Bad Oeynhausener Autorin dreht Videos an Schauplätzen ihrer Morde

Bad Oeynhausen. Zu Fuß durch Rehme. Für Carla Berling eine Reise in die Vergangenheit. Hat die Autorin doch lange ganz in der Nähe ihrer Krimi-Schauplätze gelebt. Gemeinsam mit Ehemann Martin machte sie sich auf den Weg in die Kurstadt. Das Ziel: "Wir wollten in der coronabedingten Pause für meine Leser und Fans Videos von den Original-Schauplätzen drehen", erklärt Carla Berling. Und das gleich zwei Mal: "Nach dem ersten Drehtag haben wir, als wir zurück in Köln waren, festgestellt, dass Martin neun von zwölf Videos unscharf aufgenommen hatte ." "Ich habe im Moment viel Zeit, über 40 Auftritte und Lesungen wurden coronabedingt abgesagt. Damit ich von meinen Lesern nicht vergessen werde, habe ich einen YouTube-Kanal eingerichtet, auf dem ich Videos zu verschiedenen Themen zeige. Und nun eben auch die Schauplätze meiner Krimis", erklärt Carla Berling. Die Schauplätze Schulhof Rehme: "Weil er gegenüber vom fiktiven Hof Eskendor liegt, der in den Büchern das Zuhause der Figuren ist", erklärt Berling. Polizei an der Blücherstraße: Er hat einen Bezug zu Band eins der Krimireihe (Sonntags Tod). "Die Polizeireportage in diesem Buch beruht auf einer wahren Begebenheit. "Ich war als Reporterin für die NW unterwegs und wollte eine Nachtschicht mitfahren", erinnert sich Berling, die einst als freie Mitarbeiterin für die Lokalredaktion Bad Oeynhausen unterwegs war. "Hör mal, wir haben 'nen schönen Toten, willst du den sehen?" Nein! Ja. (Artikel: Dienstbeginn mit einem Toten, 2002) Das war die Grundlage für den Todesfall in Band eins. Villa Auguste an der Dr.-Neuhäußer-Straße: Schauplatz von Königstöchter (Band zwei). "In dieser Villa habe ich mit meinem ersten Mann ab Anfang der 80er Jahre gewohnt, unsere Söhne sind hier geboren. Wir haben unterm Dach gewohnt, drei Zimmer, Küche, Bad im Turm, Einfachverglasung, 350 Mark Miete - lange her ich habe diese Wohnung geliebt. Es ist ein wunderschönes Haus, das mir als Vorbild für die Villa Auguste gedient hat." Bach an der Hüffe: Hier spielt "Tunnelspiel", Band drei. "Als ich hier noch als Reporterin für die Tageszeitungen unterwegs war, hab ich bei einem Hochwasser mal erlebt, wie rasend schnell aus diesem Pullerwasser ein reißender Strom werden kann - er spielt eine große Rolle in Band fünf, Pechmaries Rache. Schokoladenfabrik: Ebenfalls Schauplatz in Band drei (Tunnelspiel). "Als ich mir den alten Schlachthof ausgedacht habe, hatte ich ein bisschen immer dieses Gebäude im Kopf - früher wurde hier Schokolade hergestellt, und ich denke, bis auf ein paar Mäuse und Ratten, ist hier noch kein Tier gestorben. Aber es sieht so schön gruselig aus, sodass ich mir den fiesen Verleger hier super gut vorstellen konnte. Ich hab ihn nackig und tot an einem Gitter platziert ." Friedhof Mooskamp: In der dortigen Kapelle brennt in Band vier (Mordkapelle) der Apotheker. Die Mordkapelle, zu der Ira nach Cocos Anruf fährt. Hier sitzt der alte Ludwig Hahnwald in seinem Rollstuhl und brennt. Es gibt eine gruselige Szene, die sich hier im Dunkeln abspielt, mit Feuerwehr, Schaulustigen und Ira, die hier ihren Job macht. Fiese Geschichte - aber - ausgedacht. Gebäude ist top in Schuss, es ist ein friedlicher Ort zwischen Autobahn und Bahnlinien. Mit Morgensonne." Gradierwerk im Siel: Hier spielt eine Szene aus Pechmaries Rache (Band fünf). "Hier stehen Ira, Andy, Coco und ihr Mann an einer Bierbude und dann treffen sie eben einen Typen, der einen entscheidenden Hinweis gibt, durch den die Story rasant an Fahrt aufnimmt." Kussbrücke in Rehme: Schauplatz der letzten Szene in Band fünf (Pechmaries Rache). "An dieser Stelle spielt die letzte Szene der Reihe - und ihr könnt mir glauben, ich habe Rotz und Wasser geheult weil sie so schön war." Popowiese, auf der das Sägewerk in Pechmaries Rache steht: "Hermann-Löns-Straße: "Auf dieses Gelände habe ich das alte Sägewerk gebaut, dort spielt Pechmaries Rache. Hinten fließt der Borstenbach, der in diesem Buch eine tragische Rolle spielt. In unserer Familie heißt das Popowiese, früher wurden da Erdbeeren zum Selberpflücken angebaut. Wenn man mit dem Auto da entlang fuhr, sah man nur Hintern, also Popowiese. In Pechmaries Rache aber ein tragischer Ort."

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