Oerlinghausen. Zum 25. Mal trafen sich die Lipperreiher zum Weihnachtsmarkt vor und in der Kirche Lipperreihe und feierten gemeinsam fröhlich und festlich den dritten Advent. Strippenzieher Jörg Gronemeier hatte einige Änderungen vorgenommen und Wünsche berücksichtigt, so dass alle glücklich waren. Zumal die Sonne passend zum Start des Marktes herauskam.
Das Besondere am Weihnachtsmarkt in Lipperreihe ist der gemeinsame Erlös für die Kinder- und Jugendarbeit in Lipperreihe. Alle Akteure geben ihren Erlös ab und die sieben Vereine und Gruppen, die sich um den Nachwuchs kümmern, bekommen dann mehr ausgeschüttet, als sie abgegeben hatten. „So gibt es keinen Streit um die besten Standplätze, sondern ein partnerschaftliches Miteinander“, berichtet Pastor Gronemeier, der den Weihnachtsmarkt vor 24 Jahren aus der Taufe gehoben hat und seitdem maßgeblicher Organisator ist. Er hatte auch die Idee für den gemeinschaftlichen Erlös und sitzt zudem seit den Anfängen bei den Konzerten in der Kirche beim Weihnachtsmarkt am Mischpult – auch das etwas Besonderes, das es woanders wohl nicht gibt.
Kaffee und Kuchen im Strate-Haus
Zum zweiten Mal gab es Kaffee und Kuchen im Strate-Haus, wo sich diesmal erstmals die Heimatwerkstatt präsentierte. Nicht ohne Hintergedanken. „Wir wollen mit den Fotos auf den Stellwänden die Menschen dazu anregen, sich zu erinnern, ins Gespräch zu kommen“, berichtet Manuela Outiti. „Da gibt es vieles, was wir Jüngeren nicht wissen – und hier kommen heute viele hin.“
Als der Weihnachtsmarkt startete, war der beliebte Holzstand der Arbeiterwohlfahrt bereits fast zur Hälfte ausverkauft. Schon beim morgendlichen Kirchgang hatten die Besucher zugeschlagen. Wieder hatte sich Jürgen Natermann schöne neue Motive ausgedacht, wie den Lichterbogen in einer dicken Eichenbaumscheibe oder den Engel zum Herausnehmen aus einer Baumscheibe. Auch der Schnäppchenstand der AWO erfreute sich großer Beliebtheit, diesmal gab es tolle Räuchermännchen aus einer Sammlung. „Mein Sohn ist Koch, für den ist das Koch-Räuchermännchen ein tolles Weihnachtsgeschenk“, sagte eine Besucherin.
Mit Stroh abgepuffert
Diesmal gab es mehr Platz vor den Ständen, da diese bis an den Zaun herangestellt wurden. Die matschige Rasenkante hatte Gronemeier mit Stroh abgepuffert – zur Freude der Kinder, die hier herumtobten. Die Erwachsenen erfreuten sich an heißen Getränken, wie dem „Lipperreiher Glüh-Gin“, den der Förderverein der Grundschule erstmals anbot – mit Erfolg.
Kein Platz mehr frei war bereits um 14 Uhr in der Kirche, wo die Oerly Musikschule ihr Adventskonzert mit vielen kleinen Höhepunkten, berauschenden Klängen und Gänsehautmomenten aufführte. Ein erster Höhepunkt war das ukrainische Weihnachtsstück „Carol of the Bells“, bei dem die Geigenkinder von Irene Fabian begleitet wurden von der Oerly Big Band.