Werre-Park: Gähnende Leere im Einkaufscenter

Bad Oeynhausen. Seit 9 Uhr steht Nuri K., der seinen richtigen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, hinter dem Tresen eines Imbisses im Werrepark. Er verkauft Backwaren und Getränke zum Mitnehmen - normalerweise. In Zeiten von Corvid 19 ist alles anders. Am Dienstag zählte er bis zur Mittagszeit gerade mal eine Handvoll Kunden. "Das macht so alles keinen Sinn", sagt Nuri K.. Und wie es am Mittwoch und in der Zeit danach weiter gehen wird, weiß er nicht. Sicherheitskräfte an den Eingängen An den drei noch geöffneten Eingängen steht Sicherheitspersonal. Der junge Mann an dem Eingang, der direkt zu Toys'r'us und zum Saturn führt, trägt wie seine Kollegen eine gelbe Warnweste mit der Aufschrift "Werre-Park" auf dem Rücken, an seiner Brust heftet ein Schild: "Befrager" steht drauf. Er geht freundlich auf die Kunden, die das Einkaufscenter betreten wollen zu und weist sie darauf, dass sie sich zuerst die "Hände waschen" sollen. Direkt hinter der Eingangstür steht ein Spender mit Desinfektionsmittel. Die Frage nach der Art des Einkaufs bleibt aus. "Der Hinweis auf lebensnotwendige Einkäufe ist schwierig", sagt Center-Manager Torben Schultz. Er vermisst eine konkrete Definition. Schultz hat die Pressekonferenz des NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet am Dienstagmittag verfolgt. Die Aussage "der Eintritt zu Einrichtungshäusern und Einkaufszentren ist nur gestattet, insofern dort Waren des täglichen Bedarfs erstanden werden", heißt es am Mittag. "Wenn es keine weitere Anordnung gibt, wird es hier auch am Mittwoch so weiter gehen", sagt Schultz. Seine Aufgabe als Center-Manager ist es, die Voraussetzungen für den Betrieb des Werre-Parks zu schaffen. Und er hat die von der Landesregierung geforderten Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Einen weiterer Erlass wird von der Landesregierung für den Abend angekündigt. Über eine Schließung entscheiden noch die Unternehmen So ist die Lage am Dienstag, 17. März, gegen 13.30 Uhr. In der Einkaufsmall herrscht gähnende Leere. Nur wenige Kunden schlendern in der Mittagszeit über die Ladenstraße. In die Geschäfte verirrt sich selten ein Kunde. In den (noch) geöffneten Geschäften ist zumeist nur eine Verkäuferin oder ein Verkäufer zu sehen. Ratlosigkeit überall. Etliche Filialen haben allerdings auch am Mittwoch bereits geschlossen. "Das ist eine Entscheidung der einzelnen Unternehmen", sagt Center-Manager Torben Schultz. Die meisten Geschäfte in der Ladenstraße des Werreparks, der normalerweise Anziehungspunkt für tausende Kunden aus Bad Oeynhausen und den Nachbarkommunen ist, sind geöffnet, aber wie leer gefegt. Darauf deuten bereits die vielen freien Parkplätze auf dem Center-Gelände hin. Sitzgelegenheiten sind gesperrt Die Sitzgelegenheiten in der Ladenstraße sind mit roten Flatterband abgeklebt. Zudem heftet ein Infoblatt auf jeder Bank, das die Kunden über den Sinn der Maßnahme aufklärt: Es soll die Verweildauer im Center verkürzen. Auch die Tische und Stühle, die auf der Ladenstraße stehen, dürfen nicht mehr benutzt werden. In einem Asia-Schnellrestaurant sitzen gerade mal zwei Handwerker, die hier ihren Mittagsimbiss einnehmen. Beinah sinnbildlich stehen die Schaukeltiere in ihrem Stall auf der Ladenstraße. Pferdchen, Zebras, Einhorn und Giraffe, auf denen sonst Kinder zum Zeitvertreib schaukeln, haben Pause. 15.30 Uhr, Klosterstraße: Alle Geschäfte haben geöffnet. Aber auch hier tendiert der Kundenstrom gegen null, obschon auf der Straße noch überraschend viele Menschen herumschlendern. Mitarbeiter des Ordnungsamtes kontrollieren in Restaurants und Cafés die Abstandsregelung zwischen den Tischen. Nur eines geht seinen geregelten Gang: Die Pflasterarbeiten um die an den Brunnen zurückgekehrten Schweine schreiten voran.

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