Bleibt Commerzbank-Standort erhalten?

Bad Oeynhausen. Trotz vieler Herausforderungen durch die Corona-Pandemie zieht die Commerzbank für das vergangene Jahr eine positive Bilanz. &bdquo;Insgesamt haben wir 260 neue Kunden gewinnen können, das Geschäftsvolumen stieg um 8,1 Prozent auf 490,5 Millionen Euro", berichtet Nicole Kröhnert, Marktbereichsleiterin der Commerzbank in Bad Oeynhausen, Herford und Bad Salzuflen. Ob sie mit ihrem siebenköpfigen Team die erfolgreiche Arbeit in der Kurstadt fortsetzen kann, steht nicht fest. "Es gibt dazu noch keine Aussagen des Konzerns", sagt Sonja Habig, Pressesprecherin für die Region Nord/West. Derzeit laufen noch Verhandlungen mit Arbeitnehmervertretungen, ein Ende sei derzeit nicht absehbar, aber "sicher wird die Entscheidung im Laufe dieses Jahres fallen". Derzeit verfügt die Commerzbank bundesweit über knapp 800 Standorte. Künftig sollen es nur rund 450 Geschäftsstellen sein. Wie sieht die Zukunft aus? Wenn der Standort Bad Oeynhausen erhalten bleibt, steht für Kröhnert und ihr Team auf jeden Fall fest: "Wir arbeiten zwar voll digital, aber mit persönlicher Beratung". Denn das habe die Konzernleitung für alle 450 Standorte versprochen. Zugleich werde die Rund-um-die-Uhr-Betreuung über Beratungscenter deutlich ausgebaut. &bdquo;Unsere Kunden erreichen uns auf allen Kanälen – digital und persönlich", sagt die Marktbereichsleiterin. In diesem Jahr musste sie ihre Jahresbilanz coronabedingt als Telefonkonferenz führen. "Im nächsten Jahr dann wieder persönlich", beendet sie das Gespräch mit der NW-Redaktion. Weil sie nicht nur auf das Ende de Corona-Pandemie, sondern auch auf den Erhalt ihres Standorts an der Herforder Straße hofft. Überraschung trotz Corona-Pandemie Nicole Kröhnert, seit drei Jahren für Bad Oeynhausen, Herford und Bad Salzuflen verantwortlich, arbeitet schon fast 30 Jahre im Bankgeschäft, hat zahlreiche Veränderungen miterlebt und durch Corona eine echte Überraschung erlebt: "Ich hätte nie gedacht, dass unsere Kunden so schnell und bereitwillig digitale Möglichkeiten für ihre Geldgeschäfte nutzen". So ist die Zahl der Banking-App-Nutzer in der Region im vergangenen Jahr um 23 Prozent gestiegen. Seit Juli 2020 können Kunden zum Beispiel auch Wertpapiere per Smartphone kaufen oder verkaufen. Bei der Neukundengewinnung spielen digitale Kanäle ebenfalls eine immer größere Rolle. Jeder dritte Neukunde kam 2020 bereits online zur Commerzbank. Derzeit betreut die Commerzbank in Bad Oeynhausen, Herford und Bad Salzuflen rund 19.500 Privatkunden. Um Geschäftskunden die Beantragung von Coronahilfen zu erleichtern, wurde, so Kröhnert,"innerhalb von 48 Stunden eine digitale Antragsstrecke für KfW-Kredite gebaut – das gab es noch nie". Baufinanzierungen um 25,8 Prozent gestiegen Die Lockdown-Zeit habe zugleich dazu geführt, dass sich Kunden verstärkt um ihre Geldanlage gekümmert haben. &bdquo;Viele haben den Kurssturz im Frühjahr 2020 genutzt und Wertpapiere gekauft, davon einige zum ersten Mal", sagt Kröhnert. Besonders beliebt waren Wertpapiersparpläne: Ihre Zahl stieg im Marktbereich um 20,1 Prozent. Das Depotvolumen lag damit bei 107,4 Mio. Euro. Ein starkes Wachstum verzeichnete die Commerzbank zudem bei Immobilienfinanzierungen. &bdquo;Die Corona-Krise hat den Wunsch nach Wohneigentum noch einmal verstärkt. Dabei geht der Trend raus aus der Stadt ins Grüne, besonders Immobilien mit Gärten und Balkonen waren 2020 gefragt", weiß Kröhnert. Das Neugeschäft mit Baufinanzierungen stieg in der Region um 48,3 Mio. Euro, das sind noch mal 25,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Das Gesamtkreditvolumen stieg um 9,4 Prozent auf 235,6 Mio. Euro. "Unsere Kunden fragen vermehrt nach nachhaltigen Geldanlagen. Da diese regelmäßig gute Ergebnisse liefern, sind gutes Gewissen und gute Rendite kein Widerspruch", erklärt Kröhnert. So biete der neue Fonds KlimaVest Privatanlegern erstmals die Möglichkeit, direkt in nachhaltige Energieprojekte wie Windparks zu investieren. Über einen CO2-Rechner erfahren Kunden, wie viele Emissionen sie damit einsparen.

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