Wegen Nordumgehung: Anwohner fordern Beruhigung der Werster Straße

Bad Oeynhausen. Anwohner in Werste befürchten, dass der Verkehrsdruck auf die Werster Straße deutlich zunimmt. Und dass die Entlastung durch die Nordumgehung nicht den gewünschten Effekt bringt. Diese Bedenken brachte der Werster Rainer Siekmann in der Anwohnerfragestunde der Ratssitzung am Mittwoch vor. Verbunden mit der Frage an Politik und Verwaltung, welche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung zukünftig geplant seien. &bdquo;Im Jahr 2019 hat sich diesbezüglich nichts getan", bemängelte Siekmann und fragte weiter, ob ein Verbot für Lastwagen geplant sei und ob es ähnliche verkehrsberuhigende Maßnahmen gebe wie sie für die Mindener Straße geplant seien. Des Weiteren kritisierte Siekmann die Ampelschaltungen auf der Werster Straße, deren Taktungen es vor allem Schülergruppen schwer machten, die Straße zu überqueren. Die Forderung nach einer fußgängerfreundlicheren Ampelschaltung an der Werster Straße (Höhe Stüher Straße und Harren Hof) erweiterte BBO-Ratsmitglied Lars Kemmena auf die Fußgängerampel an der Eidinghausener Straße / Leingarten. Der Technische Beigeordnete kündigt einen Verkehrsentwicklungsplan an Der Technische Beigeordnete Thomas Lüer antwortete auf die Anwohnerbedenken mit der Ankündigung eines Verkehrsentwicklungsplans für Bad Oeynhausen, in den auch die Werster Straße einbezögen würde. &bdquo;Diese Planung soll im engen Dialog mit den Bürgern entstehen", so Lüer. Allerdings bräuchte es dazu eine neue strukturelle Erhebung. Im Klartext heißt das: neue Verkehrszählungen. Die bisherigen Zählungen auf der Werster Straße zeichnen allerdings ein Bild abnehmender Belastung. Straßen NRW zählt auf seinen Landes- und Bundesstraße alle fünf Jahre den Verkehr. &bdquo;Das haben wir auf der Werster Straße zuletzt im Jahr 2015 gemacht", sagt Straßen-NRW-Sprecher Sven Johanning auf Anfrage von nw.de. Im September 2015 wurden auf der Werster Straße zwischen der Eidinghausener Straße und dem Kreisel am Harren Hof 14.159 Fahrzeuge innerhalb von 24 Stunden gezählt und auf dem Stück zwischen dem Kreisel und der Brückenstraße 6.857 Fahrzeuge. &bdquo;Die Zahlen zeigen uns, dass sich der sogenannte Schleichverkehr auf der Werster Straße reduziert hat", sagt Johanning. Die aktuelle Verkehrsbelastung stuft Straßen NRW als &bdquo;Ziel- und Quellverkehr" ein. Zählungen zeichnen ein anderes Bild Auch die Stadt hat auf der Werster Straße gezählt: &bdquo;Im November 2018, also vor der Freigabe der Nordumgehung, haben wir 11.262 Fahrzeuge gezählt", sagt Stadtsprecher Volker Müller-Ulrich auf Nachfrage von nw.de. Ein knappes Jahr später – im September 2019 – wurden auf dem gleichen Streckenabschnitt 10.244 Fahrzeuge gezählt. &bdquo;Das ist ein Minus von neun Prozent", rechnet Müller-Ulrich vor. Allerdings könne bei diesen Zählungen der Anteil der Lastwagen nicht herausgefiltert werden, da das Zählgerät nur Fahrzeuge, aber nicht nach Größe oder Länge erfasse. Eine erneute Zählung soll es nach der Freigabe der Sudbachtalbrücke geben, so der Stadtsprecher weiter. Denn wenn die B 61 bzw. die B 611 zwischen der A 30 und der A 2 komplett befahrbar sei, dürfte auch die Werster Straße weiter entlastet werden. Die Ampelanlagen auf der Werster und der Eidinghausener Straße liegen in der Zuständigkeit von Straßen NRW. &bdquo;Die Fußgängerampel an der Stüher Straße ist ein älteres Modell", sagt Sven Johanning. &bdquo;Hier müssen wir prüfen, ob eine sogenannte Doppelanforderung für Fußgänger möglich ist." Diese Funktion ermöglicht vor allem Gruppen ein leichteres und sicheres Überqueren der Straße. &bdquo;Wenn nicht alle Fußgänger einer Gruppe in einer Grünphase die Straße überqueren können und der Fußgängerknopf sofort wieder gedrückt wird, erhalten die Fußgänger noch einmal grün." Mit dieser Funktion der Doppelanforderung ist die Ampel in Höhe des Harren Hof bereits ausgestattet. Gleiches gilt für die Ampel auf der Eidinghausener Straße: in der Nähe der Werrebrücke in Höhe der Hugo-Distler-Straße und im weiteren Verlauf der Landesstraße an der Raiffeisenstraße in Volmerdingsen. Bislang nicht mit dieser Funktion versehen seien die Ampeln der Eidinghausener Straße in Höhe der Straße &bdquo;Im Leingarten" sowie am Alten Postweg, so Johanning. Auch hier will Straßen NRW nun prüfen, ob die Ampeln nachgerüstet werden können. In der Ratssitzung hatte Silke Nolting (CDU) zudem kritisiert, dass Autofahrer auf der Eidinghausener Straße an der Auf- und Abfahrt zur Nordumgehung auch bei angemessener Geschwindigkeit keine grüne Welle hätten. Den Grund dafür liefert Sven Johanning: &bdquo;Das sind sogenannte Alles-Rot-Ampeln – auch in den Nachtstunden." Diese Schaltung diene der Verkehrsberuhigung und der Geschwindigkeitsreduzierung. Sein Tipp: &bdquo;Wenn man sich der Kreuzung langsam nähert, reagiert die Ampel und springt auf Grün."

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