34 Gäste aus 13 Nationen bei den Poetischen Quellen

Löhne/Bad Oeynhausen. Die kulturelle Vielfalt in der Region ist es, die Sparkassen-Vorstand Peter Becker begeistert. Kay-Uwe Schneider von der Gasversorgung lobt dagegen das Engagement von Michael Scholz, der Literatur lebe. Und Volker Nolting vom Wirtschaftsclub sieht in den Poetischen Quellen eine Strahlkraft für die Region. Sie alle engagieren sich deshalb erneut finanziell bei der 17. Auflage des Literaturfestivals auf der Aqua Magica. Dort werden vom 22. bis 26. August 34 Gäste aus 13 Nationen erwartet. Das Publikum kann sich auf drei deutschlandweite Buchpremieren und viele literarische Neuentdeckungen freuen. Außerdem hat das Publikum die Möglichkeit, nationalen und internationalen Autorinnen und Autoren in Gesprächen, bei Lesungen und Diskussionen und während des Signierens zu begegnen. Erstmals wird es auch eine Veranstaltung in der Bad Oeynhausener Innenstadt geben. "Literatur bildet sprachliche Ausdruckmöglichkeiten" &bdquo;Zurück zur Literatur!" lautet das herausfordernde Motto in diesem Jahr. &bdquo;Neben der Tatsache, dass Literatur in unserer gegenwärtigen Zeit nicht mehr als Medium der Erkenntnis und des gegenseitigen Verstehens wahrgenommen und geschätzt wird, steht gleichbedeutend die Feststellung, dass es einzig die Beschäftigung der Literatur schafft, unser Unterscheidungsvermögen und unsere sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten so zu bilden, dass wir die Vielfalt des Lebens wenigstens annähernd erkennen und entziffern können. Dass die Welt in Ansätzen lesbar für uns wird", erklärte der künstlerische Leiter der Poetischen Quellen, Michael Scholz. Den Auftakt macht am Mittwoch, 22. August, eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Kulturreferat Kuk des Kirchenkreises Vlotho: In der Bad Oeynhausener Auferstehungskirche gastiert die sizilianische Komponistin und Sängerin Etta Scollo mit dem Oratorium &bdquo;La Catastròfa – Oratorium für Marcinelle". Der italienische Autor Paolo Di Stefano, dessen Buch die Grundlage für das musikalische Werk ist, gestaltet das Einführungsgespräch mit Moderator Jürgen Keimer. Die offizielle Eröffnung ist am Donnerstag, 23. August, auf der Aqua Magica und ist dem ungarischen Literaturnobelpreisträger Imre Kertész gewidmet. Schriftsteller Ingo Schulze und Christina Viragh treffen sich dazu unter dem Titel &bdquo;Das große Herz der Literatur oder Die Formulierbarkeit des Lebens". Schauspieler Rolf Becker wird Auszüge aus den Tagebüchern des Ungarn lesen. &bdquo;Im Roman eines Schicksallosen verarbeitet er seine Auschwitz-Erlebnisse – trotzdem ist es ein ganz wunderbares schönes Buch – so paradox das klingen mag", urteilte Michael Scholz. Sonntagsgespräch über das zukünftige Lebensmodell Erstmals gibt es am Freitag, 24. August, eine Aktion in der Innenstadt. Dort wird Verleger Sebastian Guggolz das Buch &bdquo;Das weiße Leintuch" des litauischen Autors Antanas Skèma mit Sprecher Thomas Streipert vorstellen. Abschließend gibt es in der Auferstehungskirche einen Lyrik-Abend mit dem Büchner-Preisträger Durs Grünbein und dem israelischen Dichter Yitzhak Laor. Samstagnachmittag liest der Slowene Goran Vojnovic aus &bdquo;Unterm Feigenbaum", die Amerikanerin Andrea Scrima aus &bdquo;Wie viele Tage", Christina Viragh aus &bdquo;Eine dieser Nächte" und José Eduardo Agualusa aus &bdquo;Eine allgemeine Theorie des Vergessens". Danach folgt das erste Tischgespräch unter dem Titel &bdquo;Zurück zur Literatur" mit Literaturwissenschaftler Roland Reuß und dem schwedischen Schriftsteller Aris Fioretos. Ausklingen wird der Samstag mit dem Literaturnobelpreiskandidaten Tomas Venclova und der Essayistin Ellen Hinsey sowie dem Buch &bdquo;Der magnetische Norden". Augen öffnen für die kleinen Dinge des Lebens Im Mittelpunkt des Literaturgottesdienstes am Sonntag, 26. August, steht der amerikanische Autor Ray Bradbury. In dem Sonntagsgespräch geht es um das Thema &bdquo;Wie wir zukünftig leben wollen". Mit dabei sind die ungarische Philosophin Ágnes Heller, Publizistin Marie Luise Knott und dem Soziologen Mathias Greffrath. Am Sonntagnachmittag stellt die aus Neapel stammende Schriftstellerin Wanda Marasco ihren Roman &bdquo;Am Hügel von Capodimonte" vor, bevor die Kroatin Ivana Sajko ihren &bdquo;Liebesroman" auspackt. Beim zweiten Tischgespräch geht es anschließend um das &bdquo;Verschwinden der Dinge". Dazu treffen sich der niederländische Schriftsteller Hans Maarten van den Brink und der Schweizer Auto Arno Camenish, die dem Publikum die Augen öffnen sollen für die kleinen Dinge des Lebens, die nach und nach verschwinden. Den Abschluss macht der Neapolitaner Erri De Luca mit &bdquo;Den Himmel finden". Es wird wiederum Schauspieler Rolf Becker sein, der De Lucas karger, genauer und lakonisch schöner Sprache einen entsprechenden Klangkörper verleihen wird. Karten gibt es bei der NW.

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