Gelegenheit macht Einbrecher

Bad Oeynhausen. Die Tage werden kürzer, die Einbrecher kommen häufiger. &bdquo;Mit Beginn des Herbstes fängt auch die Hochzeit der Einbrüche an", weiß Kriminalhauptkommissar Lutz Kollmeyer vom Kommissariat für Prävention und Opferschutz. Über Möglichkeiten des Schutzes vor Einbrechern informierten Kollmeyer, sein Kollege Michael Wehrmann sowie der Leiter des Kommissariats Prävention und Opferschutz, Dirk Finke, gestern auf dem Inowroclaw-Platz. &bdquo;Die Aktion ,Riegel vor findet landesweit nun zum sechsten Mal statt", sagte Mathias Schmidt, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr und Einsatz, beim Auftakt der Info-Tour durch den Mühlenkreis. &bdquo;Wir nutzen jede Gelegenheit, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen", sagt Schmidt. Solche Gelegenheiten nutzen seine Kollegen und er aber auch, um deutlich zu machen: Der Kreis ist keine Hochburg für Kriminelle. &bdquo;Wir leben hier im Mühlenkreis ziemlich sicher", fügt Schmidt hinzu. Polizei setzt auf die Aufmerksamkeit der Bürger Die Polizei setzt im Kampf gegen Einbrecher auf Beratung und die Aufmerksamkeit der Bürger. Denn bei 80 bis 90 Prozent der aufgeklärten Fälle seien Hinweise von Zeugen ausschlaggebend gewesen. &bdquo;Wir gehen vermehrt Streife in Wohngebieten", umreißt Schmidt das präventive Engagement der Kreispolizei. Und dieser Einsatz trägt Früchte. Denn die Einbruchszahlen sind seit Start der Aktion &bdquo;Riegel vor" kontinuierlich zurückgegangen. So registrierte die Kreispolizei im Jahr 2014 noch 1.015 Wohnungseinbrüche – 164 Mal kamen die ungebetenen Gäste in Bad Oeynhausen. Seit dem sinkt die Zahl der Einbrüche kontinuierlich. Und so setzten die Beamten auch künftig auf die Mehrgleisigkeit. &bdquo;Bei ihren Streifgängen durch Siedlungen halten die Beamten auch Ausschau nach gekippten Fenstern", sagt Mathias Schmidt. &bdquo;Ein gekipptes Fenster ist ein offenes, das kommt einer Einladung für Einbrecher gleich. Gelegenheit macht eben auch Einbrecher", weiß Lutz Kollmeyer. Entdecken die Beamten ein gekipptes Fenster, hinterlassen sie eine Nachricht für die Bewohner und bieten ein Informationsgespräch an. Vorrangiges Ziel vom Einbrechern im Mühlenkreis sind Einfamilienhäuser in Siedlungen. &bdquo;Die Täter parken ihr Fahrzeug häufig an Verbrauchermärkten und machen sich dann zu Fuß auf", fügt Schmidt hinzu. Abgesehen haben sie es auf Bargeld, Schmuck und kleine Elektronikgeräte wie Smartphones und Tabletts. Terrassentüren ein beliebtes Angriffsziel von Einbrechern Die meisten Einbrüche passieren zwischen 16 und 22 Uhr – also im Schutz von Dämmerung und Dunkelheit. &bdquo;Dann können die Einbrecher am besten sehen, ob jemand zu Hause ist. Sie versuchen meistens über die Rückseite ins Haus zu gelangen", sagt Kollmeyer. Kellereingänge und Terrassentüren sind ein bei Einbrechern beliebtes Angriffsziel. Und hier setzt die technische Beratung der Polizei den Hebel an. Lutz Kollmeyer und Michael Wehrmann beraten die Bürger im Kreis kostenlos in puncto Einbruchschutz. &bdquo;Es gibt einfache und kostengünstige Möglichkeiten, um beispielsweise Kellertüren sicherer zu machen", so Kollmeyer. Bei Fenstern und Türen, die älter als zehn Jahre sind, sei ein zusätzlicher Schutz immer sinnvoll. &bdquo;Aber auch bei neueren Modellen ist der Schutz noch nicht so wie wir es uns wünschen", fügt der Kriminalhauptkommissar hinzu. Grundsätzlich gehe es immer darum, dem Einbrecher die Arbeit möglichst schwer zu machen. &bdquo;Erfahrungsgemäß hören Einbrecher nach zwei, drei Minuten auf und suchen sich ein anderes Objekt", weiß Schmidt. Die Sicherheitsexperten beraten übrigens auch vor Ort und schauen sich Fenster und Türen genau an. 312 Eigentümer haben die Beamten im vergangenen Jahr beraten, in diesem Jahr sind es aktuell 140. Dass diese Beratungen nicht ins Leere laufen, wissen die Experten auch seit einer Umfrage, die sie vor zwei Jahren gemacht haben. &bdquo;80 Prozent der Beratenen haben unsere Vorschläge teilweise umgesetzt, die Hälfte der Befragten sogar vollständig. 20 Prozent war die Umsetzung aber auch schlicht zu teuer", berichtet Lutz Kollmeyer. ´ Informationen und Beratungstermine gibt es bei Lutz Kollmeyer, Tel. (05 71) 88 66 47 05 oder E-Mail an lutz.kollmeyer@polzei.nrw.de. Wohnungseinbrüche im Kreis 721 Wohnungseinbrüche verzeichnete die Polizei im Jahr 2015 im Kreisgebiet. Davon passierten 114 Taten in Bad Oeynhausen. 581 Einbrüche im Kreis. 2016 trägt die Präventionsarbeit erste Früchte. In der Kurstadt geht die Zahl auf 76 zurück. 510 Mal suchten Einbrecher Häuser und Wohnungen im Kreisgebiet auf. In Bad Oeynhausen blieb die Zahl der Taten mit 76 konstant.

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