Auguste-Viktoria-Klinik darf weiter Kniegelenke einsetzen

Bad Oeynhausen. Die ortsnahe Versorgung mit künstlichen Kniegelenken ist auch im nächsten Jahr mit Inkrafttreten einer neuen gesetzlichen Mindestmengenverordnung sichergestellt. "Im Krankenhaus Bad Oeynhausen, in der Auguste-Viktoria-Klinik, im Johannes-Wesling-Klinikum und im Krankenhaus Lübbecke-Rahden werden die Vorgaben für diese Operation erfüllt", erklärt Christian Busse, Pressesprecher der Mühlenkreiskliniken (MKK), auf Anfrage von nw.de. Zahlreiche Studien belegen einen engen Zusammenhang zwischen Routine und Behandlungsergebnis: In Kliniken, die komplizierte Operationen häufig durchführen, sind das Sterblichkeitsrisiko und das Risiko für Komplikationen bei den behandelten Patientinnen deutlich niedriger als in Krankenhäusern, die nur wenige Eingriffe pro Jahr durchführen. Sowohl die Krankenkassen als auch die für die Krankenhausplanung zuständigen Bundesländer konnten den Kliniken komplizierte Behandlungen bisher aber nicht grundsätzlich verbieten, weil es eine Vielzahl von ungeregelten Tatbeständen gab, die oftmals Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen waren. Auch fehlende Sanktionsmöglichkeiten trugen dazu bei, dass viele Kliniken die Mindestmengen nicht einhielten. Mit der neuen Verordnung, die der Gemeinsame Bundesausschuss beschlossen hat und die ab 1. Januar greift, wird das anders: Wer bei bislang sieben ausgewählten Operationen und Behandlungen die Vorgaben nicht schafft, hat keinen Anspruch auf Bezahlung des Eingriffs. Zahlen sind nicht arztbezogen 50 lautet die entscheidende Fallzahl bei den Kniegelenks-Totalendoprothesen (TEP). Mit 169 solcher Operationen liegt die von Christian Götze geleitete Universitätsklinik für Allgemeine Orthopädie der Auguste-Viktoria-Klinik im Bereich der MKK ganz vorn, Iiefert, so Busse, als "einziges zertifiziertes Endprothetikzentrum der Maximalversorgung in der Region medizinische Qualität auf höchstem wissenschaftlichen Stand". Auch das Johannes-Wesling-Klinikum (73) und das Krankenhaus Lübbecke-Rahden (101) liegen deutlich über der gesetzlichen Vorgabe. Anders als die Klinik für Unfall-, Hand- und Orthopädische Chirurgie des Krankenhauses Bad Oeynhausen- hier wurde die Mindestmenge an TEPs im letzten Jahr nicht erreicht, dennoch darf Klinikdirektor Mirko Schneider und sein Team auch im nächsten Jahr diese Operationen durchführen. "Die Klinik hat eine positive Prognose", erklärt Busse und verweist auf eine gesetzliche Ausnahmeregelung. Weil sie gute Gründe vorgebracht hat, dass sie ihre Operationszahl (25) steigern wird- und damit die Landesverbände der Krankenkassen überzeugt hat. "Wir haben jetzt zwei Jahre Zeit", sagt Busse. Eckhard Jungmann, der im Spätsommer 2015 als Kniespezialist nach Bad Oeynhausen gekommen ist, wird zur geplanten Steigerung der Operationszahlen keinen Beitrag leisten. Der Oberarzt in Teilzeit verlässt auf eigenen Wunsch zum Jahresende das Haus, um sich wieder ganz auf seine niedergelassene Tätigkeit zu konzentrieren. "Die Mindestmengen sind nicht arztbezogen", betont Busse. Entscheidend sei die Leistung der gesamten Klinik, deshalb zeigt er sich überaus zuversichtlich, dass auch künftig im Krankenhaus Knie-Prothesen eingesetzt werden dürfen. Zahlen sind auch für Patienten sichtbar Ähnlich sieht er die Arbeit eines zweiten Bad Oeynhausener Klinikdirektors. Klaus Frommhold, seit anderthalb Jahren für die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Krankenhaus verantwortlich, führt Bauchspeicheldrüsen-Operationen durch - und darf das auch im nächsten Jahr tun. Auch für ihn gibt es eine positive Prognose. Bei Bauchspeicheldrüsen-Operationen gilt eine Mindestmenge von zehn, fünf wurden in der Klinik allein im ersten Halbjahr schon vorgenommen. Die neue Verordnung soll im Übrigen nicht nur die Behandlungsqualität verbessern, sondern auch für Transparenz sorgen. Die Angaben der Krankenhäuser zu ihren Operationszahlen sind für jeden Patienten einsehbar: www.aok-bv.de/Engagement /mindestmengen

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