Rassegeflügelzucht

Hier gibt’s gefiederte Top-Models

In Leopoldshöhe präsentieren Geflügelzüchter aus Schuckenbaum,Altenhagen und Schötmar ihre schönsten Tiere. Preisrichter verteilen viele Auszeichnungen.

In Leopoldshöhe stellten die Züchter ihre besonders gut bewerteten Exemplare aus. Von links: Joscha Kiel, Sandra Erfkamp, Stephan Hellmann, Andreas Brinkmann, Heinrich Hollmann, Arnold Schmidtpott, Michael Kiel und Bürgermeister Martin Hoffmann. | © Knut Dinter

Knut Dinter
19.11.2024 | 19.11.2024, 08:23

Leopoldshöhe. Das Huhn ist das am meisten verbreitete Haustier; weltweit kommen auf jeden Menschen drei Hühner. Das Federvieh soll vor allem Eier und Fleisch liefern. Die Züchter von Rassegeflügel hingegen schätzen ihre Tiere wegen des harmonischen Aussehens. Bei der Geflügelschau in Leopoldshöhe haben drei Vereine ihre Prachtexemplare präsentiert. Die Zucht dient der Arterhaltung.

„Wir haben wieder eine schöne Stückzahl zusammenbekommen“, sagte Arnold Schmidtpott, Vorsitzender des Geflügelzuchtvereins Schuckenbaum, erfreut. Mit Beteiligung von befreundeten Vereinsmitgliedern aus Schötmar und Altenhagen konnten 123 Tiere im Bauhof der Gemeinde ausgestellt werden. Etliche von ihnen erhielten gute Bewertungen. „Die Preisrichter waren sehr zufrieden“, meinte Schmidtpott.

Der Bürgermeister und seine Hühner

„Das sind nur die Spitzentiere, die man hier sehen kann“, sagte Bürgermeister Martin Hoffmann in seinem Grußwort. Er lobte die Züchter, die in das Geflügel „viel Zeit und Leidenschaft investieren“. Hoffmann kann sich auf eigene Erfahrungen stützen, denn privat besitzt er ebenfalls Hühner. „Man kann im Prinzip überall Geflügel halten, das ist ganz einfach“, sagte er. Auch die Familie profitiere davon, wie er mit einem Beispiel erzählte: „Wir haben in den Sommerferien drei neue Hennen gekauft, seitdem hatte meine Tochter keine Langeweile mehr. Sie war nur noch bei den Hühnern, hat sie dressiert und den Stall umgestaltet.“

Dem Hobby hat sich auch Joscha Kiel aus Altenhagen verschrieben. „Ich wollte schon als Kind gern Hühner haben“, berichtete der 14-Jährige. „Deshalb bin ich bei uns gleich in den Rassegeflügelzuchtverein eingetreten, bevor ich überhaupt Tiere hatte.“ In Leopoldshöhe stellte er jetzt einige seiner goldfarbenen Italiener aus. Mit seiner Beschäftigung erfüllt der Jungzüchter zugleich einen guten Zweck, denn die Italiener stehen in der Liste der gefährdeten Haustierrassen. Gemeinsam mit seinem Vater kümmert sich Joscha um insgesamt 80 Tiere. Der tägliche Arbeitsaufwand schreckt ihn nicht. „Das gehört eben einfach dazu“, meinte der Jugendliche. Und was ist in den Ferien? „Wenn wir wegfahren, kann sich meine Oma um die Hühner kümmern“, sagte er.

Die anderen Familienmitglieder seien ebenfalls auf den Geschmack gekommen. „Mein jüngerer Bruder und meine Mutter fangen auch schon langsam an. Sie interessieren sich für Zwerg-Italiener“, sagte Joscha. Individuelle Namen hat er seinen Hühnern nicht gegeben. „Dafür sind es zu viele“, sagte er. Im Übrigen sieht er die Sache recht nüchtern. Die Eier werden ebenso gegessen wie einzelne überzählige Tiere, solange sie noch nicht älter als zwei Jahre sind.

Die Rassegeflügelzüchter aus Altenhagen waren erstmals dabei. Die Vereinsmitglieder aus Schötmar beteiligten sich zum dritten Mal an der Ausstellung, wie der Vorsitzende Stephan Hellmann sagte. „Es wird immer schwieriger, geeignete Räume zu finden“, erklärte er.

Elf Tiere haben Bestnoten erreicht

Für elf Tiere haben die Punktrichter Frank Sewing aus Melle und Jan Blomenkamp aus Bünde Bestnoten vergeben. Eine Auszeichnung des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter erhielten sowohl die Zuchtgemeinschaft Schmidtpott und Hellmann für ihre Zwerg-Wyandotten als auch Artur Krein. Seine Lütticher Kämpfer weisen mit dem orangefarbenen Rücken, dem rotbraunen Körper und den grau-schwarzen Schwanzfedern ein recht buntes Erscheinungsbild auf.

Das hervorragende Aussehen weiterer Tiere wurde mit Ehrenpreisen des Landes- und des Kreisverbandes bedacht. Joel Altmann konnte den Jugend-Pokal für seine Zwerg-Sulmtaler erhalten. Diese Tiere sind leicht an ihrem helmartigen Federpuschel zu erkennen, den sie auf dem Kopf tragen.