Oerlinghauser Atelier wird zu Galerie und Malschule

Oerlinghausen/Leopoldshöhe. Kinder und Jugendliche könnten einen neuen Raum für Malkurse in Oerlinghausen entdecken. An der Hauptstraße, Ecke B66 in Asemissen soll am Samstag gefeiert werden. Und von einer Floristin müssen sich die Oerlinghauser verabschieden. Welche Veränderungen und Neuigkeiten es für die Westlipper gibt, ist Thema in der heutigen Zusammenstellung der Reihe &bdquo;Neues aus der Geschäftswelt“. Kleines Atelier Von Blumen bis Kleidung hat es in den Räumen mit dem großen Schaufenster an der Rathausstraße 10 in Oerlinghausen schon viele Nutzungen und eben Angebote gegeben. Jetzt ist dort das &bdquo;Kleine Atelier“ von Mediengestalterin Olga Giesbrecht entstanden. Als ihre Eltern pflegebedürftig wurden, riet man der 50-Jährigen, sich eine kleine Insel der Erholung als Ausgleich zu schaffen. Weil sie diesen für sich geschaffenen Mal- und Rückzugsort nur an einigen Tagen nutzt, kam ihr die Idee, dort auch Kunstausstellungen anzubieten. Ingrid Sawadsky ist nun die erste Künstlerin, die ihre Arbeiten dort zeigt. Sie sind noch bis zum 29. Juli jeden Freitag in der Zeit von 15 bis 18 Uhr zu sehen. Titel der Ausstellung: &bdquo;Way I Think“. Die Detmolderin ist gelernte Grafikerin, war freiberufliche Fotografin, ist Mutter von zwei Kindern (6 und 2 Jahre) und arbeitet seit dem Jahr 2015 als freischaffende Künstlerin. &bdquo;Für die Malerei“, sagt sie, &bdquo;ist mein Herz am weitesten, damit kann ich mich am besten ausdrücken.“ Ingrid Sawadsky arbeitet bevorzugt großformatig und mit eher gedeckten Farben. Die 13 ausgestellten Arbeiten in Acryl auf Leinwand oder Papier sind in der Zeit zwischen 2019 und 2022 entstanden. Die 31-jährige hat einen intuitiven Zugang zur Kunst. &bdquo;Er ist Ausdruck des Erlebten, mit der Sehnsucht eine Verbindung von Körper, Seele und Geist zu schaffen“, sagt sie. So könne dem Gefühl eine Oberfläche gegeben werden. Wichtig ist es Ingrid Sawadsky, mit ihren Bildern Botschaften zu vermitteln. Die Möglichkeit auszustellen, möchte Olga Giesbrecht auch anderen bieten. &bdquo;Außerdem habe ich mir überlegt, auch Malangebote im Kleinen Atelier anzubieten. Montags und freitags sollen in der Zeit von 19 bis 21 Uhr Malabende stattfinden (ab 16 Jahre), mittwochs von 16 bis 17 Uhr ein Maltreff für Kinder und Jugendliche von 10 bis 16 Jahre. &bdquo;Zunächst zu diesen Zeiten, und dann mal schauen, wie das Angebot angenommen wird“, sagt die Leopoldshöherin. Schön sei es, einen ruhigen, inspirierenden Ort zu haben, &bdquo;an dem man alleine oder in der Gemeinschaft kreativ und fokussiert arbeiten und so den Alltagssorgen für einige Zeit entfliehen kann“. Westfalen-Tankstelle Vor zehn Jahren hat Markus Hinz die Westfalen-Tankstelle an der Hauptstraße in Asemissen übernommen. Jetzt will er sich mit einem Aktionstag bei seinen &bdquo;Gästen“, wie er die Kunden nennt, bedanken. Am Samstag, 2. Juli, gibt es ab 11 Uhr einige Angebote, Getränke, Bratwurst vom Grill. Dass er vor zehn Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, habe er nie bereut. Die Möglichkeit, alles weitestgehend selbst zu entscheiden, in seinem Betrieb persönliche Akzente setzen zu können, an seiner Tanke auch mal eher Ungewöhnliches wagen, das ist sein Ding. Viele Gäste-Kunden duzen ihn, ein, zwei Worte werden immer mal gewechselt, man kennt ihn in der Gemeinde. Das liegt möglicherweise auch an seiner sozialen Ader. Zusammen mit seiner Frau Sandra (sie kümmert sich um die Buchhaltung) hat der Lagenser spontan eine Spendenaktion ins Leben gerufen nach einem Bericht in der Neuen Westfälischen über eine Fundraising-Aktion für eine todkranke dreifache Mutter, die eine Leopoldshöherin gestartet hatte. Sollte er mal im Lotto gewinnen, sagt der 45-Jährige, würde er gerne eine Stiftung mit einem sozialen Zweck gründen. Für ältere Menschen, denen zu wenig zum Leben bleibt. Mit dem Verdienst aus seinen mittlerweile zwei Tankstellen – die zweite übernahm er vor fünf Jahren in Bielefeld-Brackwede – ist solch eine Stiftung nicht möglich, auskömmlich sei es für ihn und seine Familie aber schon. Auch wenn die Zeiten nicht so einfach sind, das merkt er selbst – und in Gesprächen mit seinen Kunden. Wie in vielen anderen Tankstellen auch ist es vor allem der Bistro- und Shopbereich, der den Hinzes das Einkommen sichert. Von der Westfalen AG mit Sitz in Münster fühlt er sich aber &bdquo;gut unterstützt“. Klar, Pachterhöhung habe es auch schon gegeben, aber das sei noch machbar gewesen. &bdquo;Es ist ein eher familiäres Unternehmen“, sagt Markus Hinz. Diskussionen wegen der aktuellen Benzinpreissteigerungen kennen die Hinzes auch. &bdquo;Aber die Leute hier verstehen das“, sagt der Tankstellenbetreiber und verweist auf die Gründe für die Kostensteigerungen. Ihm persönlich machten die Kunden keinen Vorwurf. Dass einige über die Preise meckern, kann er nachvollziehen. 85 Prozent Stammkundschaft hat er, erklärt der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann. Privatleute, Pendler, aber auch Mitarbeiter aus den Firmen, die die Dienstwagen via Tankkarte betanken. Viele von ihnen sind schon über den grünen Teppich gelaufen, mit dem er den Geschäftsraum der Tankstelle ausgelegt zur Fußball-Weltmeisterschaft ausgelegt hatten, als Rasenimitat. In der Vorweihnachtszeit wird es dann schon mal ein roter Teppich, und ein geschmückter Weihnachtsbaum fehlt dann auch nicht. Am Samstag gibt es Cocktails mit und ohne Alkohol, eine Candy-Bar &bdquo;mit Kratzeis“ und frisch gegrillte Bratwürstchen. Damit möchte das Tankstellen-Betreiberpaar Danke sagen. Blumenladen Sti(e)lecht Der Abverkauf läuft bereits seit einiger Zeit. Große Schilder mit kräftigen Prozenten in den Schaufenstern haben darauf hingewiesen. Möbel, Vasen, Umtöpfe – einfach alles ging raus. &bdquo;Die Entscheidung, den Laden zu schließen, war schwierig“, sagt Daniela Klocke, &bdquo;aber es war der richtige Schritt.“ Vor beinahe 20 Jahren hat die Floristin am Marktplatz 4 in Oerlinghausen unweit der Sparkasse den Blumenladen &bdquo;Florique“ eröffnet. Zwischenzeitlich übernahm Friederike Holthöfer mit dem &bdquo;Tausendschön“, 2017 dann wieder Daniela Klocke mit dem &bdquo;Sti(e)lecht“. Das Sortiment war zwischenzeitlich unter anderem um Kleidung erweitert worden. Am Donnerstag, 30. Juni, ist nun der letzte Tag. Letztlich seien die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Einschränkungen der Auslöser gewesen, bestätigt die 46-Jährige. Viele Events, wie etwa Hochzeiten oder andere Feiern, seien weggefallen und damit auch der Bedarf an Blumendekorationen. Workshops, die Daniela Klocke gegeben hat, konnten plötzlich nicht mehr stattfinden. Die aktuelle Weltentwicklung führe außerdem dazu, dass Blumen, wie so viele andere Dinge, teurer würden und viele Menschen weniger Geld für solche Artikel zur Verfügung hätten. Daniela Klocke arbeitet künftig als Angestellte im Blumengeschäft &bdquo;Blattwerk“ im Einkaufszentrum Asemissen. Was mit den Geschäftsräumen, die der Sparkasse Lemgo gehören, passieren soll, steht noch nicht fest. &bdquo;Wegen einer möglichen Nachfolgenutzung sind wir aktuell in Gesprächen“, teilt die Sparkasse mit.

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