Oerlinghauser Newcomer hat erste Werke im Pariser Louvre ausgestellt

Oerlinghausen. Im Grunde kann Niko Schröder es immer noch nicht fassen. &bdquo;Wie eine Lawine“, sagt der 25-Jährige, habe sich sein künstlerischer Bekanntheitsgrad entwickelt. &bdquo;Alles ging so schnell, dass ich es noch kaum begreifen kann.“ Im Jahr 2019 hatte der Student der Medienproduktion seine erste Ausstellung in der kleinen Galerie Alte Vogtei in Heepen. &bdquo;Das hat den Stein ins Rollen gebracht.“ Ines Fechner, verantwortlich für Kulturangelegenheiten in dem Bielefelder Stadtbezirk, erkannte das Potenzial und riet Niko Schröder, einen Social-Media-Account zu erstellen. Ein Rat, der ungeahnte Folgen haben sollte. &bdquo;Über den Account sind andere Galerien auf meine Arbeiten aufmerksam geworden“, erzählt Niko Schröder von einer Aufmerksamkeit, die ihn auch zu einem Ort geführt hat, von dem wohl alle Künstler träumen – zu dem weltgrößten Kunstmuseum Louvre in Paris. Dorthin, wo unter anderem Leonardo da Vincis weltberühmtes Bild der Mona Lisa hängt. Der 25-Jährige hatte die Ehre, dort vom 30. August bis zum 5. September vier seiner Bilder auszustellen. Niko Schröder ist in Kalletal-Lüdenhausen aufgewachsen, hat in Lemgo sein Abitur bestanden, studiert im sechsten Semester in Detmold und lebt derzeit im Haus seiner Großmutter, einer gebürtigen Griechin, in Helpup. Während der Schulzeit habe er noch etwas komplett anderes im Sinn gehabt, was er mit seinem Leben anstellen wolle, erzählt Niko Schröder. Ein Jurastudium sollte es sein. Der Freigeist wollte selbst etwas kreieren Schon bald aber erkannte er, dass das nicht sein Weg sein würde. Also schwenkte er um, studierte Literaturwissenschaften und Philosophie an der Uni Bielefeld. Eine inspirierende Zeit, &bdquo;aber ich habe gemerkt, dass ich selbst kreieren muss, ich bin schon immer ein Freigeist gewesen, habe das aber wohl nicht wahrhaben wollen“, beschreibt der 25-Jährige seine Selbstfindungsphase. Die Beschäftigung mit der Kunst hat als Hobby begonnen. &bdquo;Ich hatte immer eine Fantasiewelt im Kopf, war aber ein schlechter Zeichner und konnte mich darüber nicht ausdrücken“, erzählt Niko Schröder von Bildern, die sich lange nur imaginär bewegten. Das änderte sich, als er von seinem Onkel eine Kamera geschenkt bekam. Er begann Fotos zu bearbeiten, spielte mit den Schärfen. &bdquo;Das, was ich im Kopf hatte, konnte ich plötzlich realisieren, das hat mich mit Glück und Freude erfüllt.“ Im Wald entdeckte er beispielsweise einen Baum, an dem das Moos hochkletterte und zwischen dessen Wurzeln eine kleine Pflanze herausragte. &bdquo;Das hatte schon fast etwas Poetisches.“ Genau diesen Abschnitt fotografierte Niko Schröder, bearbeitete das Bild, realisierte seine Assoziation am Computer, indem er andere Elemente hinzufügte und so neue Wesen und eine neue Welt erschuf. &bdquo;Digitale und traditionelle Kunst haben eine Chance, zu koexistieren“, da ist der junge Künstler sicher. &bdquo;Den Punkt, an dem wir jetzt mit der Kunst sind, finde ich spannend.“ Und er ist mittendrin. Über seinen Social-Media-Account wurde eine kleine Galerie in Mailand, die sich mit digitaler Kunst beschäftigt, auf Niko Schröder aufmerksam, in der Folge auch Kunstkuratoren der Van-Gogh-Art-Gallery aus Madrid. Der Helpuper bekam die Möglichkeit, in Brüssel auszustellen. &bdquo;Vieles hat in der Coronazeit per Livestream stattgefunden.“ Ein Kuratorenteam aus Paris meldete sich im April 2021 bei Niko Schröder. Er stellte seine Bilder im Atelier Richelieu aus. Per Zoom-Gespräch eröffnete ihm der Leiter des Teams, dass er ihn gerne bei der Ausstellung im Louvre dabei haben möchte. &bdquo;Ein komisches Gefühl“, das kaum zu greifen gewesen sei. Von der Alten Vogtei in Heepen zum Louvre in Paris &bdquo;Der Sprung von der Alten Vogtei bis zum Louvre ging so schnell, das war sehr surreal.“ Erst recht der Moment, als er mit 150 weiteren Ausstellern, darunter bekannte Namen wie Ellen Sheidlin, in Präsenz im Louvre stand. Seine Mutter, seine Schwester und auch seine Oma (77) waren bei der Eröffnung dabei. &bdquo;Oma wollte sich das auf keinen Fall entgehen lassen.“ Mit den Besuchern, die sich über seine Bilder unterhielten, kam er ins Gespräch. &bdquo;Das war ein interessanter Austausch“, bestätigt Niko Schröder. Die Mehrdeutigkeit der Kunst ist für ihn einer der spannendsten Aspekte. &bdquo;Jeder kann für sich etwas herausziehen.“ Natürlich nutzte der Helpuper auch die Möglichkeit für einen Rundgang durch die Dauerausstellung im Louvre und erlebte nebem dem erhabenen Gefühl, für einen begrenzten Zeitraum selbst einer der Ausstellenden sein zu dürfen, &bdquo;beeindruckende Momente“. Vollends begeistert war er von einem Kunstwerk von Anne-Louis Girodet-Trioson, einem französischen Historien- und Portraitmaler aus dem 18. Jahrhundert. Antonio Gaudi ist einer seiner weiteren Helden. Umso mehr freut es Niko Schröder, dass er im Dezember in dessen Casa Milà in Barcelona ausstellen darf. &bdquo;Animation und Kurzfilme im Stil meiner Bilder, das ist mein absoluter Traum“, sagte Niko Schröder. &bdquo;Bis dahin ist es aber noch ein sehr weiter Weg.“ Der manchmal schneller beschritten werden kann, als man glaubt.

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