Bad Oeynhausen. Am Anfang holte die Realität die Löschgruppen vor ihrer Übung ein, denn ein paar Züge waren am Freitagabend noch aktiv im Einsatz im Dehmer Tunnel auf der A30 Richtung Hannover, wo durch einen Lkw-Stau und die sich entwickelnde Wärme Rauchmelder Alarm geschlagen hatten. Dann ging es aber los in Eidinghausen am "Alten Postweg", Hausnummer 22, die erste Übung der Löschgruppen aus Eidinghausen-Wöhren, Dehme und Bad Oeynhausen-Alt in Zeiten von Corona konnte beginnen.
Um 18.10 Uhr alarmiert kamen die ersten Löschfahrzeuge wie der 6-LF10-1 um 18.18 Uhr angerauscht, der MTF-Mannschaftswagen und die Johanniter-Einsatzwagen säumten schnell die Szenerie auf dem Alten Postweg. Es galt, Menschen zu finden, Menschenleben zu retten und das alles unter Hochdruck und mit Masken bei hochschwülen äußeren Bedingungen. Viele Schaulustige hatten sich eingefunden und hielten gebührend Abstand.
Unklare Vermisstenzahl
Volker Eickhoff von der Löschgruppe Eidinghausen-Wöhren umschrieb die Szenerie: "Bei Umbauarbeiten ist es in einem Zweifamilienhaus am Alten Postweg im Keller zu einem Brandausbruch gekommen. Das Feuer hatte sich schnell auf die Stockwerke darüber ausgebreitet. Die Anzahl der betroffenen Personen ist zunächst unklar." Am Ende holten die gut 40 Retter und Retterinnen der drei Löschzüge fünf Personen aus dem ersten Stock und zwei Menschenpuppen aus dem verrauchten Kellerräumen. Das Feuer wurde durch die Einsatz von C-Strahlrohren bekämpft. Flink stellten die ersten Rettungskräfte eine Leiter an einen Balkon, so dass sie schnell die oberen Räume erreichen konnten. Es war ein hartes Stück Arbeit, wie ein Feuerwehrkamerad im Gespräch mit Nico Czimmernings und Volker Eickhoff sagte, "verdammt eng verwinkelte Räume, verdammt schwierig".
Die anschließende Versorgung übernahmen die zehn Einsatzkräfte der Johanniter, die unter Leitung von Björn Niemann wenige Meter vom Einsatzort ihr Lager zur Versorgung aufgeschlagen hatten. Nicht nur die schnelle Erstversorgung war gefragt, sondern auch der Aspekt der Corona-Pandemie: "Sind die Personen eventuell Corona behaftet?", führte Eickhoff aus; der Aspekt der präzisen Weitergabe von Kommunikation, die Aufgaben der verschiedenen Schnittstellen sollten so geübt werden, man müsse den Gefahren von Corona gewachsen sein. "Es hat aber alles super geklappt", freute sich Niemann. Die Johanniter-Pressewartin Corinna Schanz dokumentierte den Einsatz ebenfalls auf Fotos, die Mund-Nase-Bedeckung war bei der ersten Übung der Löschgruppen nach dem Ausbruch der Pandemie im März eine echte Herausforderung. Sie wurde sehr gut gemeistert.