Vogel entflogen

Donald büxt aus: Kurzurlaub des Detmolder Weißkopfseeadlers ist beendet

Die Adlerwarte Berlebeck vermisste zwischenzeitlich einen ihrer Stars. Es ist nicht das erste Mal, dass Adler Donald sich vom Acker machte.

Der Weißkopfseeadler gönnt sich hin und wieder einen weiten Ausflug. | © Stadt Detmold

15.05.2025 | 15.05.2025, 22:09

Detmold. Eigentlich wäre Weißkopfseeadler Donald gerade „im Dienst“ und würde sich den Besuchern der Adlerwarte Berlebeck präsentieren. Stattdessen hat sich Donald eine kurze Auszeit genehmigt und macht einen Spazierflug über den Elbdeich in Otterndorf (Landkreis Cuxhaven).

Wie es dazu kam? „Am vergangenen Samstag hatten ihn zwei Krähen bei der Flugshow gehörig drangsaliert, sodass Donald nur noch die Flucht nach oben blieb“, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Dort flog er mit entsprechendem Rückenwind dann offenbar recht schnell gen Norden, wo er tags darauf das erste Mal zwischen Hamburg und Bremen gesichtet und von Experten unter Beobachtung gehalten wurde. „Wir Falkner sind in Deutschland sehr gut vernetzt und helfen einander sofort weiter, wenn ein Vogel ausbüxt und mehrere hundert Kilometer weit unterwegs ist“, sagt Benjamin Aschmann, zoologischer Leiter der Adlerwarte Berlebeck.

Doch Donald habe es noch ein Stückchen weiter nach Norden gezogen: „Der Akku des Senders an seinem Fuß, der dem Falkner normalerweise Aufschluss darüber gibt, wo sich der Greifvogel gerade befindet, war inzwischen entladen, sodass es keine Funkverbindung mehr zu Donald gab.“

Detmolder Weißkopfseeadler taucht in Cuxhaven wieder auf

Am Dienstagmorgen aber wurde der 15-jährige Ausflügler erneut gesichtet: diesmal in Otterndorf, nahe Cuxhaven. Falkner Christian Weigert, eine der engsten Bezugspersonen des Weißkopfseeadlers, konnte sich dem Greifvogel demnach über mehrere Stunden behutsam nähern, bis Donald schließlich freiwillig auf den Falknerhandschuh sprang.

Einer ersten Einschätzung nach gehe es dem Tier gut. Gemeinsam traten Falkner und Vogel die Heimreise nach Berlebeck an, wo Donald nach einem Gesundheitscheck bald wieder seine Kreise ziehen wird.

Es sei nicht das erste Mal, dass Donald auf Abwegen unterwegs ist. Einmal schon führte ihn der Weg bis nach Dänemark, im vergangenen Jahr machte er am Flughafen Langenhagen bei Hannover vorübergehend Station. „Der Mai scheint sein Lieblingsreisemonat zu sein, da braucht er offenbar immer mal ein paar Tage frei“, sagt Benjamin Aschmann mit einem Augenzwinkern.

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