NRW-Ministerpräsident Wüst lobt „Leuchtturmprojekt“ am Hermannsdenkmal

Detmold. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst hat am Montag die neue Erlebniswelt &bdquo;Hermanneum“ am Detmolder Hermannsdenkmal offiziell eröffnet. Die zweieinhalb Millionen Euro, mit denen Düsseldorf das &bdquo;Leuchtturmprojekt“ (Wüst) erst möglich gemacht hat, seien gut angelegt, bekräftigte Wüst gegenüber dieser Zeitung. &bdquo;So muss man es heute – insbesondere für die jüngere Generation – machen“, betonte der Regierungschef mit Blick auf die zahlreichen interaktiven Elemente der neuen Ausstellung rund um den Hermann, seine historische und identitätsstiftende Bedeutung sowie den Erbauer Ernst von Bandel. Dem Landesverband Lippe als Bauherren des &bdquo;Hermanneums“ bescheinigte Wüst, eine &bdquo;innovative, spannende und vielseitige Ausstellung“ geschaffen zu haben. Diese lasse das Hermannsdenkmal, ohne das Detmold und der gesamte Kreis Lippe nicht denkbar seien, als &bdquo;Mahnmal für Frieden, Völkerverständigung und europäische Einheit“ hervortreten. &bdquo;Gerade jetzt in einem Europa, in dem seit fast 1000 Tagen Krieg herrscht.“ So zeige die Instrumentalisierung des &bdquo;Hermanns“ im Nationalsozialismus, wohin ein übersteigerter Nationalismus führen könne. 500.000 Besucher im Jahr Wichtig auch der touristische Aspekt, war sich Wüst mit Jörg Düning-Gast einig. Der Verbandsvorsteher des Landesverbands Lippe rechnete vor, dass jährlich 500.000 Menschen das Hermannsdenkmal besuchen. Eine Zahl, die sich in einer der vielseitigsten Regionen Europas (NRW) sehen lassen könne, ergänzte Wüst und nahm die Ehrengäste im &bdquo;Hermanneum“ für sich ein: &bdquo;Die kleine Darstellung der lippischen Rose im Landeswappen wird der Bedeutung Lippes nicht gerecht.“ Für Außenanlagen, Wegeachse zum Denkmal, Parkplatz, Ausschilderung, Wanderwege und Ersatz für die 2021 abgebrannte Bandelhütte werden noch einmal mehr als fünf Millionen von Bund und Land fließen. Allerdings erst nach einem großen Fest am Hermannsdenkmal, das im nächsten Jahr 150 Jahre alt wird. Eine Einladung zu der &bdquo;Geburtstagsparty“, die nicht durch laufende Bauarbeiten gestört werden soll, habe er schon erhalten, sagte Wüst gegenüber dieser Zeitung; er müsse aber erst seinen Terminkalender prüfen, ob er es wieder auf die Grotenburg, den Berg südlich des Detmolder Ortsteils Hiddesen, schaffe, auf dem der &bdquo;Hermann“ steht. Geschenk zum 75. Geburtstag Obgleich ein weiterer Besuch in Lippe somit noch unklar scheint, sagte Landesverbandschef Düning-Gast mit Blick auf den Neubau: &bdquo;Ein eindrucksvolleres und symbolträchtigeres Bekenntnis zum dritten Landesteil war nicht möglich.“ Gleichzeitig sei es auch ein Geschenk zum 75. Geburtstag des Landesverbandes. Dieser hofft nach Worten seines Vorstehers, nach dem Komplettumbau die Besucherzahlen am &bdquo;Hermann“ um zehn Prozent zu steigern. Michael Zelle erinnerte als Leiter des Lippischen Landesmuseums an die lange Bauphase des Monuments – vom Grundstein 1938 bis zur Einweihung 1875 durch ein Volksfest samt Kaiser Wilhelm I. Den abgebildeten Germanenfürst Arminius nannte Zelle den &bdquo;ersten deutschen Helden“ des sich vom Adel emanzipierenden Bürgertums. Seinen Besuch im Kreis Lippe nutzte Ministerpräsident Wüst für Abstecher zur &bdquo;Future Food Factory“ der Technischen Hochschule OWL in Lemgo sowie zum Detmolder Elektrotechnik- und Automatisierungsunternehmen Weidmüller. Für den Abend hatte Wüst ehrenamtlich engagierte Menschen aus der Region zu einem Empfang ins Schloss Brake in Lemgo eingeladen.

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