Die veränderte Sennelandschaft

Dirk Grote stellt den Mitgliedern des Umweltausschusses die Erfolge im Naturschutzgroßprojekt vor. Die Wistinghauser Senne werde sich weiter verändern.

So haben es sich die Mitarbeiter des Naturschutzgroßprojektes gewünscht: Offene Flächen, die einer vielfältigen Fauna und Flora genügend Platz und Lebensraum bietet. | © Dirk Grote

Gunter Held
01.12.2023 | 01.12.2023, 08:23

Oerlinghausen. Wie erfolgreich die Arbeit der Mitarbeiter beim Naturschutzgroßprojekt ist, berichtete Dirk Grote den Mitgliedern des Umweltausschusses. Und er ging auf den Einfluss des Klimawandels ein. Sehr deutlich ist der Erfolg an den Fotos zu sehen. Im Jahr 2009 wurde eine Birke an einer Weggabelung fotografiert. Dahinter ist ein dichter Bewuchs mit Fichten zu erkennen. Das wirkt sich negativ auf die Vielfalt der Fauna und Flora aus.

Um die ursprünglich lichte Landschaft wieder zurück zu gewinnen, wurden und werden unterschiedliche Tierarten zur Beweidung eingesetzt. Spaziergänger können die Schottischen Hochlandrinder sehen, die ungehindert auf großen Weiden umherziehen. Schwieriger wird es schon, die Exmoor-Ponys oder die Ziegen zu beobachten.

Die Wirkung der Beweidung ist allerdings kaum zu übersehen. Grote erklärte, dass durch die Beweidung dreimal mehr CO2 im Boden gebunden wird, wie unter Wald. Die gesamte Nährstoffversorgung der Böden steige durch die Beweidung. So seien auch die guten Ackerböden der Erde, die Pampas in Südamerika, die Schwarzböden in der Ukraine und die Prärien in Nordamerika entstanden.

So sah die Wistinghauser Senne im Jahr 2009 aus. Das Foto ist vom gleichen Standort aus aufgenommen, wie das obere. - © Dirk Grote
So sah die Wistinghauser Senne im Jahr 2009 aus. Das Foto ist vom gleichen Standort aus aufgenommen, wie das obere. | © Dirk Grote

Konsequent wird im Naturschutzgroßprojekt der Bewuchs standortgerechter Baumarten wie Eiche, Winterlinde und Spitzahorn gefördert, während alpine Baumarten wie Fichte und Lärche sowie nicht einheimische Baumarten wie die Douglasie oder die Spätblühende Traubenkirsche zurückgebaut werden.

Er zeigte auch die Ähnlichkeit zwischen Agroforsten in Spanien und in der Wistinghauser Senne. Agroforste sind Landnutzungssysteme, bei denen Gehölze, also Bäume und Sträucher, mit Ackerkulturen und/oder Tierhaltung so auf einer Fläche kombiniert werden, dass zwischen den verschiedenen Komponenten ökologische und ökonomische Vorteilswirkungen entstehen. Ein weiterer Vorteil der unterschiedlichen Baumarten und Gräser sind die unterschiedlichen Wurzeltiefen und durch die Krautschicht der Gräser werde die Verdunstung verhindert.

Landschaft wird widerstandsfähig gegen Klimaeinflüsse

Zudem würden lichte Waldstrukturen die Biodiversität fördern. In der Wistinghauser Senne kommen wieder Zauneidechsen und Schlingnattern sowie die Vögel Wendehals und Ziegenmelker vor.

Die Mitarbeiter des Naturschutzgroßprojektes sind überzeugt, dass die Entwicklung der Landschaft diese widerstandsfähiger gegen zukünftig zu erwartende klimatische Bedingungen sein wird. Er sagte aber auch, dass durch den Klimawandel Nutzungsformen entwickelt werden müssten, die im mediterranen Raum heute schon bestehen.