CDU-Chef: "Krachende Niederlage mit Ansage"

Bad Oeynhausen. Der Wahlgewinner feierte in Herford. Stefan Schwartze verteidigte sein Mandat souverän. An seiner Seite Olaf Winkelmann, der Kreisgeschäftsführer der SPD in Herford und der Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten im Bad Oeynhausener Stadtrat. An der Wiederwahl Schwartzes habe er nie gezweifelt, so Winkelmann. Dass der Sieg am Ende so deutlich ausgefallen sei, sei ein &bdquo;tolles Ereignis" für die heimische SPD. Nun hofft er, dass auch Olaf Scholz mit der Bundespartei am Ende vorne liegt, um mit Grünen und FDP eine Ampelkoalition bilden zu können. Da ist sich der CDU-Stadtverbandsvorsitzende Kurt Nagel nicht so sicher. Sollte Laschet noch das Rennen machen, setze er auf eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und FDP, sagte Nagel. Die herben Verluste seiner Partei. habe er früh eingepreist: &bdquo;Ich bin Realist und wusste, was auf uns zukommt." Dennoch ist das Wahlergebnis für Nagel eine &bdquo;krachende Niederlage mit Ansage". Wie Partei und Kandidat diesen Wahlkampf geführt haben, erschließt sich dem Christdemokraten aus Dehme nicht. Mit &bdquo;Weiter so!" sei es einfach nicht getan. &bdquo;Ich bin gespannt, wie die Partei damit umgehen wird." &bdquo;Wer sollte es auch jetzt sonst machen?" Hart ins Gericht ging Nagel mit den &bdquo;Medien", die im Wahlkampf extrem polarisiert hätten. Konkret nennt er die Fernsehanstalten und Sender, die für die sogenannten &bdquo;Trielle" der Kanzlerkandidaten verantwortlich gezeichnet hätten. Die Umfragen in unmittelbarem Anschluss hätten sich ihm nicht erschlossen, so der CDU-Stadtverbandsvorsitzende. Der ist nicht nur Realist, sondern auch Pragmatiker und als solcher hält er Armin Laschet zwar für den schwächeren der beiden möglichen Unionskandidaten aber durchaus für einen fähigen Bundeskanzler. &bdquo;Wer sollte es auch jetzt sonst machen?" Laschet scheint in der Kurstadt nicht viele Freunde zu haben, Auch Bürgermeister Lars Bökenkröger äußerte am Wahlnachmittag Zweifel daran, ob der NRW-Ministerpräsident nominiert worden wäre, hätte die CDU-Basis das zu entscheiden gehabt. Bökenkröger hatte auf einen hauchdünnen Vorsprung der Union getippt; eine Einschätzung, die die ersten Hochrechnungen nicht bestätigt haben. Dass Stefan Schwartze &bdquo;seinen" Wahlkreis souverän verteidigen würde, scheint in der Kurstadt hingegen kaum jemanden überrascht zu haben. Auf die &bdquo;Kunst des Kompromisses" setzt Volker Brand bei den Koalitionsverhandlungen. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Stadtrat hatte sich für seine Partei mehr erhofft, wobei das zweistellige Ergebnis der Grünen in der Kurstadt ein Novum sei. &bdquo;So gut waren wir in Bad Oeynhausen noch nie." . Für die Grünen seinen die Bäume entgegen der lange gehegten Hoffnung eben nicht in den Himmel gewachsen. Er prophezeit lange Verhandlungen bis es eine neue Bundesregierung geben werde und hadert eigentlich nur mit einem möglichen Ergebnis diese Gespräche: der Deutschlandkoalition, aus CDU, SPD und FDP. &bdquo;Da wird Kraut und Rüben zusammen gewählt" Mit Kurt Nagel ist sich Brandt darin einig, dass sich die Dynamik und die Unberechenbarkeit von Wahlentscheidungen grundlegend verändert habe. Der Grüne und der Christdemokrat wundern sich darüber, dass angesichts der politischen Herausforderungen &bdquo;Petitessen" die Bundestagswahl vorentscheiden könnten. &bdquo;Da wird Kraut und Rüben zusammen gewählt", sagt Nagel, der auch als Wahlhelfer fungiert. Zufrieden, aber nicht übermütig zeigt sich Henning Bökamp mit dem Wahlergebnis. Das einzige was ihn wirklich aufbringt, ist das Abschneiden der Rechtspopulisten von der AfD in der Kurstadt. Seiner Partei empfiehlt er, sich mit den Grünen früh zusammen zu setzten, um auszuloten, welche Koalition man wolle und mit welchem Partner welche Inhalte umzusetzen seien. Die Regierungsbeteiligung der FDP hält er auch deshalb für wichtig, damit die Liberalen zeigen könnten, dass sie nicht nur aus Christian Lindner bestünden.

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