslösungen Es ist nicht nur die Aussicht auf 71 neue Kitaplätze, die dem Bürgermeister und dem Vorsitzenden des Jugendhilfeausschusses, Karl-Hermann Hottel, Freude bereitet: "Die Eltern haben jetzt auch eine größere Auswahl an der Trägerschaft". Weil der DRK-Kreisverband eben künftig mit einem eigenen pädagogischen Betreuungskonzept das bestehende Angebot, das Stadt, Kirchen und Arbeiterwohlfahrt in ihren Einrichtungen machen, ergänzt. Auch die Johanniterunfallhilfe ist in der Kurstadt mit ihren Kitas an der "Schweiz" und in Werste schon präsent. Einen weiteren Standort wird es aber in absehbarer Zeit nicht geben: "Unsere Pläne für die Rolandstraße ruhen" teilt Regionalvorstand Christian Rehberg auf Anfrage mit. Einen Auftrag an die Architekten, den Holzständerbau in der Rolandstraße im Detail zu planen und dafür einen Bauantrag zu stellen, werde es nur geben, "wenn die komplette Finanzierung durch öffentliche Gelder gesichert ist. Und das sei derzeit nicht der Fall."Wir arbeiten weiter mit Übergangslösungen", zeigt Beigeordner Tödtmann die Konsequenz auch aus dem verspäteten Baubeginn auf. Der Martin-Luther Hof wird beispielsweise weiter als Kita genutzt, für die Betreuung der 46 Kinder haben die Johanniter die Verantwortung übernommen.Kai Abruszat blickt derweil ganz optimistisch in die Zukunft. "Wir haben weiter Grund zum Feiern", sagt er und kündigt bereits Einladungen zum Richtfest und zur Eröffnung an - natürlich auch für den Amtskollegen.

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