B61: Großbaustelle sorgt für erhebliche Probleme

Bad Oeynhausen/Porta Westfalica/Vlotho. Nichts geht mehr: Auf der Dehmer Straße, der Dehmer Spange und der Nordumgehung in Richtung A 2 stehen am Donnerstagnachmittag alle Räder still. Der Hauptgrund für den Stau ist eine alte Bekannte: die Baustelle an der Weserflutbrücke auf der A 2 im Bad Oeynhausener Kreuz. Doch seit gestern gibt es noch einen weiteren Grund für zähflüssigen Verkehr in Bad Oeynhausens Nord-Osten. Die Dehmer Straße ist Engpass. Die Bundesstraße 61 zwischen Dehme und Barkhausen ist seit Donnerstag Baustelle. Und obwohl die Bundesstraße derzeit noch einspurig zu befahren ist – eine Baustellenampel regelt den Verkehr – sind die Auswirkungen schon beträchtlich. Und in vier Wochen soll die Straße komplett gesperrt werden, wie Sven Johanning, Pressesprecher des Landesbetriebs Straßen NRW, ankündigt. Zunächst beginnt die Baustelle aus Richtung Dehme gesehen kurz hinter dem Ortsausgang. Sie wandert dann in den nächsten Wochen in Richtung Barkhausen bis zum Drachenfliegerlandeplatz. In den jeweils mehrere Hundert Meter langen Abschnitten werden der Radweg erneuert und die Bushaltestellen barrierefrei umgebaut. In dieser Phase, die ungefähr vier Wochen andauern soll, kann der Fahrzeugverkehr die Baustelle einspurig passieren. Ab Ende Juni sind Umleitungen ein Muss Von Ende Juni an sind Umleitungen ein Muss, denn dann ist die B 61 zwischen Dehme und Drachenfliegerplatz komplett gesperrt, weil Straßen NRW auf einer Länge von 2,3 Kilometern die Fahrbahn erneuern lässt. &bdquo;Damit wird es dort zu eng, um Fahrzeuge passieren zu lassen", sagt Johanning. Auch die Phase der Vollsperrung soll ungefähr vier Wochen dauern. Die Fahrbahn scheint deutlich maroder zu sein, als dies für den Laien sichtbar ist. Wer häufig auf der B 61 mit dem Auto unterwegs ist, gewinnt nicht den Eindruck, dass die Straße in einem besonders beklagenswerten Zustand ist. Doch die Experten kommen offenbar zu einem anderen Resultat. Der Landesbetrieb überprüft seine Straßen regelmäßig mit Spezialfahrzeugen und hochauflösenden Kameras, um Grunddaten zu erhalten und dann in einem nächsten Schritt Fahrbahnproben in einem Baustofflabor zu untersuchen. Weil bei der B 61 einiges im Argen sei, müsse die Fahrbahn bis in die Tragschicht hinein erneuert werden, sagt Johanning. Oftmals würden bei Straßenarbeiten nur die obere Verschleißschicht und die darunter liegende Binderschicht abgefräst. Auf der B 61 gehe man noch weiter, nämlich insgesamt 22 Zentimeter tief. Kuriose Strecke über Vlotho Zwar müsse nicht die komplette Tragschicht erneuert werden, aber doch ungefähr zur Hälfte, was einer Tiefe von zehn Zentimetern entspreche. Darüber liege die acht Zentimeter dicke Binderschicht, die besonders wichtig sei, um Schubkräfte etwa in Kurvenbereichen aufzunehmen. Die abdeckende Asphaltdecke ist vier Zentimeter dick. Johanning hofft, dass die neue Fahrbahn zwölf bis 15 Jahre hält und die nächsten Spurrillen, offenen Nähte und Risse möglichst lange auf sich warten lassen. Immerhin kostet die Sanierung den Bund fast eine Million Euro. Die offizielle Umleitung führt kurioserweise über die B 482 nach Vlotho und von dort über die B 514 nach Bad Oeynhausen. Grund: Umleitungen müssen der gesperrten Strecke entsprechen und daher zum Beispiel in diesem Fall auch für Trecker geeignet sein. Außerdem gibt es auf der näher gelegenen Route über die A 2 ja noch die Dauerbaustelle im Kreuz Bad Oeynhausen. Die Erfahrung mit Baustellen zeige, dass Ortskundige ohnehin die für sie passende Strecke wählten, sagt Sven Johanning. Allerdings befürchten manche Dehmer nun, dass der Schleichverkehr in ihrem Ort zunimmt. Johanning warnt vor möglichen Irrfahrten dort, auch weil diese bei der Rückkehr auf die B 61 mitten in der Baustelle enden könnten.

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