Ordnungsamtsmitarbeiter in Quarantäne

Bad Oeynhausen. Einige Mitglieder der Löschgruppe Rehme sowie zwei Mitarbeiter des Ordnungsamtes und einer der Stadtwerke sind derzeit in Quarantäne. Grund ist der positive Test eines Führungsmitgliedes der Feuerwehr, der sich nach nw.de-Informationen offenbar auf einer privaten Feier infizierte. Auf den Betrieb des Ordnungsamtes oder der Feuerwehr habe der Ausfall keine Auswirkungen, betonte Bürgermeister Lars Bökenkröger. "Wir hoffen, dass die bisher getroffenen Maßnahmen ausreichen", erklärte er auf nw.de-Nachfrage. Der betroffene Mitarbeiter sei in Isolation und dürfe kommende Woche, wenn er denn keine Krankheitssymptome habe, wieder den Dienst antreten. Die anderen Mitarbeiter befinden sich nach Auskunft von Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich derzeit noch in Quarantäne, erste Tests seien negativ gewesen. Weil sich das Ordnungsamt in Coronazeiten für die Kontrollen der Lockdown-Einhaltung Verstärkung aus anderen Abteilungen geholt hat, seien, so Bökenkröger, auch die Stadtwerke betroffen. "Wir sind im Ordnungsamt derzeit aber gut aufgestellt." Die Infektion habe aufgrund gleichbleibender Teams keine weiten Kreise gezogen. "Feuerwehrintern ist es zudem so geregelt, dass sich Wachabteilungen nicht begegnen, damit die Einsatzbereitschaft bestehen bleibt." Der Krisenstab der Stadt, so der Bürgermeister, tage regelmäßig. "Aber die Fälle werden mehr und es beschäftigt mich schon, wo der Weg in Bad Oeynhausen hingeht." Isolation und Quarantäne Doch wer muss eigentlich in Isolation, wer in Quarantäne? Wer entscheidet über die Dauer und darüber, ob trotz Quarantäne gearbeitet werden darf? "Darum kümmern sich unsere Ermittler-Teams", sagt Kreissprecherin Sabine Ohnesorge. Gerechnet wird die Zeit der Quarantäne immer vom letzten Kontakt an. "Das ist somit sehr individuell", so Ohnesorge. Denn der infektiöse Zeitraum und die Inkubationszeit spielten ebenso eine Rolle wie der Grad des Kontaktes. "Wichtig ist der Unterschied, ob Sie Kontaktperson der Kategorie 1 oder 2 sind", so Ohnesorge. Kontaktpersonen der Kategorie 1 sind Personen, die engen Kontakt (mehr als 15 Minuten Angesicht zu Angesicht) zu einer positiv getesteten Person hatten und keine Krankheitssymptome zeigen. "Da können wir nur appellieren, die nächsten 14 Tage zuhause zu bleiben und den Kontakt zu anderen Personen zu meiden." Eine Quarantäneanordnung des Kreis-Gesundheitsamtes könne, so Ohnesorge, aufgrund der hohen Fallzahlen nicht immer zeitnah passieren. Die Mitarbeitenden des Gesundheitsamtes arbeiteten täglich an der Belastungsgrenze, um die Fälle abzuarbeiten. Positiv getestete Personen müssten informiert, Kontaktpersonen ermittelt und ebenfalls benachrichtigt werden. &bdquo;Wir setzen alles daran, diesen Personen auf dem schnellsten Weg mitzuteilen, dass sie in Quarantäne bzw. Isolation sind", sagt Indra Schubert aus dem Gesundheitsamt des Kreises. &bdquo;Aber mittlerweile gelingt uns dies bei einem großen Teil der Fälle nicht mehr am gleichen Tag, manchmal dauert es sogar noch länger." Ab dem positiven Ergebnis zuhause bleiben Deshalb bittet der Kreis Bürger, die zum Beispiel per Smartphone die Nachricht erhalten, dass sie positiv getestet wurden, sofort ab der Meldung zuhause zu bleiben und den Kontakt zu anderen Menschen zu unterbinden. "Ab diesem Zeitpunkt sind positiv Getestete in sogenannter Isolation", erklärt Ohnesorge. Gebe es vom Gesundheitsamt innerhalb von 24 Stunden nach Erhalt des positiven Testergebnisses keine Meldung, sollten sich Bürger per E-Mail unter infektionsschutz@minden-luebbecke.de melden und Ihre Daten mitteilen. "Sie unterstützen das Gesundheitsamt zusätzlich, wenn Sie den im Downloadbereich auf www.corona.minden-luebbecke.de zu findenden Ermittlungsbogen und die Kontaktpersonenliste ausfüllen und ebenfalls zusenden." Auch Haushaltsangehörige müssen im Regelfall eine Quarantäne einhalten und sollten ab dem Erhalt des positiven Testergebnisses zu Hause bleiben. "Wir versuchen, das Ausbruchsgeschehen schnell zu stoppen und rufen zuerst Infizierte an, die zum Beispiel in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern, der ambulanten Pflege, Schulen oder Kitas arbeiten", sagt Ohnesorge. Soziale Kontakte einschränken Wer erfahre, dass er jüngst Kontakt zu einer positiv getesteten Person gehabt habe, solle seine sozialen Kontakte einschränken. Ohnesorge: "Kontaktpersonen von Kontaktpersonen müssen vorerst keine weiteren Maßnahmen ergreifen. Für sie gelten wie für alle anderen auch die üblichen Hygienevorschriften – Abstand halten, Maske tragen, Lüften, Händewaschen." Wer sich allerdings krank fühlt und Symptome aufweist, solle sich in der Regel beim Hausarzt testen lassen. "Bis zum Vorliegen des Testergebnisses schränken Sie bitte Ihre sozialen Kontakte ein." Das Gesundheitsamt benachrichtigt, so die Kreissprecherin, im Nachgang auch schriftlich alle Betroffenen. "Dies ist aber aktuell nicht zeitnah möglich." Das Gesundheitsamt des Kreises weist erneut daraufhin, dass alle Informationen auch auf der Internetseite des Kreises zu finden seien. Wer sich dort informiere, minimiere das Anrufaufkommen und die dortige Arbeitsbelastung und sorge so dafür, dass Kapazitäten frei würden, um Kontaktpersonen zu ermitteln und zu informieren.

Meistgelesen