Oerlinghausen. Jeden ihrer inzwischen 17 Krimis rund um den Polizeirat Jupp Schulte haben Jürgen Reitemeier und Wolfram Tewes auf Einladung der Buchhandlung Blume in der Bergstadt vorgestellt. Zum ersten Mal gab es davor jedoch „lecker Essen" im Alten Krug in Helpup – eine Mischung, die hervorragend ankam.
„Dreck am Stecken" heißt der neue Lippe-Krimi der beiden Autoren aus Detmold und so nannte Krugwirt Frank Schwarzenberger auch das vielseitige Büfett, das die allermeisten der 80 Besucher der Lesung dazu gebucht hatten. Bei Schafkäsestrudel, mariniertem Kürbis, Seehecht und Omas Beerengrütze stimmten sich auch die beiden Autoren im Alten Krug auf die Lesung ein. Denn nicht nur die Helden in ihren Krimis sind Genussmenschen. Reitemeier und Tewes sind es auch.
Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte es nicht schon wieder ein neues Buch gegeben, berichtete der ehemalige NW-Angestellte Tewes, der im vergangenen Jahr als Rentner lieber durch andere Länder gondelte. Doch sein Kompagnon wollte unbedingt – und kam ihm mit einer Buchidee und einem von Freunden zur Verfügung gestellten Haus in Andalusien entgegen. „Die Umgebung passte nicht zur Geschichte, da brauchten wir viel Phantasie", sagte Tewes augenzwinkernd. Heiß wird es auch den Protagonisten des neuen Krimis.
Natürlich ist „Schulten Jupp" wieder im Zentrum der Geschichte, noch mehr als sonst, denn man spielt ihm übel mit. Er verliert nicht nur sein Büro an eine Beamtin des Landeskriminalamtes, diese wirft ihm auch noch vor, dass er sie überfallen habe, sodass er vor der Suspendierung steht. Irgendjemand trachtet danach, sich an ihm zu rächen, und will ihn umbringen. Außerdem steht er zunächst hilflos vor einer schlimmen Hetzkampagne in Facebook, jemand hat dort einen Account auf seinen Namen eröffnet und postet als überzeugter „lippischer Patriot" und Vertreter der Gruppierung „LIP".
Bekannte Orte in Lippe
Gespannt verfolgen die Zuhörer die in kleinen Häppchen servierte Geschichte, die mit einem von Schulte und seiner Helferin vereitelten Attentat auf die Landesmutter beginnt und sich immer mehr zuspitzt. Daneben macht Tewes noch Werbung für lippische Ausflugsziele, wie die Falkenburg, die seit 2004 ausgegraben wird. Archäologen haben inzwischen hoch über Berlebeck „mächtige, trutzige Mauern" freigelegt, erzählt Tewes zur Einleitung in die nächste Episode, bei der ein neugieriger Wanderer dort eine Leiche findet.
Auch die Externsteine haben die beiden Krimiautoren in ihrem Buch verewigt und sorgen zusammen mit vielen anderen, den Lippern bekannten Orten, für das Heimatgefühl, das ein Teil des Erfolgs der Bücher ausmacht. Natürlich darf auch Anton Fritzmeier, Schultes niemals älter werdender Vermieter, wieder mitmischen. Als es am spannendsten ist, beenden die beiden Autoren die Lesung, wer in der Pause noch kein Buch gekauft hat, muss das jetzt aushalten, denn Buchhändler und Organisator Jörg Czyborra hat alle verkauft und versichert: „Die Kombination mit Büfett war klasse – das werden wir wiederholen".