Aus der Verwaltung

Ein Berufsleben lang im Rathaus

Mit der Gabriele fing alles an – seit 1978 ist Klaus Sunkovsky in der Verwaltung tätig. Jetzt freut er sich auf den Ruhestand. Parteiübergreifend wird seine Arbeit gewürdigt.

„Ich schaue zufrieden auf meine Tätigkeiten im Rathaus zurück“, erklärte Klaus Sunkovsky. „Es mir viel Freude gemacht, meine Arbeit in den Dienst der Bürger zu stellen.“ | © Knut Dinter

Knut Dinter
15.11.2024 | 15.11.2024, 08:23

Leopoldshöhe. In diesen Tagen wechselt Klaus Sunkovsky in den vorgezogenen Ruhestand. „Ich bleibe formell ja noch im Rathaus beschäftigt, habe aber kein Büro mehr“, meinte er humorvoll. Wenn die passive Phase seiner Altersteilzeit endet, wird er 48 Jahre im öffentlichen Dienst beschäftigt gewesen sein. „Vom ersten bis zum letzten Tag bei der Gemeindeverwaltung Leopoldshöhe“, bekräftigt er.

Geboren wurde Klaus Sunkovsky in Heipke, er empfand stets eine enge Bindung zu seinem Heimatort. „Hier fühle ich mich wohl, hier bleibe ich, hier bringe ich mich auch ein“, lautet seine Devise. „Zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen zu können, war ein nicht unerheblicher Vorteil.“ Am 1. August 1978 begann er seine Ausbildung zum Verwaltungsangestellten. Im Laufe der Zeit lernte er nahezu sämtliche Aufgabenfelder im Rathaus kennen – von der Kultur über den Öffentlichen Personennahverkehr bis zur Vollstreckung für die Gemeindekasse. Zwei Jahre lang gab er ein „Gastspiel“ im Bereich Umwelt. „Man könnte sagen, ich war Mädchen für alles“, meint er. Anfangs wurden die Erfassungsbögen, zum Beispiel für die Hundesteuer, auch noch von Hand eingegeben. „Die Null musste dann natürlich den vorgeschriebenen Querstrich haben“, sagt er.

Die mechanische Schreibmaschine vom Vorgänger

Fast 28 Jahre lang war Sunkovsky im Ordnungsamt tätig. „Von meinem Vorgänger habe ich die mechanische Schreibmaschine übernommen“, erinnerte er sich. „Die ‚Gabriele‘ hatte ich aber nicht mehr lange.“ Bei seinen Hausbesuchen kam es gelegentlich zu Pöbeleien und sogar zu körperlichen Angriffen, aber insgesamt hätten die Bürger durchaus Respekt gezeigt. „Inzwischen hat sich aber die Gesellschaft verändert, der Umgangston ist rauer geworden“, bedauert Sunkovsky.

Als vor sechs Jahren dringend eine freigewordene Stelle besetzt werden musste, ließ sich er sich darauf ein, das Büro des Rates zu übernehmen. „Ich hatte zwar einige Erfahrungen, habe dann aber im fortgeschrittenen Alter noch viel im Kommunalrecht gelernt“, sagt er. „Doch es war interessant, an zentraler Stelle mitzuerleben, wo die Weichen gestellt werden.“ Für den Kontakt sei seiner Einschätzung nach schon Fingerspitzengefühl erforderlich, aber die Zusammenarbeit sei stets harmonisch gewesen. „Ich habe nie Zoff erlebt“, meint er. „Manches konnte auch auf dem kleinen Dienstweg erledigt werden, schließlich kenne ich die meisten Kommunalpolitiker ja schon lange.“

Sunkovsky freut sich jetzt darauf, den Tag freier gestalten zu können. Für Haus und Garten und die Familie bleibe nun mehr Zeit. Außerdem werde er für den Heimatverein auch weiterhin die Verbindung zum Rathaus aufrechterhalten.

Seine letzte Ratssitzung nahmen sämtliche Fraktionen zum Anlass, Klaus Sunkovsky einen großen Dank auszusprechen. „Er hat meinen eigenen Start im Rat gut begleitet, ich konnte mir immer Tipps abholen“, sagt Thomas Jahn (SPD). Klaus Sunkovsky sei so etwas wie ein Lotse für die CDU-Fraktion gewesen, betont ihr Vorsitzender Axel Meckelmann. „In seiner ruhigen Art hatte er auf alle Fragen stets eine Lösung oder einen Vorschlag, aber auch eine Antwort, wenn etwas nicht geht.“

Sunkovsky habe sich nicht nur als fachlich versiert und loyal erwiesen, er sei auch „menschlich top und hochsympathisch“, sagt Hermann Graf von der Schulenburg (FDP). Für die hervorragende Begleitung bedankt sich Jürgen Hachmeister (Grüne), Ulrich Meier zu Evenhausen (PUB) lobt ebenfalls die „Super-Betreuung“.