Geschlossene Bali Therme verhindert Rehasport: Verein fordert Runden Tisch

Bad Oeynhausen. Egal, wer zukünftig die Arbeit als Bürgermeister erledigt - auf ihn wartet auf jeden Fall schon eine Aufgabe. "Ich fordere den neuen Bürgermeister schon jetzt auf, einen Runden Tisch einzuberufen", sagt Holger Diekmann am Mittwoch. Der Vorsitzende der BSG (Verein Bewegung-Sport-Gesundheit) will Klarheit, ob und wie die Bali Therme künftig genutzt werden kann. Und das müsse schnell in einem Gespräch mit der Geschäftsführung, einem Mitarbeiter der Bauverwaltung und eben auch ihm als Vertreter von Besuchern mit gesundheitlichen Einschränkungen geklärt werden. Auf etwa 500 beziffert Diekmann die Zahl der Mitglieder, die seit Jahren Rehasport im Wasser - und zwar in der Bali-Therme - nutzen. "Wassergymnastik ist bei orthopädischen Erkrankungen die beste Therapie", betont der ehemalige Kurdirektor. Auf die müssen die BSG-Mitglieder seit der coronabedingten Schließung der Therme am 15. März verzichten. Schon in wenigen Wochen soll sich das wieder ändern. "Wir können die Lehrschwimmbecken in Werste und Oberbecksen nutzen", kündigt Diekmann an. Allerdings dürfen wegen der Coronaschutzbestimmungen pro Gruppe nur sechs bis sieben Personen teilnehmen, so dass maximal 150 Plätze vergeben werden können. "Über die Teilnahme wird in Absprache mit den Therapieleitern entschieden", sagt Diekmannn. Ab 5. Oktober können sich Interessenten in der Geschäftsstelle unter Tel. (0 57 31) 55 99 80 oder per E-Mail bsg-badoeynhausen@t-online.de melden. Trockengymnastik auch in Tanzschule Witte Auch wegen der unsicheren Zukunft der Bali Therme setzt Holger Diekmann weiter auf das Lehrschwimmbecken Werste. Im August hatte er öffentlich die Absicht erklärt, die BSG sei an einer Übernahme der Anlage interessiert (nw.de berichtete) und eine mögliche Investition in Höhe von rund drei Millionen Euro in Aussicht gestellt. "Wir haben unsere Pläne konkretisiert", stellte er Mittwoch fest. So gebe es Gespräche mit der Fachhochschule in Minden, ob der Umbau nicht von Architekturstudenten als "Studienaufgabe" geplant werden könne. Auch mit der Stadt führe er Gespräche über eine mögliche Trägerschaft durch den Verein. "Wenn wir das Lehrschwimmbecken bekommen, verzichten wir auf unsere Therapiezeiten im neuen Hallenbad", verspricht er. Bei der Planung des neuen Hallenbades hatte sich der Verein noch ganz anders positioniert und Akzeptanz gefunden. Während auf den Bau eines Kinderplanschbeckens verzichtet wurde, gab es grünes Licht für ein Therapiebecken, dessen Nutzung ausdrücklich auch der BSG für sich forderte. Trainiert wird mit dem Ball Eine Nutzung des Lehrschwimmbeckens für das Schulschwimmen werde aber auch nach einem Umbau möglich. Diekmann: "Eine durchgängige Wassertiefe von 1,35 Metern reicht für Therapie und Schwimmunterricht". Bislang gab es in der Bali-Therme auch vormittags Wassergymnastik. Weil die wegen des Schulschwimmens in Werste nicht möglich ist, hat Diekmann schon nach einer Alternative gesucht: "Ich verhandle mit einer Reha-Klinik". Fest stehen hingegen schon die Standorte, in denen die Reha-Sportler "Trockengymnastik" betreiben können. Bislang wurde dafür nur der Sportplatz am Schloss Ovelgönne genutzt, jetzt geht es nach drinnen. Neben den Sporthallen in den Grundschulen Wichern und Wulferdingsen stehen auch Übungszeiten in der Tanzschule Witte zur Verfügung. "Trainiert wird mit Ball, Theraband und auf der Matte", nennt Diekmann einige Beispiele für den gesundheitsfördernden Sport. Auch Stuhlgymnastik gehört zum BSG-Angebot. Neben Iris Witte will Diekmann bald auch Sonja O`Reilly als Partnern bei der Lösung von Raumproblemen gewinnen. Er führe derzeit erfolgversprechende Gespräche mit der Gründerin des Vereins "She does future". Diekmann: "Wahrscheinlich kann unsere paralympische Kinder- und Jugendgruppe bald in den Vereinsräumen in Rehme trainieren".

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