Steinheim. Der Sonderpostenmarkt Magowsky, der auch eine Filiale in Steinheim betreibt, ist pleite. Wie die auf Restrukturierungsprozesse spezialisierte Kanzlei BBORS Kreuznacht Rechtsanwälte (Münster) mitteilt, haben die Magowsky Warenhandels GmbH und die Magowsky Sonderposten GmbH & Co. KG Insolvenz angemeldet.
Die Sanierung des Unternehmens soll demnach in Eigenverwaltungsverfahren umgesetzt werden. Zum vorläufigen Sachwalter ist den Angaben zufolge Rechtsanwalt Stefan Stodolka aus der Kanzlei Schafmeister & Partner in Detmold bestellt worden.
Die Magowsky Warenhandels GmbH betreibt zehn Sonderpostenmärkte in der Region Ostwestfalen-Lippe und hat ihren Sitz in Lemgo. Das im Jahr 1999 gegründete Unternehmen habe sich dazu entschieden, den erforderlichen Restrukturierungsprozess im Rahmen eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung zu betreiben, heißt es weiter.
Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt
Nach entsprechender Antragstellung ordnete das zuständige Insolvenzgericht in Detmold in der vergangenen Woche ein vorläufiges Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung an, erklärt die Kanzlei BBORS Kreuznacht Rechtsanwälte, die die Magowsky-Gesellschaften in dem Verfahren begleiten wird.
„Auslöser der Krise waren insbesondere im Wirtschaftsjahr 2022 die negativen Auswirkungen des hohen Preis- und Personalkostenanstiegs. Durch die hohe Inflation und die Konjunkturkrise verschlechterte sich der Konsumindex maßgeblich, was unmittelbare Auswirkungen auf die Absatzsituation hatte“, schreiben die Münsteraner Juristen.
„Unser erklärtes Ziel ist es, das Unternehmen gemeinsam mit den Restrukturierungsexperten Dr. Frank Kreuznacht und Thore Voß aus der Kanzlei BBORS Kreuznacht über das Eigenverwaltungsverfahren zu sanieren und das Unternehmen für die Zukunft neu aufzustellen“, werden die Geschäftsführer Ricardo Emanuel Magowsky und Anja Rothkopf in der Mitteilung zitiert.
Generationenwechsel in Magowsky-Geschäftsführung eingeleitet
Der Generationenwechsel sei bereits im Jahr 2023 vollzogen worden, als Ricardo Emanuel Magowsky die Geschäftsführung von seinem Vater übernommen habe. „Auch wenn uns dieser Schritt nicht einfach gefallen ist, so sind wir doch der Überzeugung, dass er notwendig war und die Restrukturierung des Unternehmens erforderlich ist, um auch in wirtschaftlicher Hinsicht den Generationenwechsel erfolgreich zu vollziehen“, erklärt Ricardo Emanuel Magowsky weiter.
„Sämtliche Filialen der Magowsky Warenhandels GmbH werden nach Anordnung des vorläufigen Eigenverwaltungsverfahrens fortgeführt. Die Löhne und Gehälter der rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind über das Insolvenzausfallgeld gesichert“, heißt es abschließend. Alle Filialen waren am Mittwoch, 24. Juli, wegen Inventur geschlossen.
