Großbrand bei Abfallentsorger Remondis im Kreis Lippe – das ist bisher bekannt

Dörentrup-Humfeld. Binnen weniger Monate ist die Feuerwehr am Freitagabend gegen 21 Uhr erneut zu einem Großbrand bei dem Abfallentsorger Remondis ausgerückt. In einer Halle an der Industriestraße war Kunststoffmüll aus der Gelben Tonne in Brand geraten. Zu der Zeit befand sich kein Personal mehr auf dem Gelände. Ein Nachbar alarmierte die Feuerwehr. In einer direkt angrenzenden Halle war am 5. Mai bereits ein Feuer ausgebrochen. Auch diesmal kam es zu massiven Rauchentwicklungen, berichtet die Feuerwehr. Der Feuerschein war weithin sichtbar, und es entwickelte sich eine enorme Hitze, die sich schnell ausbreitete. Auch das Dach der Halle geriet in Brand. Remondis versetzte einige Müllcontainer vor die betroffene Halle. &bdquo;Das hat definitiv dabei geholfen, dass sich der Brand nicht schnell weiter ausbreiten konnte“, sagte Kevin Elliott, Pressesprecher der Dörentruper Feuerwehr. Großbrand bei Remondis: Anwohner sollen Fenster schließen Anlieger wurden in der Nacht mit Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten und sich nicht im Freien aufzuhalten. Dazu lösten die Warn-Apps Nina und Katwarn aus. Durch die Ablagerung von Brandrückständen sollten nach Empfehlungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Klima (LANUK) Gartenmöbel, Spielgeräte und Fahrzeuge im Außenbereich gründlich gereinigt werden. Wegen möglicher Verunreinigungen durch Ruß sollte zudem die oberste Sandschicht in Sandkästen entfernt und ausgetauscht werden. Der Sportplatz in Humfeld und die öffentlichen Spielplätze in Humfeld sind von der Gemeinde umgehend gesperrt worden. Ob bei dem Brand tatsächlich gefährliche Stoffe freigesetzt worden sind, muss das LANUK noch durch Untersuchungen klären. Niemand wird bei Großbrand verletzt Kurz nach 9 Uhr am Samstagmorgen galt das Feuer offiziell als gelöscht, die Feuerwehr benetzte die Brandfläche noch mit Schaum, um letzte verborgene Glutnester auszulöschen. Messungen ergaben, dass von den Rauchgasen augenscheinlich keine Gefahr mehr ausgeht. Für Samstagabend kündigte die Feuerwehr eine weitere Kontrolle der Brandstelle an. Zwischenzeitlich waren bis zu 180 Feuerwehrleute aus dem gesamten Kreisgebiet sowie THW-Ortsverbände aus Lemgo, Detmold, Bielefeld und Paderborn vor Ort. Verletzt wurde nach ersten Informationen niemand. In der betroffenen Halle waren zum Zeitpunkt des Ausbruchs des Feuers rund 120 Tonnen gebrauchte Leichtverpackungen gelagert, die noch sortiert werden sollten. &bdquo;Die Menge von zwei Tagen Abfuhr“, sagte Jens Ußling von Remondis. Brand in Dörentrup: Ursache ist noch unklar Was genau in der Halle Feuer gefangen hat, ist unbekannt und dürfte kaum noch ermittelt werden können. Im Verdacht stehen jedoch unsachgemäß über die Gelbe Tonne entsorgte Stoffe oder Dinge – wie beispielsweise Akkus oder Batterien. &bdquo;Wenn ein Akku in die die Tonne gerät, ist das immer gefährlich“, so Ußling. Der Abfall werde bereits im Müllwagen gequetscht, und unter Druck können Akkus oder Batterien sehr warm werden und andere Dinge entzünden. Dazu reichten auch kleine Lithium-Ionen-Akkus, wie sie beispielsweise in E-Zigaretten verwendet werden. So hätten Remondis-Wagen in Lippe in den vergangenen Monaten drei Mal gequalmt. Die Feuerwehr schaffte in der Brandnacht viele Tonnen Müll aus der betroffenen Halle nach draußen und löschte ihn unter freiem Himmel ab. Die Halle selbst hat ein total zerstörtes Dach und kann so vorerst nicht genutzt werden. Remondis-Vertreter Ußling: &bdquo;Wir arbeiten bereits daran, dass die Abfuhr der Tonnen in Lippe nicht durch den Brand und die Folgen beeinträchtigt wird. Unser Ziel ist, dass keine Tour ausfällt.“ Apropos Tour: Die letzte vor Ausbruch des Feuers kam am Freitag gegen 16 Uhr auf dem Gelände von Remondis an. Dieses ist übrigens insgesamt rund 30.000 Quadratmeter groß, was in etwa vier Fußballplätzen entspricht. Früher befand sich an dem Standort ein Holz verarbeitender Betrieb. Remondis ist seit 2020 dort. Das Unternehmen löste vor fünf Jahren einen anderen Entsorger an der Industriestraße ab. Remondis ist laut Ußling für das Sammeln und den Umschlag des Mülls zuständig. Das in weiten Teilen maschinell laufende Sortieren übernimmt ein anderes Unternehmen. Brand bei Remondis kann Auswirkungen haben Standortwechsel: der Sportplatz in Humfeld, Samstagmittag. Vor dem Eingang hängt ein Schild: &bdquo;Der Sportplatz ist vorübergehend gesperrt! Gemeinde Dörentrup, der Bürgermeister“ steht darauf. &bdquo;Wir hoffen dennoch, dass am Sonntag hier gespielt werden kann“, sagt Torben Oberwinter. Er demontiert mit seinem Bruder Bastian am Sporthaus den sogenannten &bdquo;Striegel“, einen Entlüfter für den Rasen, während auf dem satten Spielgrün zwei Mähroboter ihre einsamen Runden ziehen. Von Ruß ist auf dem gesamten Sportplatz augenscheinlich keine Spur. &bdquo;Wir haben auch nichts feststellen können, es hat ja zwischenzeitlich auch mal geregnet“, sagt Bastian Oberwinter. Ob am Sonntag wie vor dem Großbrand geplant die beiden Herrenfußballteams der SG Bega-Humfeld ihre Heimpartien austragen können, ist Stand jetzt noch offen. &bdquo;Das entscheidet die Gemeinde“, sagt Nils Kuhlemann, stellvertretender Vorsitzender des TuS Humfeld. Von einer Absage wäre er als aktiver Kicker übrigens direkt betroffen.

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