15.000 Euro Belohnung für Festnahme der Reiterhof-Brandstifter

Bad Oeynhausen. Wer zündet einen Stall an und lässt sieben Pferde qualvoll bei lebendigem Leib verenden? Eine Woche nach dem Brand auf der Reitanlage Kollmeyer ist diese Frage noch immer unbeantwortet. Jetzt will die Eigentümerfamilie die Polizei bei den Ermittlungen unterstützen. Sie hat für Zeugenhinweise, die zur Ergreifung des oder der Täter führen, eine Belohnung in Höhe von 15.000 Euro ausgesetzt. An dieser Summe haben sich neben Familie Kollmeyer nicht nur Freunde und Pensionsgäste beteiligt. "Wir haben aus der ganzen Stadt Unterstützung von Pferdeliebhabern erfahren", betonen Andreas, Maike und Kira Kollmeyer. In der Nacht zum Freitag vergangener Woche waren die Ställe, ein Strohlager und der Maschinenpark auf dem Gelände an der Werre abgebrannt. Sieben Pferde starben in den Flammen. Mittlerweile hat sich die schon am Tattag geäußerte Vermutung bestätigt: Der Brand wurde vorsätzlich verursacht. Unter anderem hatten Kameras einer Überwachungsanlage zwei Personen gefilmt, die sich nachts an dem Maschinenpark der Reitanlage zu schaffen machten. "Ich habe schon stundenlang gegrübelt, wer uns so schädigen will", sagt der 57-Jährige. Aber da sei ihm niemand eingefallen, mit dem er sich in Streit befinde: "Ich gehe stets im Zweifel in die Defensive". Um so wichtiger für die Aufklärung des Verbrechens sind daher weitere Zeugen, ist er sich mit der Polizei einig. Wer hat das Gelände am 18. Juli mit Drohne überflogen? Die Polizei konkretisiert ihre Suche wie folgt: "Noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr wurden drei männliche Personen bemerkt, die zu Fuß auf der Rudolf-Harbig-Straße aus Richtung der Jahnstraße kommend in Richtung der Gohfelder Poststraße gingen. Um wen es sich bei dem Trio handelte, ist unklar. Diese Personen könnten für die Ermittlungen wichtige Beobachtungen gemacht haben und werden daher als Zeugen gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Eine andere Hinweisgeberin war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls auf die Flammen aufmerksam geworden und befand sich auf der Straße Wasserriede, als aus dem Pfauenweg ein schwarzer Pkw mit sichtlich hoher Geschwindigkeit auf die Wasserriede einbog. Diesem Pkw habe sie ausweichen müssen, um nicht überfahren zu werden, so die Frau. Der Fahrer des Autos ist bisher unbekannt und wird ebenfalls als Zeuge gesucht. Weiterhin gingen Hinweise ein, dass sich an einer westlich der Reitanlage gelegenen Halle an der Ecke In den Fichten/Dr.-Eckener-Straße häufig junge Leute treffen. Dies soll auch am Donnerstagabend vor dem Brand der Fall gewesen sein. Auch diese Personen könnten etwas beobachtet haben. Zudem wurde schon am Samstag, 18. Juli, eine über dem Reitstall schwebende Drohne bemerkt. Von wem und warum das kleine Fluggerät eingesetzt wurde, ist ebenfalls für den Ermittler wichtig zu wissen. Daher wird der Drohnenführer um Kontaktaufnahme gebeten. Untersuchungen vor Ort sind beendet Die Untersuchungen vor Ort haben die Brandermittler jedenfalls beendet, auch der Sachverständige der Versicherung hat seine Schadensbegutachtung abgeschlossen. "Jetzt kann ich mit den Aufräumarbeiten beginnen", erklärt Kollmeyer. Und die gestalten sich schwieriger als gedacht. Etwa 100 Ballen Stroh wurden durch Löschwasser geschädigt und müssen entsorgt werden. Allerdings können sie nicht ohne weiteres als Bioabfall entsorgt werden. Jeder Ballen war mit fünf dicken, reißfesten Kunstsoffseilen umgeben- und die müssen jetzt erst durch eine Spezialfirma entfernt werden. Auch wenn der Strohvorrat durch den Brand weitgehend vernichtet wurde, die Unterbringung der 30 Pferde in den unbeschädigten Boxen der Anlage ist gesichert. Kollmeyer hat bei einem Händler längst Nachschub geordert. Wann und wie die zerstörten Gebäude wieder aufgebaut werden, kann der 57-Jährige derzeit nicht abschätzen. Er müsse dazu erst unter anderem auf Informationen von der Versicherung warten. Allerdings stellt er klar: "Noch wichtiger ist mir aber die Aufklärung der Tat". Und deshalb hofft er nun, dass das mit Hilfe von Zeugen, die sich bei der Kreispolizeibehörde unter Tel. (0 57 1) 8 86 60 melden, gelingt.

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