Neue Hermann-Ampel leuchtet ab sofort in der Detmolder Innenstadt

Detmold. Da steht er: Hermann der Cherusker, mit erhobenem Schwert, darauf erpicht, den Fußgängern im Rosental Einhalt zu gebieten. Kaum schaltet die Ampel auf Grün, betritt eine neue Figur die Bühne – Thusnelda, schreitend, entschlossen. Diese neuen Ampelmotive haben offiziell ihren Platz in der Detmolder Innenstadt eingenommen. Die Einweihung der ersten &bdquo;Hermann-Ampel“ in der Innenstadt zog Initiatoren und viele Partner und Sponsoren an, die sich für das Projekt eingesetzt hatten. Die Inspiration für die neue Ampel stammt aus der Hauptstadt ebenso wie aus Hiddesen. Christian Schmidt, Vorsitzender der Werbegemeinschaft, erinnert sich: &bdquo;Ich war im November beruflich in Berlin unterwegs und sah dort die berühmten Ampelmännchen. Schnell hatte ich die Idee, so etwas auch in Detmold zu machen.“ Passend zum 150. Jubiläum des Hermannsdenkmals in diesem Jahr gelang nun die Installation in der Innenstadt. Bürgermeister Frank Hilker kann sich sogar vorstellen, die Ampel-Motive als touristisches Markenzeichen zu etablieren. &bdquo;In Berlin gibt es ganze Shops mit Ampelmännchen-Produkten – vielleicht könnte das auch hier in Detmold funktionieren“, überlegte der Bürgermeister. Insgesamt sollen zwölf Anlagen in der Innenstadt auf Hermann und Thusnelda umgerüstet werden. Hermann und Thusnelda: Ein Zeichen für Detmold Die Kosten pro Ampel belaufen sich auf 200 Euro, die Arbeiten übernimmt das ortsansässige Verkehrstechnik-Unternehmen Stührenberg. &bdquo;Die Technik der Ampelanlagen bleibt unverändert, lediglich die Kunststoff-Abdeckungen mit den Symbolen werden ausgetauscht“, erklärt Geschäftsführer Marc Stührenberg das Prozedere. Während auf einigen Fußgängerampeln nur die beiden Figuren zu sehen sind, werden die Anlagen an Fuß- und Radwegen zusätzlich mit einem Fahrradsymbol ausgestattet. Die Wurzeln der Hermann-Ampel reichen einige Jahre zurück: In Hiddesen initiierte der Heimatverein bereits 2019 das erste Projekt mit den besonderen Ampelmännchen. Der Hiddeser Horst Grumich hatte die Idee, den berühmtesten Cherusker in eine moderne Form zu überführen. Doch es sollte nicht nur Hermann sein – auch seine Frau Thusnelda wurde berücksichtigt. &bdquo;Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau“, betonte Cord Brüning vom Heimatverein Hiddesen damals. Den künstlerischen Part übernahm Cartoonist André Sedlaczek. Seine Entwürfe basieren auf eigenen Zeichnungen aus einem Kinderbuch über Hermann, das in Kooperation mit dem Heimatverein entstand. Dass die von ihm gestalteten Piktogramme demnächst überall in der Innenstadt zu sehen sein werden, freut den Künstler: &bdquo;Das kam tatsächlich etwas überraschend, immerhin gibt es die Hermann-Ampeln in Hiddesen schon seit einigen Jahren. Aber ich finde es toll, dass es jetzt so kommt.“ Sondergenehmigung notwendig So charmant die Idee auch ist – einfach so kann man eine Fußgängerampel in Deutschland nicht umgestalten. Die Straßenverkehrsordnung (StVO) und die Richtlinien für Lichtsignalanlagen (RiLSA) geben vor, was erlaubt ist. Offiziell sind nur die klassischen Symbole sowie die DDR-Ampelmännchen zulässig. Für alle anderen Varianten braucht es eine Sondergenehmigung. Da die bereits für die Anlagen in Hiddesen vorlag, war die erneute Umsetzung nun deutlich leichter. Christian Schmidt bedankte sich bei der Stadt für die unbürokratische Hilfe und bei den vielen Partnern und Sponsoren für deren Bereitschaft und Unterstützung. Auch Bürgermeister Frank Hilker betonte: &bdquo;Viele haben ihren Teil dazu beigetragen, dass wir den Hermann in die Stadt holen konnten. Genau das macht Detmold aus.“ Und wer weiß? Vielleicht wird das Hermann-Ampelmännchen eines Tages genauso bekannt wie sein Pendant in Berlin.

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