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Oerlinghausen. Der angekündigte Rückbau der Mountainbike-Strecke im Schopketal hat hohe Wellen geschlagen. Innerhalb kürzester Zeit sind bei einer in den sozialen Netzwerken gestarteten Petition mehr als 1.200 Unterschriften gesammelt worden. In etlichen Foren ist für den Erhalt plädiert worden. Genutzt hat es nichts. Die Enttäuschung ist groß. Am 21. Januar haben die Baumfällarbeiten begonnen. Zugleich sind die Sprünge der Mountainbikeanlage plattgemacht worden. Drei Biker erzählen stellvertretend für alle anderen, warum ihnen der Erhalt der Strecke so wichtig gewesen wäre und warum sie sich nicht kriminalisieren lassen möchten. Noch am Tag, bevor das Areal mit Flatterband abgesperrt wurde und die Bäume nach und nach fielen, hatte es Hoffnung gegeben. &bdquo;Dafür, dass der Parcours bestehen bleibt, würden wir alles tun“, sagten Heiko Romankiewicz (44), Malte Bax (22) und Falk Bodenstab (18). "Das ist eine Katastrophe" Dass nun bereits alles dem Erdboden gleich gemacht worden ist, &bdquo;ist für viele Mountainbiker eine Katastrophe.“ Seit etwa zwölf Jahren ist das von den Sportlern genutzte Areal unterhalb der Lämershagener Straße auf der Grenze zwischen Oerlinghausen und Bielefeld auf eine Fläche von 2,5 Hektar angewachsen. Der Wald ist in privatem Besitz. In all den Jahren sei niemals ein Verbot ausgesprochen worden, betonen die Nutzer. Nun hat sich der neue Eigentümer in Absprache mit dem zuständigen neuen Förster Niels Niemann dazu entschlossen, die Aktivitäten zu unterbinden und die Strecke der ursprünglichen Topographie anzugleichen. Verbunden worden ist das mit dem Fällen von 50 Fichten und Buchen. Dass die Buchen auf der MTB-Strecke wirklich krank waren, bezweifeln viele, die sich entsetzt und aufgebracht schriftlich in den Foren und in Leserbriefen zu Wort melden. Naturhaushalt sei vor allem im Sommer beeinträchtigt worden Bei einem Pressetermin Mitte Januar hatten der Förster und Ranger Aaron Gellern zwar grundsätzlich Verständnis für die Mountainbiker geäußert. Sie wiesen aber zugleich darauf hin, dass der Naturhaushalt durch die intensive Nutzung der MTB-Strecke, vor allem in den Sommermonaten, nachhaltig beeinträchtigt werde. Die Mountainbiker fühlen sich durch den Vorwurf, die Strecke illegal angelegt und genutzt zu haben, kriminalisiert und möchten das nicht so stehenlassen. &bdquo;Wir hätten uns einen Dialog mit Förster, Ranger und Eigentümer gewünscht, ehe sie uns vor vollendete Tatsachen stellen“, sagt Heiko Romankiewicz. In jüngster Zeit habe der Dialog stattdessen so ausgesehen, dass 40-Euro-Straftickets verteilt worden seien. Weil es nie Einwände gegen die Nutzung gegeben habe, &bdquo;bestand für uns kein Anlass, unsererseits die Kommunikation zu suchen“, sagt Malte Bax. Einen Rückbau von jetzt auf gleich zu verkünden und sofort umzusetzen, &bdquo;das ist nicht der richtige Weg“, meinen die Biker, die sich zudem dagegen wehren, als Unholde darstellt zu werden, denen der Wald egal ist. &bdquo;Wir pflegen ihn und halten ihn sauber“ &bdquo;Das ist auf gar keinen Fall so, im Gegenteil“, betont Malte Bax. &bdquo;Wir pflegen ihn und halten ihn sauber.“ Mindestens einmal pro Woche seien sie losgezogen, um Müll zu sammeln, der überwiegend gar nicht von ihnen, sondern von anderen Waldbesuchern hinterlassen worden sei. Eine Beziehung zur Natur aufzubauen, das sei insbesondere für den Nachwuchs wichtig. Sich sportlich an der frischen Luft zu betätigen, sei allemal besser, als ständig vor dem Laptop zu sitzen, betonen die Biker. &bdquo;Viele Jüngere haben hier das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten gelernt.“ Der von den Naturfreunden in Bielefeld betriebene &bdquo;Monte Scherberlino“ sei im Winter sehr matschig und zudem bei weitem nicht so anspruchsvoll wie die Strecke im Schopketal, erzählt Falk Bodenstab, der zu den besten Fahrern gehört. "Eine ähnliche Strecke gibt es erst im Sauerland" Einige der erfolgreichsten Mountainbiker hätten im Schopketal die Basis für ihren Erfolg gelegt. Unter anderem der weltbekannte Freestyle-Mountainbiker Marc Diekmann. &bdquo;Eine ähnliche Strecke wie diese gibt es erst im Sauerland“, sagt Heiko Romankiewicz. Viele würden sich nun andere Strecken suchen. Auch in der von &bdquo;Kael Roices“ veröffentlichten Petition heißt es: &bdquo;Ein blinder Aktionismus wird folgen, der so von beiden Seiten nicht gewollt sein kann.“ Im Schopketal habe es eine Bündelung der Aktivitäten des MTB-Sports in der Region gegeben. Natürlich sei jeder Eingriff in die Natur schlecht für die Nachhaltigkeit. Davon könnten sich die Mountainbiker nicht ausnehmen, heißt es selbstkritisch. Allerdings habe sich die Fauna im Schopketal über die Jahre hinweg mit dem Sport arrangiert. Die Mountainbiker hätten sich ein klärendes Gespräch gewünscht. Sie wären sofort bereit gewesen, einen Verein zu gründen, um auch die Haftungsfragen zu klären. Für den Waldbesitzer, der sich öffentlich nicht äußern möchte, ist der Erhalt der MTB-Strecke aber offensichtlich kein Thema. Er hat nun zügig Fakten geschaffen.

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